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Editorial WW 03-23

Editorial WW 03-23

Editorial WW 03-23
Editorial WW 03-23

Liebe Weinwisser,

die Lüftung des bestgehüteten Geheimnisses der Schweiz hat in der letzten Ausgabe des WEINWISSER mit Teil 1 begonnen und ist auf großes Interesse gestoßen. «Endlich ein Weinmagazin, das die helvetischen Spitzen seriös und umfangreich unter die Lupe nimmt», hieß es von vielen Seiten. Nach Teil 1 kommt nun die Fortsetzung mit den eher südlicheren Regionen: Das Wallis mit seiner 100-Punkte-Magierin Marie-Thérèse Chappaz und seinem Kuriositätenkabinett, die Merlot-Hochburg Tessin und die zu Unrecht unter dem Radar fliegende kleine Weltstadt Genf.

Zudem berichtet André Dominé über die besten Chablis aus 2020. Dort brauchten die Winzer in den vergangenen Jahren aufgrund der Wetterkapriolen mit Frost und niedrigen Erträgen starke Nerven. Der Jahrgang 2022 hat hingegen ein breites Lächeln auf alle Gesichter in Chablis – und generell in der Bourgogne – gezaubert. Denn er brachte eine reichliche und gute Ernte. Die war nach dem meteorologisch katastrophalen Jahr 2021 mit einer der kleinsten Ernten
überhaupt unbedingt nötig.

In Bolgheri läuft es dagegen traumhaft. «Der Boom geht weiter» hatte ich im vergangenen Jahr getitelt. Das setzt sich heuer fort. Der Erfolg der Bolgheri Weine auf globaler Ebene zeigt sich auch im Liv-Ex, einer Art Börsen-Index des globalen Weinmarktes. Drei der zehn meistgehandelten Weine stammen aus Bolgheri, weswegen wir im WEINWISSER seit vielen Jahren ganz nah dran sind und ausführlich berichten. Darauf, dass wir die Zeichen so früh erkannt haben, sind wir auch ein wenig stolz. Während ich diese Zeilen schreibe, schlägt die Nachricht, dass der jahrelange Weingutsdirektor von Masseto und Ornellaia Axel Heinz die beiden Güter zum Sommer überraschend verlässt, wie eine Bombe ein. Er geht zurück nach Bordeaux und zwar zu dem Deuxième Grand Cru Classée Château Lascombes.

Stolz sind auch die Betreiber des Rheingau Gourmet Festivals, bei dem ich seit vielen Jahren exklusive und hochkarätige Dinners und Masterclasses moderiere. Denn nach allen Irren und Wirren haben sie wieder ein ausgezeichnetes Festivalprogramm mit vielen wunderbaren Events auf die Beine gestellt. Über eines der Highlights mit dem Motto «Weine, die man in seinem Leben getrunken haben muss», berichte ich auf den Seiten 19 und 20.

Stolz sind auch die Genossen von Plaimont. Denn sie bringen nicht nur preisattraktive Weine auf die Flasche, sondern kümmern sich auch unermüdlich um die Bewahrung des autochthonen Erbes des Madirans. Zudem verbindet mich eine ganz persönliche Geschichte mit dieser wunderbar authentischen Region. Die Geschichte lesen Sie auf den Seiten 21 und 22.

Und last but not least kommt endlich der Beitrag über ausgewählte Winzer Champagner. Lange Zeit waren die Rollen in der Champagne klar verteilt: Die kleinen Winzer lieferten die Trauben, die dann von den großen Häusern zu Champagner verarbeitet wurden. Dass Winzer ihre Trauben selber verarbeiten und unter eigenem Namen abfüllen, war lange ungewöhnlich. Heute gibt es mehr denn je Winzer, die aus ihren begehrten und gut bezahlten Trauben selbst großartige Champagner kreieren, von denen viele noch spannende Geheimtipps sind.

Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Der Frühling ist endlich da. Genießen Sie ihn mit einem guten Glas Wein.

Giuseppe Lauria

Chefredakteur WEINWISSER

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