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Andrés Weintipp: 2010 Coma Vella, Mas d’en Gil

Andrés Weintipp: 2010 Coma Vella, Mas d’en Gil

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Andrés Weintipp: 2010 Coma Vella, Mas d’en Gil

Anfang Mai, wenn in Falset die Fira del Vi, das alljährliche Weinfest, stattfindet, gibt es am nächsten Montag – sozusagen zum Ausklang – eine Verkostung von zehn Jahre alten Priorat-Weinen. In diesem Jahr handelte es sich dabei um den Jahrgang 2005.

Mit deutlichem Abstand setzte in diesem Jahr Ferran Centelles, der frühere Sommelier von Ferran Adrías weltberühmten El Bulli,  Clos Fontá des Mas d’En Gil an die Spitze der neunzehn verkosteten Weine, wie er für Jancis Robinson berichtete. Zu Recht fällt damit viel Aufmerksamkeit auf das Ausnahmeweingut Mas d’en Gil im südwestlichsten Zipfel des Priorat.

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Mas d’en Gil wurde im 19. Jahrhundert von Francesc Gil gegründet und später in Masía Barril umgetauft, als die gleichnamige Familie es 1930 übernahm. Seinen ursprünglichen Namen erhielt es zurück, als sich Pere Rovira aus Vilafranca de Penedès, einer der bedeutendsten Weinhändler Spaniens, damit 1998 den Traum vom eigenen Weingut erfüllte.

Mas, ein mediterranes Bilderbuchgut mit 125 Hektar Land auf 350 Metern Höhe in der Gemeinde von Bellmunt del Priorat gelegen, erstreckt sich über fünf Täler und umfasst außer 40 Hektar Rebparzellen auch Oliven- und Mandelhaine. Inzwischen wird es von Tochter Marta Rovira Carbonell (Foto) geleitet, biodynamisch bewirtschaftet, die Weinberge mit Maultier Clara gepflügt.

Der Spitzenroter des Weinguts – Clos Fontá – basiert auf den ältesten mit Granatxa und Carinyena bestockten Weingärten. Aber schon der kleinere Bruder Coma Vella, in dem auch Syrah mitspielt, begeistert. Seine Reben wachsen auf verschiedenen Schieferböden. Der Ertrag beläuft sich auf 20 Hektoliter pro Hektar. Ausgebaut wird der Wein bis zu 24 Monate in Gebinden von 3000, 1500 und 225 Litern.

Verkostungsnotiz:

2010 Coma Vella, Mas d’en Gil: Sehr dunkles, schwärzliches Rubin; dichtes, vielschichtiges Bukett mit Aromen von schwarzen Kirschen, Cassis und Blutorange, dann getrocknete Feigen und Aprikosen, Lakritz, Kakao, Zimt und karamellisierte Nüsse mit einer Note von Piniennadeln; ausgezeichnetes Volumen, dabei saftig mit reifer präziser Frucht, markanten, doch feinen Tanninen, gute Spannung und langes mineralisches Finale; viel Potenzial.

Bewertung nach Punkten und Trinkreife: 18,5/20 –2025

Weintipp: André Dominé, Foto Marta Rovira Carbonell mit Maultier Clara: Olivier Fonteyne


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