Startseite »

Aktuelles Heft

Brunello 2019 – ein großes Jahr

WEINWISSER 2024

Download der aktuellen Ausgabe im neuen Download-Center

WEINWISSER ist das führende deutschsprachige Verkostungsmagazin für Weinprofis und ambitionierte Weinliebhaber. 1992 von dem bekannten Schweizer Weinkritiker René Gabriel gegründet, beschreibt und bewertet WEINWISSER ausführlich und systematisch über 4.000 hochwertige Spitzen- und Iconweine aus aller Welt im Jahr und bietet damit eine einzigartige Einkaufshilfe für Weinprofis, passionierte Weingeniesser und für alle, die mehr über Wein wissen wollen.

Zusätzlich zu den ausführlichen Bewertungen von Spitzenweinen informiert WEINWISSER monatlich über aktuelle Markttrends, präsentiert etablierte Weingüter aus der ersten Reihe und deren Weine und Macher ebenso wie interessante Newcomer. Das Autorenteam des WEINWISSER besteht unter der Leitung von Chefredakteur und Ex-Gault Millau-Kritiker Giuseppe Lauria aus den besten deutschsprachigen Weinjournalisten und Verkostern. WEINWISSER erscheint monatlich. Und seit der Ausgabe 10/17 nach einem umfassenden Relaunch in einer völlig neuen und modernen Ausstattung als Wein- und Verkostungsmagazin. Dennoch zählt nach wie vor primär der unabhängige, kompetente und nutzbringende Inhalt, die exklusive Fachinformation verbunden mit der langjährigen Verkostungskompetenz der WEINWISSER-Experten.

Verschenken Sie hier den WEINWISSER und belohnen Sie sich selbst mit einer Flasche Phélan Ségur oder hochwertigen Zalto-Gläsern (Zweier-Set) als Geschenk für Sie!




THEMEN DER AUSGABE 01-02/2024

Brunello 2019 – die Symbiose aus 2016 und 2015

Der hochgelobte Jahrgang lieferte größtenteils, was er versprach. Die 2019er Brunello haben eine wunderbare Reife mit expressiver Frucht und viel Charme, gleichzeitig aber genügend Tiefe und Struktur, um als großes Jahr eingestuft zu werden. An den ganz großen 2016er kommt der Jahrgang zwar nicht heran, er erinnert eher an den 2015er, hat aber mehr Spiel und Frische. In gewisser Weise ist er eine Symbiose aus dem historischen Jahrgangsduo 2015 und 2016 und wird zudem relativ früh zugänglich sein.

von Giuseppe Lauria

 

Die Renaissance einer nationalen Institution

Franco Biondi Santi war ein Pionier im Brunello-Gebiet und Wegbereiter für den Aufstieg dieser heute schier boomenden Appellation. Nicht nur wegen dieser Verdienste gilt das Weingut Biondi Santi längst als nationale Institution. Die Weine haben einen ganz eigenen Charakter und gehören zu den gesuchtesten und langlebigsten italienischen Rotweinen überhaupt. Bei meinem Besuch im vergangenen Herbst konnte ich beeindruckende Weine verkosten, die majestätische Riserva 2010 und eine erstaunliche Riserva von 1988, die das große Reifepotenzial der Weine beweist.

von Giuseppe Lauria

 

Die große Concerto-Vertikale: Wiederauferstehung einer Legende

Der frühere Top-Wein von Fonterutoli war einer der ersten «Supertuscans» überhaupt. Bereits mit dem Jahrgang 1981 wurde der Blend aus 80 % Sangiovese und 20 % Cabernet Sauvignon erstmals abgefüllt. Doch dann ging er zwischen Ser Lapo und Siepi unter und seine Produktion wurde zugunsten des Castello di Fonterutoli zwischen 1995 und 2010 eingestellt. Aber jetzt ist er wieder da. Die alteingesessene Familie Mazzei lud im vergangenen Herbst zu einer einzigartigen Vertikale ein. Chefredakteur Giuseppe Lauria war bei dieser geschichtsträchtigen Verkostung dabei.

von Giuseppe Lauria

 

Südtirol im Höhenflug

Das Weinland Südtirol ist nicht nur qualitätsbewusst, sondern auch sehr abwechslungsreich. Die vierte Ausgabe des Südtirol Wine Summit im September 2023 zeigte: Die Dichte an Spitzenweinen ist hoch wie nie – sowohl in Weiß als auch in Rot.

von Daniela Dejnega

 

Elisabetta Geppetti – Die Königin der Maremma

Mit der Weinlese 2021 feiert Elisabetta Geppetti das 25-jährige Jubiläum von Poggio Valente, ihrem Sangiovese-Cru aus der Maremma. Für diesen erwarb die umtriebige und charismatische Frau im Jahr 1996 einen Weinberg von etwa neun Hektar. Inzwischen hat Sohn Ettore Rizzi das Ruder im Keller übernommen und leitet seit 2019 die gesamte Produktion. Die große Jubiläumsvertikale in Venedig reichte bis zum Jahrgang 1998 zurück und zeigte wie hervorragend dieser Wein reift.

von Giuseppe Lauria

 

25 Jahre Turó d’en Mota

Recaredo ist eine Art Vega Sicilia des spanischen Schaumweins. Der Familienbetrieb in Sant Sadurní erzeugt ausschließlich aus Trauben von eigenen, biodynamisch bewirtschafteten 50 Hektar Weinbergen brillante Schaumweine mit langem Hefelager. Turó d’en Mota, der wertvollste Wein des Hauses, wurde kürzlich 25 Jahre alt. Zu diesem Anlass präsentierte Recaredo alle bisherigen Jahrgänge in einer einzigartigen Vertikale. WEINWISSER-Autor Jürgen Mathäß war für uns vor Ort.

von Jürgen Mathäss

 


THEMEN DER AUSGABE 12/2023

Die besten 200 Bordeaux-Châteaux

Die Médoc-Klassifikation von 1855 ist seit Jahrhunderten so gut wie in Stein gemeißelt. Es gab nur eine einzige Ausnahme: die Aufnahme von Mouton Rothschild in den Premier-Cru-Status Anfang der 1970er-Jahre. Nicht so bei uns, denn wir passen unsere Rangliste Jahr für Jahr dynamisch an die Bewertungen der aktuellen Jahrgänge und Leistungen an. So kommt es immer wieder zu faustdicken Überraschungen. Wie zum Beispiel vor drei Jahren, als zum ersten Mal in der Geschichte dieses Rankings nicht einer der fünf Premiers Crus, sondern der Troisième Château Palmer die Krone des besten Bordeaux-Châteaus trug. Und auch in diesem Jahr bleibt es spannend, denn ein Trio aus Haut-Brion, Château Margaux und Pichon Comtesse teilt sich die Spitzenposition.

von Giuseppe Lauria

 

Top 100 Bordeaux – Ein Trio teilt sich den Spitzenplatz

Nachdem in den Vorjahren der Sieger immer unter den beiden Margaux-Giganten ausgemacht wurde, teilt sich dieses Jahr ein Trio die Pole-Position. Mit ganz genau 19.23 Punkten liegen Haut-Brion, Château Margaux und Pichon Comtesse auf dem 1. Platz. Dahinter ein Duo aus Pauillac und Margaux: Lafite Rothschild und Palmer (19.20 Punkte). Auf den dritten Platz klettert Cheval Blanc aus St.-Émilion. Dicht gedrängt lauern dahinter die beiden Giganten, Latour (Pauillac) und Trotanoy (Pomerol), beide mit 19.10 Punkten. Neu in die Top Ten eingestiegen ist Le Pin von Jacques Thienpont – punktgleich mit Ausone und Petrus (19.04). Leicht abgefallen ist das Pomerol-Juwel L‘Eglise-Clinet.

von Tjark Witzgall

 

2007 Bordeaux – Der teuerste Jahrgang aller Zeiten

2007 war der teuerste Jahrgang aller Zeiten, was die Produktionskosten betrifft. Viele Châteaux mussten monatelang zusätzliche Arbeitskräfte einstellen, um Krankheiten wie den Echten Mehltau zu bekämpfen und die Laubwand zu beschneiden. Zudem deklassierten viele Châteaux große Teile der Ernte zu Zweit- oder gar Drittweinen, damit der Grand Vin seinen Namen verdient. Das Ergebnis ist ein sehr heterogener Jahrgang, den man weder als schlecht noch als gut bezeichnen kann.

von Thomas Boxberger

 

Château Marjosse – Pierre Lurtons Private Label

Pierre Lurton ist eine der bekanntesten Weinpersönlichkeiten Frankreichs. Als Direktor von Château d‘Yquem und Cheval Blanc leitet er zwei der größten Ikonen in Bordeaux und im Sauternais. Fast unscheinbar betreibt er nebenher mit seiner Frau Alexandra Forbes ein eigenes kleines Weingut. Château Marjosse ist ein Landgut im Entre-deux-Mers, am rechten Bordeaux-Ufer. Anlässlich einer Weinprobe von «Der Weinhandel» in Essen verkostete ich die relativ preiswerten Weine in Anwesenheit von Pierre Lurton und seiner Frau Alexandra Forbes.

von Giuseppe Lauria

 

Priorat – Der Triumph der alten Reben

Es ändert sich viel in Kataloniens Top-Region. Aber eine Konstante bleibt: Die Mehrzahl der absoluten Spitzenweine stammt von den ältesten Rebstöcken, denen, die direkt nach der Reblausplage und bis 1945 gepflanzt wurden. Dabei handelt es sich um nur 155 von insgesamt 2095 Hektar. Dies sind fast ausschließlich steile Weinberge, Costers genannt, wo die Reben im Llicorella, im Schiefer, wurzeln. Sie zu bearbeiten und zu erhalten, ist eine Heldentat, zumal dies in der Regel in biologischem oder biodynamischem Anbau geschieht. Dabei gehen die Winzer beim Ausbau inzwischen mit Fingerspitzengefühl vor. So hat der Ausdruck der Weine in den vergangenen Jahren enorm an Präzision und damit an Faszination gewonnen. Weine, die unvergessliche Verkostungserlebnisse schenken. Leider sind die Parzellen klein, die Erträge gering, der Aufwand enorm, so dass jeweils nur höchst begrenzte Mengen existieren. Aber es lohnt sich, ihnen nachzuspüren.

von André Dominé

 

Weinbau mit Bedacht – Gunderlochs Rothenberg

Als kleine Etüde im Vorfeld des Verkostungs-Marathons in Wiesbaden lud Johannes Hasselbach vom Weingut Gunderloch am letzten Samstag im August zur Rothenberg-Vertikale nach Nackenheim. Die Verkostung bot einen Rückblick und Werkschau über die vergangenen zehn Jahre zugleich: Seit 2012 zeichnet Hasselbach für die Weine verantwortlich.

von Sebastian Bordthäuser

 

Cristal 2015 und Brut Vinothèque 2002 – Roederers neueste Perlen

Die Schlumberger Vertriebsgesellschaft ist einer der führenden Händler für Wein, Schaumwein und Spirituosen der gehobenen Kategorie in Deutschland. Viele Premium-Marken werden durch die Meckenheimer vertrieben. Sie hier alle aufzuzählen würde viel Platz einnehmen. Mitte Oktober lud der Importeur eine handverlesene Gruppe ins Hamburger Tortue zu einem grandiosen Tasting der Superlative. Ins Glas kamen neben den aktuellen Roederer-Perlen aktuelle und gereifte Jahrgänge vom Deuxième Grand-Cru-Classé Pichon Comtesse sowie von der Kult-Domäne Comte de Vogüé, über die ich demnächst separat berichten werde. Hier geht es um die neuen Kreationen aus dem Hause Roederer, inklusive der sensationellen 2002er Roederer Cristal Vinothèque-Abfüllung.

von Giuseppe Lauria

 

Amour de Deutz – Aus Liebe zum Chardonnay

Die Champagne ist im Wandel. Das veränderte Klima verlangt Adaption im Anbau und neue, kleine Erzeuger binden eine spezialisierte Klientel. Für die hochwertigen Cuvées sind auch die Champagner-Gläser bauchiger geworden, denn dem Terroir und Weincharakter des Champagners wird heute mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

von Thomas Boxberger

 

