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Editorial WW 10-22

Editorial WW 10-22

Editorial WW 10-22
Editorial WW 10-22

Liebe Weinwisser,

pünktlich zum traumhaft goldenen Altweibersommer halten Sie unsere Oktoberausgabe in den Händen, die mit vielen strahlenden Weinen auftrumpft. Zum einen bringen wir zum ersten Mal in der Geschichte des WeinWisser ein Österreich-Spezial, das neben den ausgezeichneten Weinen der ÖTW diesmal auch die Weine der Vinea Wachau umfasst, die zum ersten Mal bei der Single Vineyards Summit teilnahm. 2021 war bei unseren Nachbarn ein grandioses Jahr, vor allem für die Grünen Veltliner, die vom kühlen Jahrgang mit einem Mehr an Frische profitieren. Unser Autor Alexander Magrutsch spricht – wie ich bei den Rieslingen GGs – von einem «Back to the Roots». «In gewisser Weise erinnern mich die Grünen Veltliner von 2021 an die `Grünen` zu Beginn der 1990er Jahre. Da war das Klima noch etwas gemäßigter und man musste im Weingarten um eine höhere Zuckerreife kämpfen», resümiert Magrutsch.

Aber auch die Rieslinge sind großartig. Beeindruckend fand ich dabei, gerade im Vergleich zum VDP, die größere Homogenität der dargebotenen Qualitäten. Nicht dass dort alles Gold war, was glänzte, aber ich vernahm deutlich weniger Ausfälle nach unten. Das hat Vorbildfunktion! Unsere Autorin Daniela Dejnega fand dabei, dass die ÖTW-Rieslinge mächtig aufgeholt haben und sich mit denen der Wachau locker auf Augenhöhe messen können. Jedenfalls scheint in der Wachau ein Umdenken stattzufinden, weg vom barocken Stil Anfang der 2000er hin zu mehr Eleganz, Frische und Präzision. Diese «neue Wachau» verbindet bei den Spitzenproduzenten Wachauer Kraft mit Finesse. Ob dieser Trend nur dem kühleren Jahrgang 2021 geschuldet ist, wird sich zeigen. «Letztlich kommt es auf die Balance an», meint Emmerich H. Knoll hierzu.

Als Teil 2 der Großen Gewächse bringen wir die besten Weine aus Franken sowie die besten Weißen Burgunder, die wie in den vergangenen Jahren mein Kollege und Master Sommelier Frank Kämmer beurteilte. In Franken lobe ich einmal mehr die konstante und homogene Qualität der Weine. Hier siegen bei Silvaner Rudolf May und bei Riesling Paul Weltner. Deswegen gibt es auf Seite 10 einen schönen Schnappschuss, der wohl eher zufällig entstanden ist. Bei den weißen Burgundern gewinnt Hubers Chardonnay mit einem Doppelschlag vor dem Weißburgunder von Rebholz. Bei den Grauburgundern gewinnt Franz Keller, ebenso mit einem Doppelschlag.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderbaren goldenen Herbstbeginn mit vielen gemütlichen und genussvollen Weinmomenten.

Giuseppe Lauria

Chefredakteur WEINWISSER

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