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Editorial 01/02-24

Editorial 01/02-24

Editorial 01/02-24
Editorial 01/02-24

Liebe Weinwisser,

mit der ersten Ausgabe des Jahres legen wir gleich mächtig los und präsentieren viele außergewöhnliche Weine und Vertikalen. Zunächst geht es direkt ins Herz der Toskana, nach Montalcino. Die Appellation rund um das mittelalterliche Dorf Montalcino mit seinen herausragenden Brunelli boomt seit Jahren. Der aktuell in den Handel kommende Brunello-Jahrgang 2019 zeigt sich dort als großes Jahr, sicher nicht ganz so groß und homogen wie der Jahrhundertjahrgang 2016, aber dennoch herausragend.

Direkt danach geht es weiter mit der Brunello-Ikone Biondi Santi. Franco Biondi Santi war ein Pionier im Brunello-Gebiet und Wegbereiter für den Aufstieg der Appellation an die Weltspitze. Nicht nur wegen dieser Verdienste gilt das Weingut Biondi Santi längst als nationale Institution. Die Weine haben einen ganz eigenen Charakter und gehören zu den gesuchtesten und langlebigsten italienischen Rotweinen überhaupt. Bei meinem Besuch im vergangenen Herbst konnte ich beeindruckende Weine verkosten wie etwa die majestätische Riserva 2010 und eine erstaunliche Riserva von 1988, die das große Reifepotenzial der Weine beweist.

Doch nicht genug: Es geht orchestral weiter. Der Concerto von Castello di Fonterutoli war einer DER ersten Supertuscans überhaupt und mit seinem hohen Sangiovese-Anteil einer der interessantesten Verfolger des Tignanello. Dabei ist er dem bekannteren Pendant durchaus ebenbürtig, nur preislich liegt er deutlich darunter. Auf dem historischen Gut der traditionsreichen Familie Mazzei genossen wir in kleiner Kollegen-Runde von internationalen Journalisten und Kritikern eine spektakuläre, bis zum ersten Jahrgang dieses Weins zurückreichende Vertikale.

Zu unserer regelmäßigen Berichterstattung gehört seit vielen Jahren das Weinland Südtirol. An der Schnittstelle zwischen alpiner und mediterraner Landschaft gelegen, zeichnet sich Südtirol durch eine große Vielfalt aus. Die vierte Ausgabe des Südtirol Wine Summit im September 2023 zeigte, dass die Dichte an Spitzenweinen so hoch wie nie ist – sowohl in Weiß als auch in Rot. Zudem arbeiten die Spitzenkellereien immer mehr an – auch preislich ambitionierten – Weinprojekten wie etwa zuletzt der TRES (Kellerei Kurtatsch) und die TAL-Serie (Kellerei Bozen), aber längst gehören auch der Lafóa (Schreckbichl) und die besonderen Weine von Terlan oder St. Michael Eppan (Appius) zu den Aushängeschildern, über die ich bei nächster Gelegenheit näher berichten werde.

Weiter südlich in der Toskana geht es in die Maremma. Längst ist dort Elisabetta Geppetti eine der erfolgreichsten Macherinnen und für mich die Königin der Maremma. Mit der Weinlese 2021 feiert die Winzerin das 25-jährige Jubiläum von Poggio Valente, ihrem Sangiovese-Cru. Für diesen erwarb Elisabetta im Jahr 1996 einen Weinberg von etwa zehn Hektar. Inzwischen hat Sohn Ettore Rizzi das Ruder im Keller übernommen und leitet seit 2019 die gesamte Produktion. Die große Jubiläumsvertikale in Venedig reichte bis zum Jahrgang 1998 zurück und zeigte, wie hervorragend dieser Wein reift.

Last but not least gibt es Prickelndes aus Spanien, genauer gesagt Katalonien. Für unseren Autor Jürgen Mathäß ist Recaredo eine Art Vega Sicilia des spanischen Schaumweins. Der Familienbetrieb in Sant Sadurní erzeugt ausschließlich aus biodynamisch bewirtschafteten 50 Hektar Weinbergen brillante, einzigartige Schaumweine aus langem Hefelager. Turó d’en Mota, der wertvollste Wein des Hauses, wurde kürzlich 25 Jahre alt. Zu diesem Anlass präsentierte Recaredo alle bisherigen Jahrgänge in einer einzigartigen Vertikale. Dort finden Sie einige hochbewertete Schaumweine, ja sogar zwei mit der Maximalnote von 20/20.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Der Frühling steht schon fast vor der Tür.

Giuseppe Lauria

Chefredakteur WEINWISSER

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