Alfred Gratien – Die unterschätzte Perle

Der Unternehmer und Weinliebhaber Alfred Gratien gründete das gleichnamige Haus im Jahr 1864 in Épernay, im Herzen der Champagne. Seitdem setzt das hierzulande noch eher unbekannte Traditionshaus konsequent auf eine strenge Auswahl der Trauben, die Vinifizierung in 228-Liter-Barriquefässern («fûts») und verzichtet auf den biologischen Säureabbau, um die Frische und Finesse zu bewahren.

von Giuseppe Lauria

 

Die Weinerlebnisse des Jahres 2023: Ein Füllhorn an Delikatessen

Während sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende neigt, ist es Zeit, in uns zu gehen und noch einmal die grandiosen Weinerlebnisse Revue passieren zu lassen. Für den einen ist es der Wein selbst, für den anderen zählt der Moment. Es muss also nicht immer der ganz große Name sein. Aber manchmal kommt beides zusammen.

von Giuseppe Lauria und dem gesamten Weinwisser-Team

 


THEMEN DER AUSGABE 11/2023

Die Top-Neuerscheinungen auf der «Place de Bordeaux» (Teil 2)

Im September 2023 wurden über den Handelsplatz Bordeaux wieder hochwertige Weine von außerhalb des Bordelais vermarktet. Nach dem WEINWISSER-Artikel über die ‘September Releases‘ aus Italien (WEINWISSER 08/2023) folgen nun im zweiten Teil die Weine aus Frankreich, Spanien, Kalifornien, Südamerika und andere. Auch deutsche Spitzenweingüter wollen zunehmend auf diesen Marktplatz. WEINWISSER Thomas Boxberger war bei der Verkostung in Bordeaux und berichtet von einigen spannenden Neuerscheinungen, während Chefredakteur Giuseppe Lauria sich unter anderem den deutschen Novizen widmet.

von Thomas Boxberger

 

Markus Molitor goes Bordeaux

Der Bordelaiser Handelsplatz «Place de Bordeaux» wird auch von deutschen Spitzenwinzern entdeckt. Nachdem Battenfeld-Spanier/Kühling-Gillot ihren Hochzeitswein «C.0.» sowie Wilhelm Weil seinen neuen «Castellum Montis» über diesen begehrten Marktplatz für FINE WINES vermarkten, betritt nun auch Markus Molitor die Bordeaux-Bühne mit den Weinen der Domäne Serrig, die er 2016 erworben hat.

von Giuseppe Lauria

 

Muses – Montes’ Hommage an seine Frauen

Im Frühjahr dieses Jahres hatte ich die Gelegenheit, ein Idol aus der Jugendzeit meiner «Weinkarriere» kennenzulernen. Mit den Weinen von Montes verbindet mich sehr viel. Denn ganz am Anfang meiner «Karriere» Ende der 90er Jahre trainierte ich wie besessen unter anderem bei Jacques‘ Weindepot meine Sensorik und arbeitete mich in die Rebsortenkunde ein. Da waren die expressiven Montes-Weine immer ein guter Sparringspartner, besonders für die klassischen internationalen Rebsorten wie Cabernet, Syrah und natürlich Carménère. Seit dem ist viel passiert. Aurelio Montes ist längst eine chilenische Ikone und höchst erfolgreich. Sein letzter Coup ist der Muse – eine Hommage an seine Frauen, der über die renommierte Handelsplattform «Place de Bordeaux» distribuiert wird.

von Giuseppe Lauria

 

Spezial Kellerei Bozen: Zwei neue Spitzenweine

Die Kellerei Bozen bringt mit der „TAL-Serie“ gleich zwei neue Top-Weine in den Handel: den weißen und roten „TAL“. Chefredakteur Giuseppe Lauria war bei der feierlichen Vorstellung der Weine dabei. Präsentiert wurden sie in einer spannenden Blindprobe, in der Giuseppe Lauria fast alle Weine richtig zuordnen konnte. Aber nicht nur die Weine bezauberten, auch das futuristisch anmutende Kellereigebäude ist immer wieder ein architektonischer Hingucker und Leuchtturm für die Symbiose von Wein und Architektur.

von Giuseppe Lauria

 

Schrader Cellars neuer Top-Jahrgang

Fred Schrader gründete sein Weingut Schrader Cellars 1998 mit dem ambitionierten Ziel, den besten Cabernet Sauvignon des Napa Valleys herzustellen. Heute ist das Gut bekannt für ein erstklassiges Portfolio an Spitzenlagen und für Weine, die zu den besten und exklusivsten im Napa Valley gehören. 2018 kaufte Constellation Brands Schrader, dem heute 80 Prozent des To Kalon-Weinbergs gehört. Ich hatte zwei Mal hintereinander die Möglichkeit, diese roten Boliden zu verkosten, einmal in Frankfurt und später beim Launch des grandiosen 2021er Jahrgangs im Londoner Nobelhotel The Connaught.

von Giuseppe Lauria

 

The boys are back in town – Zwei Jahrzehnte Douro Boys

Wirklich weg waren sie ja nie, die fünf Weingüter Quinta do Vale Meao, Quinta do Vallado, Van Zellers, Niepoort und die Quinta do Crasto, doch in den vergangenen zwanzig Jahren haben ihre Weine und Portweine eine atemberaubende Qualitätssteigerung hingelegt und die Bekanntheit der Region, der Portweine und der Douro-Weine im Besonderen enorm vorangetrieben.

von Axel Probst

 

DVO – Ornellaia meets Dalla Valle

DVO nennt sich das Joint Venture zwischen der Dalla Valle Winery aus Napa Valley und Ornellaia aus Bolgheri. Die drei ersten Jahrgänge des gemeinsam komponierten Weins wurden im Spätsommer von den befreundeten Weinmachern Maya Dalla Valle und Axel Heinz in Zürich vorgestellt: 2018, 2019 und 2020.

von Giuseppe Lauria

 

Weinreise Kapweinland – ein Paradies für Gourmets und Weinliebhaber

Das Kapweinland ist wahrlich ein Paradies für Gourmets und gehört zu den schönsten Flecken der Welt. Denn das weinkulinarische Angebot am Kap ist schlicht einzigartig. Jedes Jahr aufs Neue dürfen wir das auf meinen exklusiven Wein- und Gourmetreisen erleben. Atemberaubende Landschaften, intakte Natur, Top-Weingüter mit pittoreskem Charme und ein riesiges Angebot ambitionierter Gastronomie. Oft alles zusammen an einem Ort, denn in den «Wineries» lässt sich verkosten, verweilen und auch fantastisch speisen. Und bevor im kommenden Januar die nächste Weinreise ansteht, schwelgen wir gerne in Erinnerungen.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 10/2023

Interview mit Michael Moosbrugger, Chef der Winzervereinigung ÖTW

Michael Moosbrugger ist eine der angesehensten Persönlichkeiten in Österreichs Weinwelt. Er ist Winzer, Schlossherr von Gobelsburg und Vorsitzender der Vereinigung Österreichische Traditionsweingüter (ÖTW). Er stammt aus einer Hoteliersfamilie, die ein kleines Fünf-Sterne-Relais & Château-Hotel in Lech am Arlberg betreibt. Wein war in seiner Familie immer ein wichtiges Thema. Sein Vater war ein Pionier, der viel für die Entwicklung der österreichischen Weinkultur geleistet hat und zu den Gründern des ersten österreichischen Sommelierclubs gehörte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1988 übernahm Moosbrugger die Verantwortung für den Wein im Familienbetrieb und war einige Jahre als Sommelier und im Food & Beverage-Bereich tätig.

von Giuseppe Lauria

 

WEISSE BURGUNDER 2022 – Überwiegend heiter

Weiß- und Grauburgunder kamen mit den Herausforderungen des kontroversen Jahrgangs 2022 deutlich besser zurecht als der Riesling. Dabei halfen zwei ihrer typischen Charaktereigenschaften: Einerseits ihrer gegenüber dem Riesling höheren Hitzetoleranz im Sommer und dem früheren Reife- bzw. Lesezeitpunkt im regnerischen Herbst andererseits. «Die Burgundersorten waren im Vergleich zum Riesling im Jahr 2022 tendenziell im Vorteil», meint auch Franz Wehrheim, der mit seinem Pfälzer Spitzenweingut Dr. Wehrheim in diesem Jahr den besten Weißburgunder Deutschlands in den Keller brachte.

von Frank Kämmer MS

 

Herkunftsgeprägte Weine – mehr als nur Silvaner

Franken ist längst ein fester Bestandteil unseres GG-Spezials – und das aus gutem Grunde. Seit rund einer Dekade hat sich hier ungemein viel getan und mir gefällt, dass hier – anders als in manch anderer Region – bei den GG-Zulassungen einfach strenger ausgesiebt wird. Die Region zeigt sich nämlich meistens sehr homogen. Auch in diesem Jahr – mit klaren Vorteilen für den Silvaner. Einst galten die Franken-Weine als eher rustikal und vor allem die Silvaner als austauschbare Allerweltsweine, in der Gastronomie auch gerne als Allzweckwaffe in der Menübegleitung eingesetzt. Heute sind sie fester und territorialer geworden, mit einem Mehr an Charakter und Herkunft.

von Giuseppe Lauria

 

LEMBERGER 2021 – Klassisch mit Pfeffer

Es wäre einfach, den Jahrgang 2021 beim Lemberger als Atempause, ja vielleicht sogar Rückschritt auf der bemerkenswerten Entwicklungslinie von einer eher rustikalen Regionalsorte hin zu wirklich feinem deutschem Rotwein anzusehen. Vor allem bei so manchem Wein aus der zweiten Reihe zeigte sich dann doch wieder etwas von jener eher rustikalen Pflanzlichkeit im Aroma, die man nach den guten Jahrgängen in der Vergangenheit eigentlich schon überwunden glaubte. Aber den Top- Betrieben in Württemberg gelang es durchaus, diese Pflanzlichkeit mit frischer Frucht in Balance zu bringen und sie nicht als Makel, sondern als charaktervolles Merkmal des Jahrgangs umzusetzen.

von Frank Kämmer MS

 

Corvers Kauter: Zeitlose Klassiker aus Rheingauer Spitzenlagen

Die Weine dieses von Brigitte Corvers-Kauter und Dr. Matthias Corvers gegründeten und inzwischen maßgeblich von Sohn Philipp geleiteten Weinguts gefielen mir damals schon sehr gut, als ich für den Gault Millau die Region verantwortete. Doch seit einigen Jahren geht es hier steil nach oben. Auch als Folge von Investitionen. 2015 kauften sie eine Korbpresse, Holzfässer und später eine Reihe von Lagen von Langwerth von Simmern. «Zurück in die Zukunft» ist hier das Motto.

von Giuseppe Lauria

 

Best of STK – Beeindruckende Vielfalt

Auf Schloss Grafenegg werden sämtliche Erste Lagen-Weine des aktuellen Jahrgangs im Rahmen des Single Vineyards Summit vorgestellt. Seit einigen Jahren mit dabei sind auch die Riedenweine der Steirischen Winzer, was wegen der Fokussierung auf Sauvignon Blanc und Weiße Burgunder besonders spannend ist. Vor allem die Sauvignon Blancs und die Chardonnays spielen das komplexe Terroir und die unterschiedlichen Höhen aus. Die meisten Weine kamen aus dem Jahrgang 2021, der viel Eleganz, Frische und Tiefe ausstrahlt und sicherlich zu den besten Jahrgängen gehört. 2020 ist dagegen etwas leiser und charmanter. Präsentiert wurden auch ältere Jahrgänge, die es aber in diesem Kontext nicht immer so einfach hatten.

von Giuseppe Lauria

 

ÖTW: Riesling und Grüner Veltliner In der Spitze ansprechend

Direkt von der GG-Verkostung in Wiesbaden ging es zum «Single Vineyard Summit» auf Schloss Grafenegg, um Weine aus den Ersten Lagen der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) sowie der Vinea Wachau und STK zu verkosten. 2022 erwies sich auch in Österreich als nicht ganz einfacher Jahrgang. Im Schnitt aber etwas homogener mit nicht ganz so rassig-zitrischen Weinen. Im Frühling gab es immer wieder Niederschläge, was viel Arbeit im Weingarten erforderte. Es folgte ein Sommer mit großer Hitze und Dürre, vor allem beim Veltliner drohte die Säure flöten zu gehen. Am Ende des Sommers kamen dann zwar erlösende Regenfälle, gleichzeitig stieg die Fäulnisgefahr. Ein wunderschöner Herbst hat das Ganze gerettet, die Lese begann vergleichsweise spät. So finden sich in der Spitze eine ganze Reihe ansprechender Rieslinge und Grüne Veltliner. Unter meinen Favoriten sind Weine von Hirsch, Allram, Hiedler, Schloss Gobelsburg, teilweise Jurtschitsch, Bründlmayer und Proidl, was zeigt, dass selbst innerhalb eines Gutes die Qualitäten eher heterogen waren. Ein Jahrgang des Winzers und des Terroirs. Richtig gut haben mir die Weine von Ott gefallen, der in den vergangenen Jahren einen mächtigen Qualitätssprung hingelegt hat.

von Giuseppe Lauria

 

Die Wachau wird schlanker

Zum zweiten Mal präsentierte die Vinea Wachau ihre Lagenweine am Single Vineyard Summit und lud zur Verkostung ihrer Smaragde vom Jahrgang 2022 ins Schlosshotel Dürnstein. Auch in der Wachau zeigte sich die Herausforderung des Jahrgangs, wenngleich hier die Trockenstressproblematik sich nicht so ausgeprägt zeigte wie etwa in weiten Teilen Deutschlands. Der Jahrgang liegt für mich unter dem ganz großen 2021, aber es gibt auch aus 2022 sehr viele ausgezeichnete Rieslinge und Grüne Veltliner mit schöner Saftigkeit, viriler Fruchtbrillanz und feiner Rasse. Im Vorjahr schrieb ich, dass ich eine Trendwende hin zu mehr Frische und Feinheit beobachte: Das hat sich heuer wieder bestätigt, wenn auch nicht ganz so deutlich wie 2021, wo die höhere Säure dem Jahrgang geschuldet war. Dennoch ist es unübersehbar, dass die Top-Winzer neben dem bekannten, identitätsstiftenden «Wachauer Barock» zunehmend mehr Frische, Straffheit und Finesse anstreben. Stellvertretend für diesen Stil seien die Weine von Alzinger genannt, auch Rudi Pichler, die Domäne Wachau und Hirtzberger zeigen schlanke, straffe und linear gezogene Rieslinge. Andere wiederum zeigen sich klassisch-üppig mit weniger kontrastierender Frische, was sie etwas weniger spannungsreich und manchmal einfach zu behäbig erscheinen lässt. Die Wachauer Stars Leo Alzinger, Hirtzberger, Knoll, Rudi Pichler und in diesem Jahr besonders auch Prager und Domäne Wachau wurden ihrem Ruf zweifellos gerecht. Positiv fielen die sehr klassischen Weine von Georg Frischengruber sowie einige Weine von Johann und Christoph Donabaum auf.

von Giuseppe Lauria

 

Blaufränkisch mit Finesse und Frische

Wenn beim Single Vineyard Summit in Grafenegg für einen Tag die Gebiete Leithaberg DAC und Eisenberg DAC zu Gast sind, rückt die Sorte Blaufränkisch in den Fokus. Präsentiert wurden dieses Mal in erster Linie Weine vom Jahrgang 2020, der zweifellos zu den kühleren und regenreicheren der vergangenen Jahre zählt. Österreichs Top-Blaufränkisch spiegeln dies durch große Finesse, Leichtfüßigkeit und saftige Frucht wider. Jenen Menschen, die opulente, gehaltvolle und tiefdunkle Rotweine bevorzugen, seien die 2020er daher nicht unbedingt empfohlen, wer aber nach Eleganz und Trinkfluss in Verbindung mit Tiefgang sucht, wird zweifellos fündig werden und an den feinstrukturierten Weinen seine Freude haben. Am Leithaberg zum Beispiel hat Georg Prieler mit seinen Paradelagen Ried Goldberg und Ried Marienthal wieder die Nase vorn, dicht gefolgt von den Blaufränkischen von Birgit Braunstein und Erwin Tinhof. Achtung auch auf den jungen Johannes Nehrer aus St. Georgen, der mit dem 2020er von der Schieferlage Ried Poschen auf sich aufmerksam macht.

von Daniela Dejnega

 


THEMEN DER AUSGABE 09/2023

2022 – Das paradoxe Jahr: Erst zu trocken, dann nur noch nass!

Nach dem kühlen und regnerischen Jahr 2021 folgte genau das Gegenteil: 2022 war einer der sonnenreichsten Jahrgänge überhaupt, allerdings auch einer der trockensten, was Reben und Winzer vor große Herausforderungen stellte.
Ging es in den Vorjahren eher darum, die Reife zu verzögern, so war 2022 paradoxerweise ein Jahr, in dem die Winzer geduldig um physiologisch reife Trauben kämpfen mussten. Entsprechend heterogen fiel das Ergebnis aus. Doch eine Handvoll Stars lieferten ausgezeichnete Ergebnisse. Aber selten zuvor trennte sich die Spreu derart vom Weizen. Es gab auch einige schwache Weine, die dem selbst gesetzten Anspruch eines «Grand Crus» nicht gerecht wurden. Drei Tage lang haben wir uns im Team mit Frank Kämmer und Thomas Boxberger durch die glücklicherweise etwas reduzierte Menge von rund 460 (!) GGs verkostet.

von Giuseppe Lauria

 

MOSEL-SAAR-RUWER – wieder ein verkapptes Kabinettjahr?

Ähnlich wie im vergangenen Jahr zeigt sich die Mosel wieder recht heterogen. Die Winzer standen angesichts des Wetters vor großen Herausforderungen. Die besseren Weine zeigen sich schlank und mineralisch mit pikanten Schiefernoten. Also so, wie man sich das von der Mosel wünscht. Kühle, herkunftsgeprägte Rieslinge, die auf der Zunge tänzeln und den Schiefer zum Klingen bringen. Doch viele sind dann doch zu schlank und leichtgewichtig mit leicht grünlichen Noten. Es war also eine Berg- und Talfahrt durch die überwiegenden Steilhänge der Region.

von Giuseppe Lauria

 

NAHE: Die Stars behaupten sich

An der Nahe war es der sonnigste Jahrgang ever. Das allein sagt erstmal nicht viel. Auchhier hatten die Winzer mit Komplikationen zu kämpfen, auch wenn die Nahe an vielen Orten tendenziell kühler ist, was sie zu einem ganz großen Profiteur des «Global Warmings» gemacht hat. Doch auch hier ist das kein Garant mehr, denn Trockenheit ist ebenso für die Nahe-Winzer ein wichtiges Thema. Ähnlich wie im vergangenen Jahr zeigt sich die Nahe wieder recht homogen, die homogenste Region überhaupt. Viele Top-Rieslinge kommen wieder aus dieser Region, denn die Stars lieferten, wenngleich die Ergebnisse in der Spitze etwas schwächer ausfielen.

von Giuseppe Lauria

 

RHEINGAU: Ein Jahr der Brunnenlagen?

Der Rheingau präsentierte sich recht solide und homogen. Es gibt nur wenige Ausreißer nach unten und mit Schloss Johannisberg, Kühn, Weil, Künstler, Oetinger und Spreitzer aus den VDP-Reihen auch einige Top-Weine. Zudem stammten die meisten Weine aus 2021, denn der VDP-Rheingau vermarktet die «GGs» erst zwei Jahre nach der Ernte. Auch hier war 2022 sehr anspruchsvoll, denn erst Mitte September brachte der Regen Abkühlung. Es gilt als eines der drei heißesten und definitiv als das trockenste Jahr ever. «Ein Jahrgang, der uns alles abgefordert hat», erzählt Wilhelm Weil.

von Giuseppe Lauria

 

Wonnegau und Roter Hang punkten

In Rheinhessen dominieren das Trio Keller, Battenfeld-Spanier/Kühling-Gillot und Wittmann. Hier finden sich einige Weltklasse-Weine, die auch in der deutschlandweiten Bestenliste ganz oben auf dem Podest stehen. Mit Kühling-Gillots Rothenberg und Kellers Morstein kommen zwei der drei besten Weine Deutschlands aus Rheinhessen. Mit Kellers Abtserde und Pettenthal sowie Battenfeld-Spaniers Frauenberg und Kreuzberg und Wittmanns Morstein folgen gleich drei weitere Kracher, um nur mal einige zu nennen. Wer hätte das vor 20 oder 30 Jahren gedacht, dass eines Tages einige der besten trockenen Rieslinge Deutschlands aus Rheinhessen kommen? Zu gut erinnere ich mich an lang gepflegte Vorurteile, dass das Land der tausend Hügel kein wirklich geeignetes Terroir für Riesling sei. Was natürlich Quatsch ist. Aber Terroir allein macht nicht automatisch einen großen Wein. Rheinhessen ist der beste Beweis dafür, dass sich auch im Spitzenwein Motivation und der Wille zu Bestleistungen auszahlen. Seit rund 20 Jahren kenne ich die Region, einige von den heutigen Spitzenwinzern kannte ich schon, als sie noch in der Jungwinzer-Vereinigung «Message in the bottle» organisiert waren. Was seitdem in dieser Region an Dynamik entstanden ist, ist grandios.

von Giuseppe Lauria

 

PFALZ: Heterogen mit toller Spitze

Der Jahrgang 2022 ist für GG-Rieslinge aus der Pfalz nicht sonderlich einheitlich ausgefallen. Manche Weine erscheinen reichhaltig und voll, andere dann doch eher schlank und mit leicht grünlichen Noten. 2022 war ein herausfordernder Jahrgang für die Winzer. Durch die Trockenheit wollte sich die Reife in den Trauben erst nicht richtig einstellen, die Oechsle-Grade verharrten auf der Stelle. Mit dem Regen lebten die Pflanzen wieder auf und der Zucker konnte allmählich steigen, jedoch auch das Risiko für Fäulnis. Wer die Trauben mit niedrigen Erträgen lange hängen lassen konnte, erreichte die volle Reife. Zur späten Lese bis in den Oktober hinein blieb es trocken, mit kühlen Nächten, was der Frische und Säure gutgetan hat. Innerhalb der Ortslagen selbst erscheint das Qualitätsniveau uneinheitlich, insofern war 2022 vielmehr ein Jahrgang des Winzers als nur der Lage. Die führenden Betriebe haben wieder die besten Weine gemacht, ungeachtet dessen, ob sie von der südlichen Pfalz, der Mittelhaardt oder von den nördlichen Gefilden kommen. Allerdings ist sehr auffällig, dass die GG-Rieslinge von Philipp Kuhn mit ihrer Tiefe, Ernsthaftigkeit und straffen Struktur besonders vom Jahrgang 2022 profitiert haben.

von Thomas Boxberger

 

SPÄTBURGUNDER 2021 – heterogen

Vielleicht war man es einfach nicht mehr gewohnt: Anders als in den Vorjahren, als die größte Herausforderung für die Winzer meist darin bestand, die Spätburgundertrauben zum richtigen Zeitpunkt, also quasi «al dente», vom Stock zu holen, musste in 2021 um die Qualität jeder einzelnen Traube das ganze Jahr über hart gekämpft werden. Julian Huber, der mit seinem Malterdinger Spitzenweingut dieses Jahr die Pole Position in unserem Ranking der besten Spätburgunder einnehmen konnte, brachte es auf den Punkt: «2021 war von Anfang an brutal aufwendig. Frost, extremer Druck durch Falschen Mehltau und eine sehr aufwendige Lese machten es sehr herausfordernd. So sind auch vielleicht die Weine etwas fordernder als die der vergangenen Jahre, aber gerade dadurch auch super spannend!».

von Frank Kämmer MS

 


THEMEN DER AUSGABE 08/2023

Die Top-Neuerscheinungen auf der «Place de Bordeaux» (Teil 1)

Der Handelsplatz Bordeaux öffnet sich jedes Jahr im September für die hochwertigen Weine von außerhalb Bordeaux, um diese über deren internationale Kanäle zu vermarkten. Zunächst wurden mit den ‘September Releases‘ vor allem die Weine aus Übersee wie Kalifornien und Südamerika vertrieben. Später kamen einige Super-Tuscans hinzu und heute wächst dieses Portfolio rarer europäischer und internationaler Weine immer weiter. Mancher Selektions-Wein ist ausschließlich so zu beschaffen, auch wenn die anderen Weine der Betriebe direkt ab Erzeuger zu beziehen sind. WEINWISSER Thomas Boxberger konnte auch in diesem Jahr der Verlockung nicht widerstehen und reiste nach Bordeaux, um sich der verführerischen Vielfalt zu stellen. In dieser Ausgabe finden Sie Teil 1 der Notizen. Teil 2 folgt in der Novemberausgabe.

von Thomas Boxberger

 

«A Taste for the Future» – Das Master of Wine Symposium in Wiesbaden

Das Master of Wine Symposium ist eine der bedeutendsten Fachveranstaltungen weltweit, die nur alle vier Jahre stattfindet. Vom 29. Juni bis zum 2. Juli 2023 trafen sich in Wiesbaden 500 Delegierte aus mehr als 40 Ländern, darunter 120 Masters of Wine von Neuseeland bis Kalifornien, von Kanada bis Südafrika. Zahlreiche Master-of-Wine-Studenten waren dabei, einflussreiche Wein-Journalisten aus aller Welt, Blogger, Wissenschaftler, und auch der eine oder andere Weinliebhaber, der eines der wenigen öffentlichen Tickets ergattern konnte.

von Frank Roeder MW und Giuseppe Lauria

 

Bertinga – ein aufstrebender Stern im Chianti Classico

Bertinga ist ein junges, aufstrebendes Weingut, das im Jahr 2015 gegründet wurde. Die Besitzer, Maxim Kashirin und Anatoy Korneev, sind gebürtige Russen und führende Importeure italienischer Weine in Russland, aber längst in Italien zuhause. Sie machten auf sich aufmerksam, als sie die exklusive Lage «Bertinga» vom renommierten Castello di Ama in Gaiole in Chianti erworben haben. Anlässlich der ProWein hatte ich die Gelegenheit, einige Weine zu verkosten und später noch einmal nachzuprobieren.

von Giuseppe Lauria

 

Bragato-Wein: Vom Traum des eigenen Weins

Antonio Bragato ist weder ein typischer Winzer noch ein typischer Italiener. Der Wahl-Berliner hatte schon früh einen Traum: Er wollte Négociant der alten Schule werden, wie im Burgund oder in Bordeaux, wo man Weine aus gekauften Chargen konzipiert und unter eigenem Label vertreibt. Sein Herzenswunsch hat sich schließlich im Jahr 2004 erfüllt. Seitdem produziert der in Schwaben geborene, aber aus dem Friaul stammende Gastronom Weine in seiner Heimatregion. Anlässlich der ProWein hatte ich die Gelegenheit, seine außergewöhnlichen Kreationen zu verkosten. Eine echte Entdeckung!

von Giuseppe Lauria

 

Erwin Sabathi – der Chardonnay-Magier aus der Steiermark

Der südsteirische Winzer Erwin Sabathi hat mit seinem Weingut eine großartige Erfolgsgeschichte geschrieben und gilt heute im Alpenland als einer der besten seiner Zunft. In den vergangenen Jahren hat er dem Lagencharakter seiner Weine noch eindrucksvoller Ausdruck geben können. Das Herzstück seiner Weingärten ist der steile und steinige Pössnitzberg. Aus dieser Lage keltert er großartige Sauvignon Blancs und Chardonnays, wie etwa den Ried Pössnitzberg Alte Reben GSTK, der Jahr für Jahr mit hohen Punkten ausgezeichnet wird. Anlass genug, den Lobeshymnen auf den Grund zu gehen. Zehn Jahrgänge habe ich im Rahmen einer Moderation mit Erwin Sabathi in der WineBANK Trier verkostet und ausführlich besprochen.

von Giuseppe Lauria

 

Georgien – das erfahrenste Land der (Wein-)Welt

Wein ist allgegenwärtig in Georgien. Bei einem Bummel durch die Altstadt von Tiflis findet man mehr Weinbars als Restaurants und mehr Weingeschäfte als Boutiquen. Sogar Eiscafés werben offensiv mit «Wine Ice»! Kein Wunder, sieht sich das Land doch als «die Wiege des Weins». Seit über 8.000 Jahren wird hier ununterbrochen Wein gekeltert – länger als irgendwo sonst auf der Welt, sagt die georgische Weinwerbung. Aber spürt man diese gewaltige Historie auch im Glas?

von Dirk Behrens

 


THEMEN DER AUSGABE 07/2023

Chianti Classico – Gemischter Dreier

Von «fröhlich» bis «Großer Wein» erstreckt sich die Bandbreite des Chianti Classico. Die Jahrgänge 2021, 2020 und 2019 standen im Fokus der diesjährigen Präsentation in Florenz. Alexander Magrutsch war dabei und berichtet Positives über die aktuellen Jahrgänge.

von Alexander Magrutsch

 

Neues vom Noblen aus Montepulciano

Vino Nobile trägt das Noble in seinem Namen. Tatsächlich können die besten Weine so etwas wie Noblesse und eine gewisse Gelassenheit vermitteln. Unser Autor Alexander Magrutsch war vor Ort und hat einige neue Entdeckungen gemacht.

von Alexander Magrutsch

 

50 Jahre: Von legendären Filmen zu Sangiovese

Rocca delle Macie wurde 1973 von Italo Zingarelli gegründet, einem erfolgreichen Filmproduzenten, der sich mit seiner Leidenschaft für Wein seinen Lebenstraum verwirklichte. Er war in der Filmindustrie erst als Co-Produzent erfolgreich und produzierte später mit seiner eigenen kleinen Produktionsfirma die legendären Filmreihen mit dem famosen Duo Bud Spencer und Terence Hill. Dazu gehören namhafte Streifen wie Trinità, in Deutschland bekannt als «Die rechte und die linke Hand des Teufels» sowie der Kassenschlager «Vier Fäuste für ein Halleluja». Er produzierte auch Ettore Scolas Klassiker «Wir waren so verliebt». Doch dann verliebte er sich selbst bei einem Wochenendausflug mit Freunden in eine rustikale Hofansiedlung im Chianti, das er nach und nach aufwendig und liebevoll restaurierte. Heute zählt es unter der Führung von Sergio Zingarelli zu einem der charmantesten Weingüter im Herzen der Toskana. Anlass genug, dass die Familie Zingarelli zu ihrem stolzen Jubiläum mit einem unvergesslichen Dinner und einer 10-Jahres-Vertikalen der Gran Selezione einlud.

von Giuseppe Lauria

 

Conti Costanti – Adel verpflichtet

Der blutjunge Andrea Costanti hatte gerade das Geologiestudium absolviert, als sein Onkel Emilio ihm 1983 die Leitung des Familienweinguts übergab. Bereits im Mittelalter besaßen die Costantis, eine aus Siena stammende Patrizierfamilie, Ländereien in Montalcino. Fünf Generationen hatten vor Andrea bereits dort Wein gekeltert. Einer seiner Vorfahren, der Advokat Tito Costanti, gehörte gar zur Gruppe von Winzern, die erstmals einen Wein namens Brunello erzeugten. Heute produziert das Gut auf rund 10 Hektar authentische und feinsinnige Brunelli und Rossi von expressiver Komplexität und ausgezeichneter Langlebigkeit. Purer Klassizismus. Der Raritätenhändler Alpina Wein hat uns eine fantastische Vertikale aus Annata und Riserva zum Verkosten gegeben, die wir um den einen oder anderen Jahrgang ergänzt haben.

von Giuseppe Lauria

 

Masterclass «Best of Tuscany»: vom Herzen der Toskana bis zur Küste

«Best of Tuscany» war der Titel der von mir auf der ProWein gehaltenen Masterclass am gerammelt vollen Stand von Schlumberger/Consigliovini. Ein wunderbarer Streifzug, der einen Teil der immensen Vielfalt der Toskana zeigen sollte. Denn längst muss man die Toskana in die klassischen Zonen im Herzen der Region und die seit dem großen Erfolg des Sassicaias aufstrebende Küstenregion im Westen unterteilen.

von Giuseppe Lauria

 

Académie du Vin: Wenn Bordeaux feiert, bleibt es nicht akademisch

Die Académie du Vin de Bordeaux wurde 1948 auf Initiative großer Persönlichkeiten des Weinbaus und des Handels in Bordeaux gegründet und setzt sich seit ihrer Gründung dafür ein, die Geschichte und die Kultur des Bordeaux-Weins zu bewahren und weiterzugeben.
Das Weinbaugebiet Bordeaux ist nicht nur der Ursprung einiger der renommiertesten Weine der Welt, sondern hat im Laufe der Jahrhunderte auch eine Lebensart rund um seine großen Weine geprägt. Ausdruck hiervon ist das jährliche, sehr exklusive Dinner im Palais du Rohan, das nur für sehr wenige Journalisten auf strikte Einladung zugänglich ist. In diesem Jahr hatte ich die Ehre, bei dieser längst legendären Sause dabei zu sein. Und was soll ich sagen: Es war ein grandioses Fest mit außergewöhnlichen Menschen und Weinen. Ach ja, es gab auch ein sehr feines Menü. Das war aber tatsächlich nebensächlich.

von Giuseppe Lauria

 

Best of Sauternes

Heiße, trockene Jahrgänge sind im Allgemeinen nicht ideal für Weißweintrauben, noch weniger für die Erzeugung edler Süßweine, die von sauberer Botrytis leben. So wurden im Jahr 2022 die Nerven der Erzeuger von Süßweinen erneut auf eine harte Probe gestellt. Doch manche setzten voll auf Risiko – und reüssierten mit ganz besonderen Kreszenzen.

von Giuseppe Lauria mit Notizen von Tjark Witzgall

 

Schweizer Schäumer: Unverschämt tiefe Preise

Das bestgehütete Geheimnis der Eidgenossenschaft, die Schweizer Weine, wurden in den WEINWISSER-Ausgaben Nummer 2 und 3 dieses Jahres ausführlich vorgestellt. Mit einer Ausnahme: Schaumweine. Jetzt holen wir das hier nach, denn diese gehen in einem Land von großen Bubbles-Liebhabern derzeit durch die Decke.

von Alain Kunz

 


THEMEN DER AUSGABE 05-06/2023

Bordeaux Primeurs: Das paradoxe Traumjahr

Der Jahrgang 2022 wird in vielerlei Hinsicht als legendäres Jahr in die Geschichte eingehen. Es ist ein Jahrgang des Paradoxons: Denn nach großer Hitze und anhaltender Trockenheit erwarteten die Bordeaux-Winzer vieles, aber ganz sicher nicht einen solchen Traumjahrgang. Auch sie selbst können sich diese Frische der Weine kaum erklären! Dabei gab es in der Geschichte von Bordeaux schon einige heiße Jahre, die zur Legende wurden. So zogen einige Winzer und Kollegen 1947 und 1949 als Vergleich heran. Doch so weit braucht man gar nicht zurückzugehen. Auch 1982, 1989, 2009, 2018 und 2020 waren warme und trockene Jahre. Also viel Lärm um Nichts? Nein, das Besondere an 2022 ist tatsächlich, dass es wie ein Jahr sui generis schmeckt. Konzentrierte, dichte Fülle, gepaart mit Finesse und größtenteils seidigen, festen Tanninen sowie einer enormen Frische und Tiefe. Selten zuvor haben wir so viele sexy Weine en primeur probiert, einige Châteaux haben den besten Wein ever gemacht.

von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

 

 


THEMEN DER AUSGABE 04/2023

Die mythische Trilogie im Rückblick

Nach den beiden großen Jahren 2018 und 2019 kündigte sich schon während der Primeurs in Bordeaux ein weiteres Jahr von ausgezeichneter Qualität an. Ein Jahr, das unter den etwas trostlosen und schwierigen Bedingungen der Pandemie entstanden ist und doch – fast zum Trotz – am Ende so viel Freude bereitet. Als wollte «Mutter Natur» uns im Pandemiejahr 2020 Trost spenden. Im Rückblick ein doppeltes Glück: Die Pandemie ist überwunden, während die Weine großartig geblieben sind. Ein reifes, warmes Jahr von einerseits großzügiger Fülle mit dunkelbeeriger Frucht und Charme, andererseits von erstaunlicher Tiefe, Präzision und Festigkeit. Reife Frucht und große Frische – ein Balanceakt, der in dieser Form wohl nur in besonderen Jahren auf besonderem Terroir so ausgezeichnet gelingt. Dabei war auch 2020 mit Blick auf den Wetterverlauf in Bordeaux ziemlich herausfordernd. Wie so oft regnete es in der ersten Jahreshälfte viel, dann folgte eine lange Phase ohne Wasser mit Trockenstress. Doch am Ende drehte ein idealer Sommer mit kühlen Nächten und teils erlösenden Schauern das Blatt vielerorts zu einem Happy End. Die Terroirs mit wasserspeichernden Reserven wie etwa den tiefgründigen Lehm- und Tonböden in Pomerol oder das Kalksteinplateau in St.-Émilion hatten hier ganz klar Vorteile.

von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

 

Winzer-Champagner – Die unentdeckten Schätze

Lange Zeit waren die Rollen in der Champagne klar verteilt: Die kleinen Winzer lieferten die Trauben, die von den großen Häusern zu namhaften Marken-Champagnern verarbeitet wurden. Dass Winzer ihre Trauben selber vinifizierten und unter eigenem Namen abfüllten, war lange ungewöhnlich. Heute gibt es mehr denn je Winzer, die aus ihren begehrten und gut bezahlten Trauben (Récoltant) eigene Champagner kreieren («Récoltant Manipulant»). Eine fantastische Alternative und Abwechslung zu den bekannten Namen und Marken, die ohnehin gerade preislich durch die Decke gehen.

von Giuseppe Lauria

 

Meilenstein für Südafrika: Die ersten Grand Pinotage

Lange Zeit war Pinotage eher ein ungeliebtes Kind des südafrikanischen Weinbaus. Das ändert sich, seit einige Erzeuger Weltklasseweine auf die Flasche bringen. Ein großer Schritt in Richtung internationale Anerkennung könnte die Vorstellung der ersten sechs Grand Pinotage sein. Diese fand anlässlich der Cape Wine 2022 statt, bei der wir die Gelegenheit hatten, einige großartige Exemplare zu verkosten.

von Jürgen Mathäss

 


THEMEN DER AUSGABE 03/2023

Spitzenweine – das bestgehütete Geheimnis der Schweiz Teil 2: Der Süden

Die Lüftung des bestgehüteten Geheimnisses der Schweiz hat in der letzten Ausgabe des WEINWISSER begonnen. Mit Teil 1 des großen Schweiz-Spezials. Hier kommt die Fortsetzung mit den eher südlicheren Regionen: Das Wallis mit seiner 100-Punkte-Magierin Marie-Thérèse Chappaz und seinem Kuriositätenkabinett, die Merlot-Hochburg Tessin, die zu Unrecht unter dem Radar fliegende Stadt Genf mit ihrem grünen Weinumland. Fehlt noch ein letzter Teil: Die teils spektakulären helvetischen Schaumweine. Die folgen im Sommer.

von Alain Kunz

 

Chablis 2020 – ein Jahrgang zum Zugreifen

Chablis, ganz im Norden der Bourgogne, war schon immer stärker Frühjahrsfrost und Hagel ausgesetzt als andere Anbauregionen. Als Winzer in Chablis braucht man starke Nerven und muss ein gewiefter Financier sein. Der zuletzt eingebrachte Jahrgang 2022 hat ein breites Lächeln auf alle Gesichter in Chablis – und generell in der Bourgogne – gezaubert. Denn er brachte eine reichliche und gute Ernte. Die war nach dem meteorologisch katastrophalen 2021 mit einer der kleinsten Ernten überhaupt unbedingt nötig. Da war auch die überzeugende Qualität kein Trost. Bereits 2019 und 2020 waren zwei Jahrgänge mit unterdurchschnittlichen Mengen, so dass die Vorräte in den Kellern 2021 bereits auf niedrigem Stand waren und die starke Nachfrage nicht befriedigen konnten. Der Jahrgang 2020 hat gute bis sehr gute Qualitäten beschert. Zögern Sie nicht, wenn Ihnen Chablis Premiers Crus oder Grand Crus angeboten werden.

von André Dominé

 

Anteprima Bolgheri 2020 – der Boom geht weiter

In der letzten Ausgabe gab es bereits ein Preview auf den Jahrgang 2020, vor allem mit der Besprechung der beiden Superstars Sassicaia und Ornellaia. Heute folgen die Notizen der inzwischen abgefüllten Weine dieser seit gut einem Jahrzehnt schier boomenden Region. Wir sind stolz darauf, dass wir die Zeichen der Zeit richtig erkannt und früh ausführlich über diese Region berichtet haben. Anfang Juni bin ich wieder vor Ort.

von Giuseppe Lauria

 

Raritätendinner: Weine, die man in seinem Leben getrunken haben muss

Unter dem Motto «Weine, die man in seinem Leben getrunken haben muss» wurden am vorletzten Tag der 26. Edition des längst berühmten Gourmetfestivals im Hotel Kronenschlösschen in Eltville einige Benchmark-Weine aus der großen weiten Fine-Wine-Welt kredenzt. Chefredakteur Giuseppe Lauria war bei dieser öno-kulinarischen Weltreise dabei, die von einem ausgezeichneten Menü von Roland Gorgosilich begleitet wurde.

von Giuseppe Lauria

 

Attraktive Weine aus dem Madiran

Im Herzen Südwestfrankreichs in Saint Mont ist die Genossenschaft Plaimont zu Hause. Sie gehört zu den führenden Kooperativen des Hexagons und ist eine wichtige Lokomotive für die gesamte Region. Plaimont wurde 1978 nach dem Zusammenschluss der Kellereien von Plaisance, Aignan und Saint Mont gegründet. Im Laufe der Zeit schlossen sich zahlreiche Kellereien, Domaines und Châteaux an, um von den Vorteilen einer starken Gemeinschaft zu profitieren. Die 800 Winzer arbeiten hart daran, symbolträchtige Weinberge und -lagen wiederzubeleben. Ein weiterer Beweis dafür, dass auch Genossenschaften gute Weine produzieren können und wir im WEINWISSER nicht nur edel und rar können. Zudem verbindet mich mit dem Madiran eine besondere Geschichte, die mich vinophil prägte.

von Giuseppe Lauria

 

Winzer-Champagner – die unentdeckten Schätze

Lange Zeit waren die Rollen in der Champagne klar verteilt: Die kleinen Winzer lieferten die Trauben, die dann von den großen Häusern zu Champagner verarbeitet wurden. Dass Winzer ihre Trauben selber verarbeiteten und unter eigenem Namen abfüllten, war lange ungewöhnlich. Heute gibt es mehr denn je Winzer, die aus ihre begehrten und gut bezahlten Trauben eigene Champagner kreieren, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Vinaturel und andere Händler haben mir einige Exemplare zugesandt, die eindrücklich zeigen, dass es hier noch sehr viele unentdeckte Schätze gibt, die auch preislich interessant sind. Einige davon möchte ich in diesem Teil 1 vorstellen. Teil 2 folgt in einer der kommenden Ausgaben, unter anderem mit Champagnern, die Pinot Meunier im Fokus haben und einem Interview mit Nicole Neumann, die sich mit ihrem Laden «Champagne Characters» in München auf kleine Winzer-Champagner spezialisiert hat.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 01-02/2023:

Helvetischer Spitzenwein – das bestgehütete Geheimnis der Schweiz

Das bestgehütete Geheimnis der Eidgenossenschaft ist längst nicht mehr das Bankgeheimnis. Das ist aufgeweicht worden wie ein nasser Keks. Nein, es ist das Weingeheimnis! Unsere Gewächse starten durch in Richtung Weltklasse. Und außerhalb der Schweiz nimmt das kaum jemand wahr. Weil wir unsere Weine alleine trinken, so gut sind sie. Höchste Zeit, dieses Geheimnis zu teilen. Alain Kunz, Wein- und Sportjournalist der Tageszeitung BLICK, hat es exklusiv für den WEINWISSER getan. Und da er ein stolzer Schweizer ist und wir nach wie vor viele treue Abonnenten und Leser in der Schweiz haben, sind einige typische Ausdrucksweisen erhalten geblieben. Eine Legende dieser deutsch-schweizerischen Begriffe finden Sie am Ende des Textes.

von Alain Kunz

 

Die Top-Neuerscheinungen auf der «Place de Bordeaux»

Im Herbst werden über den Handelsplatz Bordeaux hochwertige Weine von außerhalb Bordeaux vermarktet. Anfänglich zählten zu diesen ‘September Releases‘ vor allem die Weine aus Übersee, wie Kalifornien und Südamerika, später kamen die Spitzenweine aus Bolgheri hinzu. Doch dieses Portfolio rarer europäischer und internationaler Weine wächst. Mancher Selektions-Wein ist ausschließlich so zu beschaffen, auch wenn die anderen Weine der Erzeuger direkt ab Gut zu beziehen sind. Weinwisser Thomas Boxberger konnte auch im vergangenen Herbst der Verlockung nicht widerstehen und reiste nach Bordeaux, um sich der verführerischen Vielfalt zu stellen. Teil 1 der Notizen mit den raren Weinen aus Italien erschien in Ausgabe 08/22. Jetzt folgt Teil 2.

von Thomas Boxberger

 

Best of Brunello – das «coole» Jahr

2018 war überraschenderweise ein kühles Jahr in Montalcino. Überraschend deswegen, weil wir uns an 2018 in fast ganz Europa als warmes, streckenweise sogar heißes und trockenes Jahr erinnern. Der Sommer war ungewöhnlich kühl, der Herbst streckenweise auch regnerisch. Es ist ein klassisches, eher mittleres Jahr, das aber viel Finesse und Feinheit vorhält. Das vorerst letzte Jahr dieser Art, denn danach folgen mit 2019, 2020 und 2021 sehr warme und trockene Jahre, die allesamt mehr Gewicht auf die Waage bringen. Und dennoch: Selten waren die besten Brunello so fein und elegant. Und anders als manche Kollegen sehe ich den Jahrgang nicht unter 2017.

von Giuseppe Lauria

 

Die Ikonen geben den Takt vor

Im September fand im Rahmen des neuen Formats «Bolgheri DiVino» für ausgewählte Journalisten zum zweiten Mal in der Geschichte dieser schier boomenden Region eine Anteprima statt. Die erste Ausgabe dieses Events wurde 2021 mit dem sagenhaften und spektakulären Dinner auf der berühmten Viale dei Cipressi gekrönt. Hierüber habe ich in WW 11/21 ausführlich berichtet. Heute folgt die Ersteinschätzung des Jahrgangs sowie die Bewertung der beiden kürzlich vorgestellten Bolgheri-Ikonen Sassicaia und Ornellaia.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 12/2022:

Die besten 200 Bordeaux-Châteaux

Zwar ist die Médoc-Klassifikation von 1855 seit Jahrhunderten scheinbar unverrückbar wie in Stein gemeißelt, doch nicht bei uns, denn unsere Hitliste passen wir Jahr für Jahr anhand der Bewertungen der aktuellen Jahrgänge und Leistungen dynamisch an. So kommt es immer wieder zu faustdicken Überraschungen. Wie vor zwei Jahren, als erstmals in der Geschichte dieses Rankings nicht einer der fünf Premiers Crus die Krone des besten Bordeaux-Châteaus aufhatte, sondern Château Palmer. Der Troisième hat erneut die gesamte Premier-Cru-Elite vom Thron gestoßen und holt sich damit die Krone von Nachbar Château Margaux zurück.

von Giuseppe Lauria

 

Top 100-Bordeaux: Palmer erobert sich die Spitze zurück

Nachdem im letzten Jahr Nachbar Château Margaux an Palmer vorbeiziehen konnte, schlägt der Troisième Cru dieses Jahr zurück und setzt sich wieder an die Pole Position. Mit 19,17 Punkten gewinnt er das diesjährige Rennen, mit einem Wimpernschlag vor Margaux, das auf 19,13 Punkte kommt. Neu auf den dritten Platz klettert Pichon-Comtesse, das ebenso auf 19,13 kommt. Dicht auf den Fersen folgen die beiden 1ers Haut-Brion und Lafite-Rothschild mit 19,10. Neu in die Top Ten eingestiegen sind Ausone von der Familie Vauthier aus St.-Émilion auf Platz 9 sowie die beiden Schwestern Constance Durantou und Noëmie Durantou Reilhac mit dem Pomerol-Juwel L’Église-Clinet, die auf Platz 10 geklettert sind. Nicht mehr in den Top Ten sind Petrus und Léoville-Las-Cases, für den Top Star aus St.-Julien ging es ganze 5 Plätze zurück.

von Tjark Witzgall

 

Bordeaux 2006 – Ein klassischer Jahrgang von nobler Trockenheit

Der Jahrgang 2006 in Bordeaux gehört zu den sehr guten Klassikern und hatte es nach dem sicher
größeren 2005er-Jahrgang erstmal schwer, sich zu positionieren. Während in 2005 vomeinfachenBordeaux bis zum gesuchten Spitzen-Château bis auf wenige Ausreißer fast nur Hervorragendes in die Flaschen kam, war 2006 etwas heterogener. Ich erinnere mich sehr gut an diesen Jahrgang, denn ich schrieb meinen ersten Bordeaux-Artikel über ihn. Zunächst verkostete ich auf der ProWein, beim Event der Union de Grand Cru. Im späteren Verlauf des Jahres reiste ich nach Bordeaux, um gezielt nachzuverkosten und die damals für mich noch unbekannten, ehrwürdigen Châteaux zu besuchen. Das waren magische Momente. Nicht zuletzt deswegen organisiere ich gerne Weinreisen (nächstes Jahr im Juni auch nach Bordeaux), weil ich weiß, welche Glücksgefühle einen überschwemmen können, wenn man plötzlich an der imposanten Pforte seines Lieblings-Châteaus steht.

von Giuseppe Lauria und Thomas Boxberger

 

Château Figeac – Die neue Ikone am rechten Ufer

Das Château Figeac ist einer der Top-Aufsteiger des vergangenen Jahrzehnts und ist für mich die neue Ikone am rechten Bordeaux-Ufer. Das hauptsächlich von der sympathischen Blandine de Manoncourt und ihrem ehrgeizigen Direktor Frédéric Faye geführte Figeac liegt in der Appellation Saint-Émilion nahe dem Top-Terroir Pomerols und wurde in diesem Jahr zum Premier Grand Cru Classé A geadelt und ist auch in unserem Ranking auf Tuchfühlung mit den Top-10 der Champions League. Besonders beeindruckend ist auch der 2020 fertig gestellte spektakuläre Keller, der weitere Schubkraft in Richtung vordere Champions League-Plätze geben könnte.

von Giuseppe Lauria

 

Robert Mondavi – Heldenepos und Tragödie

Robert Mondavis Vita ist Heldenepos und Tragödie zugleich. Dem kometenhaften Aufstieg in die Weltliga der Weinaristokratie folgte der Kontrollverlust über sein Familienunternehmen. Seine Geschichte ist der ideale Stoff für Opern und TV-Produktionen à la Dallas, Denver Clan oder Downton Abbey. Vor knapp 20 Jahren hat Constellation Brands, einer der weltgrößten Getränkekonzerne, die Robert Mondavi-Gruppe übernommen. Bis heute funktioniert die Marke «Robert Mondavi» als integraler Bestandteil im Weinmarkenportfolio von Constellation Brands.

von Michael Quentel

 

Ornellaia-Dinner im Gourmethotel Sonnenhof im Tannheimer Tal

Inmitten der Tiroler Bergwelt, nahe der Grenze zum Allgäu, gibt es ein Idyll für Wein- und Gourmetliebhaber und Ruhesuchende. Denn im Hotel Sonnenhof geht beides. Genießen und Relaxen. Und das auf höchstem Niveau. Denn im drei Hauben prämierten Gourmetrestaurant «Alps & Ocean» verwöhnen die Gourmetbrüder Patrick und Rainer Müller ihre Gäste auf den Tellern und im Glas. Ein Paradies für Feinschmecker.

von Giuseppe Lauria

 

50 Jahre alte Tawnies und White Ports

Die Regularien rund um den Portwein sind nahezu in Stein gemeißelt. Gerade die Kategorien sind seit Jahrzehnten gleich und müssen von vielen Personen genehmigt werden, damit die begehrten «selos de garantia» den Flaschenhals (beziehungsweise seit drei Jahren alternativ das Rückenetikett) zieren dürfen. Seit den 1930ern durfte ein gealterter Tawny oder White Port nur in den Kategorien 10, 20, 30 oder über 40 Jahre abgefüllt werden. Die einzige Ausnahme bei den Tawny Ports waren die jahrgangsreinen Colheitas, die mindestens sieben Jahre, meist aber wesentlich länger im Fass reifen durften. Portwein-Fans, die in Jahren geboren wurden, in denen es nicht viele gute Vintage Ports oder Colheitas gibt (z.B. 1969, 1971 oder 1973), konnten bei runden Geburtstagen zumindest auf die Kategorie der 10- bis 40-jährigen Tawnies zurückgreifen. Nachdem sie den 40. Geburtstag gefeiert haben, blieb ihnen diese Freude aber bislang verwehrt. Durch das regulamento 3/2022 seit Anfang 2022 gibt es nun auch 50-jährige Tawny und 50-jährige White Ports.

von Axel Probst

 

Madeira – heiß und luftig für die Ewigkeit

Machen wir uns nichts vor – die erste (und für manchen von uns einzige) Begegnung mit Madeira-Wein hatten wir beim Einkauf der Zutaten für eine Sauce Périgueux zum Beef Wellington. Und tatsächlich findet man bei manch durchschnittlichem Lebensmittelhändler bis heute Madeira eher in 100 ml-Flaschen in der Feinkostabteilung als im Weinregal. Dabei ist Madeira einer der großen Weine der Welt und dazu noch einer mit einer Jahrhunderte alten Geschichte, einer einzigartigen Herstellungsprozedur und einer die normalen Maßstäbe sprengenden Alterungsfähigkeit.

von Dirk Behrens

 

Der Süßweingott aus Illmitz

Wenn man von den besten Süßweinen der Welt spricht, kommt man am Weinlaubenhof Kracher nicht vorbei. Im österreichischen Burgenland, dem sogenannten «Seewinkel», leitet der ehrgeizige Gerhard Kracher in der dritten Generation die Geschicke dieses Traditionsweingutes. Der weltoffene Globetrotter genießt mit Familie das Leben am Neusiedlersee, ist aber auch jederzeit offen für neue Ideen und Innovationen. Dass hier so phantastische Süßweine wie Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen gedeihen, liegt am pannonisch-kontinentalen Klima.

von Tjark Witzgall

 

Die Weinerlebnisse des Jahres 2022: Ein Füllhorn an Delikatessen

Während sich ein erneut ereignisreiches Jahr dem Ende neigt, ist es Zeit, in uns zu gehen und noch einmal die grandiosen Weinerlebnisse Revue passieren zu lassen. Zum Glück war dies in 2022 wieder ganz normal möglich. Denn Weingenuss ist am schönsten, wenn man ihn mit anderen teilen kann. Ganz nach dem Motto: Glück vermehrt sich, wenn man es teilt.

von Giuseppe Lauria und allen WEINWISSER-Autoren

 

Moët Hennessys Schätze: Dom Pérignon, Ruinart, Krug & Co.

Dom Pérignon steht wie kein anderer ikonenhaft für Champagner. Er steht unmissverständlich für Luxus und Prestige. Nicht zuletzt deswegen trinken Stars und Sternchen in den angesagtesten Clubs der Welt am liebsten Dom Pérignon. Der Aufstieg des Champagnerhauses ist in der Weinwelt ziemlich beispiellos. Längst ist der «Dom» eine dieser Kult-Marken wie Mouton, Pétrus oder teure Uhren. Die Marke ist Teil von Moët Hennessy, das zum börsennotierten Luxusgüterkonzern LVMH gehört. Aber Dom Pérignon ist mehr als nur Ikone: hinter dem Champagner mit Referenzcharakter steckt eine mythenreiche Geschichte der Champagnerentstehung, die um den Benediktinermönch gleichen Namens kreist und bis ins 17. Jahrhundert zurück reicht. Über 40 Jahre lebte und arbeitete Dom Pierre Pérignon in der Abtei Hautvillers, die heute mitsamt der angrenzenden Premier Cru-Rebfläche im Besitz von Moët Hennessy ist. Sein Vermächtnis zählt zu den Grundpfeilern des Weinbaus der Champagne und so verwundert es nicht, dass der Name seit 1921 als Prestige Cuvée-Marke im Einsatz ist. Doch abseits der tief verwurzelten Historie lebt die Champagnermarke längst von der Dynamik ihrer Popularität sowie der zeitgenössischen Inszenierung, die unter anderem mit limitierten Künstler-Editionen wie der «Dom Pérignon x Lady Gaga Edition» und durch besondere Abfüllungen wie dem «P2» belebt wird.

von Giuseppe Lauria

 

Die Entdeckung der Langsamkeit beim Whisky

Whisky ist ein meditativer Genuss. Ähnlich wie beim Wein. Freilich gibt es Unterschiede. Zum Beispiel, dass die Flasche Wein meist an einem Abend getrunken wird. Die Flasche Whisky dagegen an unzähligen Abenden – meist über mehrere Jahre. Eine Besonderheit in einer Zeit, in der häufig der schnelle Genuss im Vordergrund steht. Whisky entschleunigt. Wie bei guten Weinen. Man muss sich auf ihn einlassen, spüren, Aromen wahrnehmen und sich wegbeamen lassen. Denn wie beim Wein hat jeder Whisky eine ganz eigene Komplexität. die sich unterschiedlich entfaltet. Während wir beim Wein den komplexen Begriff des Terroirs bemühen, spielen im Whisky das Fass und die Lagerung eine entscheidende Rolle. Weil doch einige Weinliebhaber auch große Fans dieses edlen Getränks sind, gönnen wir uns zum Jahresende gerne mal einen kleinen Schluck aus dieser ebenso faszinierenden Welt. Mit dem Whisky-Experten Frank Jerger, dessen Laden «Whisky for Life» vier Jahre nach Eröffnung mit dem Award «Best Whisky Shop Deutschlands» ausgezeichnet wurde.

von Giuseppe Lauria

 

Vom Önologen zum Whisky Blender

Jean-Arnaud Frantzen studierte Weinbau an der Universität von Dijon in Burgund, bis er eines Tages Michel Couvreur traf und die Welt des Whiskys entdeckte. An einem Abend hat ihm Michel Couvreur einen Clos de la Roche von Henri Roch sowie einen außergewöhnlichen 18 Jahre alten Brora Single Malt Whisky ausgeschenkt. Bei dieser Begegnung wurde Jean-Arnaud klar, dass er mit Whiskys die gleichen Emotionen erleben und empfinden kann wie mit Weinen.

von Giuseppe Lauria und Mohini Goswami

 


THEMEN DER AUSGABE 11/2022:

Exklusivinterview mit Willi Stürz – Kellermeister Cantina Tramin

Willi Stürz ist seit über 30 Jahren Kellermeister in der prestigeträchtigen Kellerei Tramin. Der hochgewachsene Mann mit den stahlblauen Augen ist selbst ein echter Traminer und steht wie kein anderer für diese urtypische Südtiroler Spezialität. Er ist der Gralshüter dieser nicht ganz einfachen Bukettsorte mit dem prägnanten Rosenduft. Der Mann von großem Format spricht eher leise und begibt sich nicht gerne ins Rampenlicht. Er lässt lieber seine Weine reden. Und die sind vorzüglich, gerade seine Gewürztraminer setzen weit über Italiens Grenzen Benchmark und erzielen Höchstpreise. Aber auch das restliche Sortiment mit den fein austarierten Cuvées und die reinsortigen Weine wie etwa der Chardonnay «Troy» zeigen große Klasse. Kein Wunder also, dass diese Weine seit Jahrzehnten regelmäßig zu den besten Weißweinen Italiens gehören. Anlässlich einer wunderbaren Vertikalverkostung des Ikonenweins Epokale mit Besuch des Stollens auf rund 2.000 m.ü.M. sprach Chefredakteur Giuseppe Lauria mit dessen Macher Willi Stürz.

von Giuseppe Lauria

 

Epokale – Der Gewürztraminer aus dem Bergstollen

Nomen est omen: Der Gewürztraminer war schon immer das Aushängeschild der Kellerei Tramin, die unter dem Kellermeister Willi Stürz hochkomplexe Kreszenzen kreiert, die regelmäßig die besten Weißweine Italiens stellen. 2009 krönte Tramin sein Gewürztraminer-Portfolio mit einer spektakulären Besonderheit: Epokale, eine Spätlese, die im Geiste einer längst vergangenen Epoche im alten Stil mit wahrnehmbarer Restsüße erschaffen wurde. Er reift zudem unter besten Bedingungen mindestens sechs Jahre in einem Bergstollen. Ein kraftvoller, aber gleichzeitig eleganter und verspielter Wein.

von Giuseppe Lauria

 

Der große «Drei» aus Kurtatsch – TRES, der neue Star aus Südtirol

Es war eine minutiös vorbereitete Premiere. Als WeinWisser war ich früh involviert, sprich: Man weihte uns grob ein, damit wir entsprechend planen konnten. Am 22.09.2022 war es dann soweit: Die Weltpremiere für den TRES – eine aus drei bordelaiser Rebsorten kreierte Spitzencuvée aus der Kellerei Kurtatsch. Zur Präsentation hatte sich das Team um Präsident Andreas Kofler etwas ganz Besonderes ausgedacht. Eine Blindverkostung mit einigen Weltklasse-Weinen.

von Giuseppe Lauria

 

DRC – Das magische Kürzel

Es ist kurz vor 12 Uhr an einem wahrlich sonnigen Sonntag. Hinter der romantischen Fassade des Kronenschlösschens ist die Aufregung der von nah und weit gereisten Weingenießer und Gourmets förmlich greifbar. Über 80 Gäste haben sich für dieses spektakuläre Raritätenlunch angemeldet. Aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern. Kein Wunder: Eine der hochwertigsten Verkostungen des ohnehin edlen Rheingau Gourmet Festivals erwartet sie: Ein exklusives Raritätenlunch mit der sagenumwobenen Ikone der Domaine Romanée-Conti zusammen mit anderen edlen Weinen wie Domaine Ponsot. Kongenial ergänzt durch das fulminante Menü von Zwei-Sterne-Koch Andree Köthe und dem Resident-Chef Roland Gorgosilich. Ich hatte die Freude und Ehre, dieses extravagante lukullische Ereignis der Extraklasse zusammen mit Head-Sommelier Florian Richter zu moderieren.

von Giuseppe Lauria

 

Lemberger: Tanninqualität im Fokus

Wer die Entwicklung des deutschen Lembergers in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit verfolgt hat, der kann sich nur die Augen reiben über dessen Metamorphose von einer oftmals eher belächelten Regionalsorte hin zu einem echten Hidden Champion mit nicht selten sogar internationalem Niveau. Eine Entwicklung, die man durchaus in verschiedene Perioden einteilen kann.

von Frank Kämmer MS

 

Blaufränkisch der Spitzenklasse

In Sachen Blaufränkisch stand beim Single Vineyard Summit in Grafenegg in erster Linie der Jahrgang 2019 auf dem Programm. Die Verkostung der Weine von den Toplagen der Gebiete Leithaberg, Eisenberg und Carnuntum brachte zwei wichtige Bestätigungen: Erstens, dass 2019 ein großer Rotweinjahrgang für Österreich ist und zweitens, wie viel Potenzial in der facettenreichen Sorte Blaufränkisch steckt. Stilistisch reicht diese Sorte von strukturbetont, dicht und kraftvoll bis zu feingliedrig, seidig und frisch. Der Jahrgang 2019 zeigt beide Stile in bester Ausprägung. Wir treffen bei aller Konzentration auch Finesse und Frische, bei aller Leichtfüßigkeit auch Tiefgang und Festigkeit. Tannine von allerhöchster Qualität besitzen die Top-Blaufränkisch von Nittnaus und Prieler am Leithaberg. Am Spitzerberg in Carnuntum zeigt Dorli Muhr mit ihren Weinen vor, was Eleganz und Finesse bedeuten.

von Daniela Dejnega

 

Single Vineyards Summit – Beeindruckende Vielfalt

Auf Schloss Grafenegg, der bedeutendsten Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich, werden sämtliche Erste Lagen-Weine des aktuellen Jahrgangs im Rahmen des Single Vineyards Summit vorgestellt. In WeinWisser 10/22 haben wir bereits ausführlich über die Rieslinge und Grünen Veltliner berichtet. Seit einigen Jahren mit dabei sind auch die Riedenweine der Steirischen Winzer, was wegen der Fokussierung auf Sauvignon Blanc und Weiße Burgunder besonders spannend ist. Insbesondere die Chardonnays spielen das komplexe Terroir und die unterschiedlichen Höhen aus. Die meisten Weine kamen vom Jahrgang 2020, der viel Finesse, Eleganz und Präzision ausstrahlt und mit seiner engmaschigen Art zu gefallen wusste. Auch die einzelnen 2019er glänzten, wobei mir einige zu weit in der Entwicklung erschienen.

von Giuseppe Lauria

 

26 Jahrgänge Redigaffi: Die Merlot-Legende in der großen Retrospektive (Teil 2)

Der 07.07.2022 wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Es war der Tag, an dem es in Suvereto an der südlichen Maremma alle jemals produzierten Jahrgänge von Tua Ritas legendärem Redigaffi mit ausgewählten Kollegen aus aller Welt zu verkosten gab. Eine einmalige Retrospektive dieses Kultweins, der die Geschichte des italienischen Weins mitprägte. Nach Teil 1 in WW 08/22 folgt nun Teil 2 dieser historischen Vertikale.

von Giuseppe Lauria

 

Der weiße Ornellaia

Ornellaias Erfolgsgeschichte gehört zu den spannendsten in der gesamten Weinwelt überhaupt. Seine Historie ist so wechselvoll wie ein Krimi. Einst gehörte es zum Antinori-Imperium, dann gelang es den Frescobaldis, der anderen florentiner Weindynastie, in einem wohl einmaligen Coup über Umwege (Mondavi-Verkauf), sich das Weingut einzuverleiben. Berühmt ist die Tenuta aus Bolgheri vor allem für ihre ikonischen Rotweine. Mit dem weißen Ornellaia hat man inzwischen ein zusätzliches Kapitel eröffnet. Doch das war kein einfaches Unterfangen, wie wir bei einem kürzlichen Dinner-Tasting im Werneckhof mit ausgewählten Jahrgängen von Axel Heinz erfahren haben.

von Giuseppe Lauria

 

Die Schätze des Garraf

Als Carlos Esteva sich 1979 dafür entschied, auf der Finca seines Großvaters zu leben, war das prächtige Landhaus mitten in der «Massís del Garraf» genannten Teilregion des Penedés eher eine Ruine. Was er seitdem geleistet hat, geht weit über die großartige Restaurierung des alten Gebäudes und seine geschmackvolle Ausstattung hinaus.

von Jürgen Mathäss

 

Neues aus Südafrika: Die jungen Wilden vom Zoo Cru

Südafrikas Wein- und Gastrolandschaft ist eine der dynamischsten weltweit und ein Sehnsuchtsort für Weinkulinariker. Darüber habe ich zuletzt ausführlich in WW 03/22 berichtet. Denn das Angebot am Kap ist schlicht atemberaubend. Das erfahre ich jedes Jahr aufs Neue bei meinen Weinreisen. Zudem berichte ich regelmäßig neben den klassischen Gebieten wie Stellenbosch mit Ikonen wie Kanonkop und 4G, Franschhoek (Mullineux, Boekenhoutskloof) und Constantia auch über die Top-Winzer im weniger frequentierten Hemel-en-Aarde-Tal, wo einige der besten Pinots und Chardonnays des Landes produziert werden (siehe WW 07/17 und 02/21). Anlässlich der hervorragend organisierten Cape Wine International Wine Trade Show («Cape Wines») konnte ich nunmehr weitere spannende Weingüter kennenlernen.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 10/2022:

Der stille Gigant – Willi Bründlmayer zum 70. Geburtstag

Willi Bründlmayer ist eine der prägendsten Winzerpersönlichkeiten in Österreich. Durch Weitsicht, Intellekt und Feingefühl hat er immer wieder Weine erzeugt, die in Österreich Maßstäbe gesetzt haben. Spektakuläre Erfolge bei internationalen Vergleichsverkostungen haben ihn und den Österreichischen Wein ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gestellt. Vom britischen Weinmagazin Decanter wurde er an der Schwelle des neuen Jahrtausends unter die 50 Persönlichkeiten eingereiht, «die in den nächsten Jahrzehnten das Gesicht der Weinwelt verändern werden». Ein Interview von Weinwisser-Redakteur Alexander Magrutsch.

von Alexander Magrutsch

 

Weiße Burgundersorten: Doppelsiege für Keller und Huber

Der Jahrgang 2021 stellt auch – und insbesondere – bei den weißen Burgundersorten eine bemerkenswerte Zäsur gegenüber den Vorgängern dar. Fast hatten wir uns angesichts der überragenden Ergebnisse aus 2019 und 2020 schon an den Gedanken gewöhnt, dass seidige Geschmeidigkeit gepaart mit Eleganz in der Struktur diese Gewächse von nun an regelmäßig in internationaler Klasse glänzen lässt. Doch der Jahrgang 2021 holt diese Weine wieder ein Stück weit «nach Hause» zurück, lässt sie weniger «burgundisch» und dafür deutlich stärker wieder «deutsch» erscheinen. Insbesondere bei den aktuell vorgestellten Großen Gewächsen des Weißburgunders ist dies deutlich schmeckbar, die sowohl in Aromatik als auch Struktur oftmals sogar ein wenig ins «Rieslinghafte» zu schielen scheinen. Das muss nicht unbedingt als Nachteil gegenüber den deutlich saftigeren und geschmeidigeren Vorgängern gewertet werden. Die besten Ergebnisse, allen voran Rebholz’ brillanter, tänzerischer Sonnenschein («ein Weißburgunder für Riesling-Connaisseurs») oder Kranz’ strahlend-mineralischer Kalmit beweisen, welche Delikatesse beim Weißburgunder auch in kühleren Jahren möglich ist. Doch um diesen Jahrgang fair in eine Reihe mit den Vorgängern einzuordnen, braucht es eben eine gewisse Flexibilität in der eigenen sensorischen Kalibrierung: Es geht eben auch anders, als nur «burgundisch». Insbesondere in der Pfalz scheint bei den 2021er Weißburgundern dieses Umdenken – oder besser: diese Offenheit – bei der Verkostung besonders wichtig zu sein, denn einige dieser Weine zeigen aktuell eine eher ungewohnte Aromatik, bei der eine gewisse Pflanzlichkeit, manchmal bis hin zu einem fast «Sauvignon-artigem» Touch, sowie ein dezenter Grip im Finish das gewohnte Geschmacksbild ergänzen. Im besten Falle kann das zu einer interessanten Bereicherung des Profils führen, in manchen Fällen aber vielleicht auch etwas verstören. Diese gewisse Pflanzlichkeit könnte einerseits lediglich eine angesichts der warmen Vorgängerjahre schlicht etwas in Vergessenheit geratene Selbstverständlichkeit kühlerer Witterungsverläufe sein. Andererseits aber vielleicht auch von der Kombination von nicht voll ausgereiften Stielgerüsten, die sich in kühleren Jahrgängen beim Entrappen etwas schwerer von den Beeren lösen, und der von vielen Winzern in 2021 zur Pufferung der Säure intensivierten Maischestandzeit liegen.

von Frank Kämmer MS

 

Herkunftsgeprägte Weine – mehr als nur Silvaner

Auch in diesem Jahr loben wir diese vor allem international medial zu Unrecht unterbelichtete Region. Denn Franken ist längst ein fester Bestandteil unseres GG-Spezials. Seit mehr als einer Dekade hat sich hier ungemein viel getan. Die Weine sind fester und territorialer geworden und offenbar siebt man hier bei den GG-Zulassungen einfach strenger aus. Die Region zeigt sich nämlich meistens sehr homogen. Auch in diesem Jahr – mit Vorteilen für den Silvaner.

von Giuseppe Lauria

 

2021: Back to the roots!

In Niederösterreich deuteten alle Parameter bei der Ernte auf einen wunderbaren Jahrgang 2021 für Grünen Veltliner und Riesling hin. Bei der Präsentation der Österreichischen Traditionsweingüter ÖTW aus dem Kamptal, Kremstal, Traisental, dem Wagram und Wien bestätigte sich das hohe Niveau sowie das weitere Entwicklungs- und Reifepotenzial vieler Weine.

von Alexander Magrutsch

 

Wachauer Lagen-Veltliner mit langem Atem

Die Lagen-Veltliner von 2021 zeigen sich auf höchstem Niveau von ihrer charmanten Seite, zuweilen cremig am Gaumen und immer mit enorm salziger und mineralischer Anmutung. 2021 ist ein feiner Jahrgang mit ausgezeichneten Perspektiven.

von Alexander Magrutsch

 

Strahlende Rieslinge

Auf insgesamt exzellentem Qualitätsniveau präsentierten sich die Rieslinge von den Ersten Lagen der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) sowie die der Vinea Wachau, die erstmals beim Single Vineyard Summit mit von der Partie war. Der Jahrgang 2021 strahlte trotz ungestümer Jugendphase ungemein und ließ die etwas schlankeren 2020er, die ein paar Weingüter erst jetzt präsentierten, qualitativ hinter sich. Die Reben konnten 2021 nach dem späten Start ins Frühjahr von mehreren grandios sonnigen Herbstwochen profitieren. Optimale Reifebedingungen und bereits kühlere
Nachttemperaturen begünstigten die Aromatik der Trauben und bewahrten sehr gute Säuregehalte. Mit ausgeprägter Frische, viel Intensität und Tiefgang versprechen die Erste-Lagen-Rieslinge große Langlebigkeit.

von Daniela Dejnega und Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 09/2022:

«Ein Handwerksjahr» Rettung in letzter Sekunde

Nach dem Hitze-Triple war 2021 ein regelrechter Kontrast. Ein kühles und regenreiches Jahr wie lange nicht mehr. Ging es in den Vorjahren unter anderem darum, die Reife zu verzögern, so war 2021 ein «Back to the roots»: Die Winzer mussten stellenweise um physiologisch reife Trauben kämpfen. «Ein Jahrgang wie früher», sagten mir viele Winzer. So trennte sich schnell die Spreu vom Weizen. Die besseren Rieslinge sind jahrgangstypisch schlank, engmaschig und mit vibrierender Spannung. Die besten 2021er haben eine grandiose mineralische Brillanz, Kühle und Feinheit. In unserer engen Spitze gibt es einige Beispiele solch exzellenter «Cool-Climate»-Weine. Aber es gab auch wieder einige fragliche Weine, die säuerlich und ausgezehrt mit wenig Substanz und Tiefe wirkten und damit dem hohen Anspruch eines Großen Gewächses (GG) nicht entsprachen. Drei Tage lang haben wir uns im Team mit Daniela Dejnega, Frank Kämmer und Thomas Boxberger durch die etwas reduzierte Menge von rund 450 (!) GGs durchverkostet.

von Giuseppe Lauria

 

MOSEL-SAAR-RUWER – ein verkapptes Kabinettjahr?

Besonders an der Mosel zeigte sich, wie heterogen der Jahrgang ausgefallen ist. Haben wir in den vergangenen Jahren gelobt, dass die Mosel inzwischen mit feinen, territorialen, vom Schiefer geprägten Rieslingen auch trocken kann, liegen wie in beiden Vorjahren Licht und Schatten nahe beieinander. Die besseren Rieslinge sind jahrgangstypisch schlank, klar mit schiefermineralischer Brillanz, Kühle und Würze. Einige Weine sind aber etwas zu leicht und für meinen Geschmack auch zu restsüß geraten. Ihnen fehlt es an Substanz, Tiefe und Länge, um dem Anspruch eines Großen Gewächses zu entsprechen. Man hat den Eindruck, einige dieser schlanken Ballerinen wären lieber Kabinette gewesen. Wie auch immer: Hier haben einige versucht, die hohe Säure des kühlen Jahres mit Restzucker zu kaschieren, was bei einigen Weinen den Eindruck von «Süß-Sauer» mit apfeligen und zitrischen Adstringenz-Noten hinterlassen hat. An der Mosel war die Lese nicht minder herausfordernd als anderswo. Der viele Regen sorgte für Peronospora- und später Infektionsdruck mit Botrytisschüben. Glücklicherweise waren die Nächte kühl, so dass es zu keiner galoppierenden Fäulnis kam. «Auch der August blieb zunächst eher kühl und feucht, erst im September setzte endlich eine lang ersehnte spätsommerliche Witterung ein, die für ein Ausreifen der Trauben dringend benötigt wurde», schreibt mir Clemens Busch.

von Giuseppe Lauria

 

Homogen auf hohem Niveau – fulminanter «Final»

Die Nahe zeigt sich einmal mehr sehr homogen auf hohem Niveau. Vielleicht nicht ganz so durchgehend brillant wie in den großen Jahren, aber zusammen mit Rheinhessen ist sie die stärkste Region in 2021. Altmeister Helmut Dönnhoff zeigt sich hochzufrieden mit dem Jahrgang. Mit seiner großen Erfahrung sagt er mir, dass dies «früher als großes Jahr gegolten hätte». Bei den Punkten liege ich dennoch im Schnitt rund einen halben Punkt unter 2020 und noch einen Hauch mehr unter 2019. Dennoch sind einige der Top-Rieslinge grandios und auf Augenhöhe mit den besten Pendants aus den großen Jahren.

von Giuseppe Lauria

 

Ein Jahr der Berglagen

Der Rheingau präsentierte sich recht solide und homogen. Zu beachten ist allerdings, dass die meisten Weine aus 2020 stammen, das im Vergleich zu 2021 nicht nur einfacher, sondern eben auch viel reifer war. Insofern ist ein echter Vergleich schwierig, denn der VDP-Rheingau hat vor zwei Jahren beschlossen, die «GGs» erst zwei Jahre nach der Ernte zu vermarkten. Es ist aber jedem Winzer freigestellt, den aktuellen, also in diesem Fall den 2021er Jahrgang zu präsentieren. Erhellend waren hierbei zwei Punkte: zum einen, wie unterschiedlich die Jahrgänge sind. 2020 wirkt einfach harmonischer und kompletter. Zum anderen zeigt es, dass es eben durchaus Sinn macht, die Weine mit einem Jahr längerer Flaschenreife zu präsentieren.

von Giuseppe Lauria

 

Mit kühler Klassik ganz vorn dabei

Rheinhessen hat geliefert – und zwar viele wirklich gute GGs von 2021, dazu einige herausragende Weine, die zweifellos zu den Jahrgangsbesten aus Deutschland zählen. Schon länger muss sich Rheinhessen nicht mehr hinter den renommierteren Anbaugebieten verstecken, das hat sich längst rumgesprochen. Überaus deutlich macht das der Jahrgang 2021, in welchem Rheinhessen zu den Top-Gewinnern zählt, wie die Verkostung der Großen Gewächse in Wiesbaden zeigte. Das gilt für den Wonnegau genauso wie für den Roten Hang. Die Nase vorn haben «die üblichen Verdächtigen» – Klaus Peter Keller, Wittmann und Battenfeld-Spanier/Kühling-Gillot. Sehr gelungen sind beispielsweise auch die Kollektionen von Gunderloch und Bischel.

von Giuseppe Lauria und Daniela Dejnega

 

Heterogen mit einigen Spitzen – Exklusiv: Von Winnings Neuerscheinungen

Der Jahrgang 2021 hat sehr unterschiedliche Qualitäten in der Pfalz hervorgebracht. Um die Traubenreife für ein GG zu erreichen, mussten viele Betriebe mit der Ernte abwarten und doch finden sich einige, nicht ganz ausgereifte Weine unter den GGs mit viel Zitrusaromatik. Neben dem Umgang mit spätem Austrieb und der kühlen Vegetationsperiode, war es auch nicht allen Lagen gleichermaßen gegeben, mit den Jahrgangs-Widrigkeiten fertig zu werden. So kam beispielsweise das Ungeheuer in Forst mit den 2021er Wachstumsbedingungen generell besser zurecht als der Pechstein, der eigentlich als die bessere Lage einzuschätzen ist. Bei den diesjährigen GG-Verkostungen konnten sich oft die spät gefüllten 2020er vor den jungen 2021ern platzieren. In der südlichen Pfalz gab es einige herausragende Qualitäten, die mit dem Besten von der Mittelhaardt konkurrieren können. Auch hier war es interessant zu sehen, wie unterschiedlich sich beispielsweise bei einem Betrieb wie Wehrheim in Birkweiler der Kastanienbusch vom Kastanienbusch Köppel unterschieden hat: Der Kastanienbusch erhält durch seine südliche Exposition mehr Sonne und kühlt in der Nacht durch einfallende Winde vom darüberliegenden Wald ab, der Boden ist verwitterter, roter Schiefer (Rotliegendes). Der Köppel in der gleichnamigen Lage ist deutlich kühler und wächst auf dem typischen Pfälzer Buntsandstein. Beide Lagen wurden Ende Oktober mit ähnlich langer Vegetationsphase gelesen und doch
unterscheiden sie sich in ihrer physiologischen Reife und daraus resultierenden Aromatik deutlich. Der Kastanienbusch besitzt mehr Reife, Konzentration und Fülle, während der Köppel wesentlich schlanker und aromatisch verschlossener auftritt.

von Thomas Boxberger

 

SPÄTBURGUNDER 2020 – ein feines Jahr

Für 2020 gilt der Grundsatz, dass Sommer, die Bademeister glücklich machen, nicht unbedingt dieselbe Wirkung im Weinberg haben müssen. Das war auch genau der Tenor der letzten drei GG-Ausgaben. Auch wenn der Spätburgunder über die vergangenen 20 Jahren eine noch nie dagewesene und lange nicht einmal erträumte Qualität erreicht hat, so ist Hitze und Trockenheit auf Dauer nicht zuträglich für diese feine Sorte. Sowohl für Riesling als auch für die roten Pinots ist das Vorhandensein von Frische eine essenzielle Voraussetzung für die Sortenidentität, die für Duftigkeit, Feinheit und Eleganz steht. Reife allein bringt keine großen Pinots hervor, (zu) früh gelesene sind ebenfalls Weine auf Messer Schneide und oftmals mit adstringierenden Gerbstoffen und ohne große Tiefe. Die perfekte Mitte zu finden, erfordert neben guten Terroirs und Klonen auch viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Können im Umgang mit der roten Diva. Einer Handvoll von Spitzenwinzern ist dies mit dem Jahr 2020 hervorragend gelungen.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 08/2022:

Die 4G-Sensation – die Story geht weiter

4G entstand aus einer gewaltigen Vision zweier Weinfreunde. Sie hatten den wagemutigen Traum, in Südafrika einen Spitzenwein zu kreieren, der sich mit den besten Weinen der Welt messen kann. Sie hatten weder ein Weingut, noch die finanziellen Mittel, aber jede Menge kreativer Ideen. Zusammen mit dem leider viel zu früh verstorbenen Wein-Mastermind Prof. Denis Dubourdieu und seiner Geschäftspartnerin Dr. Valérie Lavigne schrieben sie bereits mit den ersten Jahrgängen Geschichte. Denn viele internationale Vergleichsproben zeigten, dass der «G.» in die Top-Liga der Weinwelt gehört (siehe WW 03/2017). Jetzt standen bei einer sensationellen Probe alle jemals produzierten Jahrgänge dieses mittlerweile gesuchten Kultweins auf dem Tisch. Chefredakteur Giuseppe Lauria war als einziger Journalist bei der weltweit einmaligen Vertikale dieses südafrikanischen Juwels dabei.

von Giuseppe Lauria

 

Brunello 2017 – der heiße Jahrgang

Nach dem ausgezeichneten Jahrgangs-Duo kommt mit 2017 ein ganz heißes Jahr. 2017 war das bis dahin trockenste und heißeste Jahr in Montalcino. Ein Umstand, der die Winzer vor größeren Herausforderungen gestellt hat. Dennoch sollte man das Jahr nicht voreilig als «hitzig» abschreiben. Denn es gibt erfreulich viele Ausnahmen und einige Weine sind ausgezeichnet. Auch sind sie früher zugänglich.

von Giuseppe Lauria

 

Die Top-Neuerscheinungen auf der «Place de Bordeaux» (Teil 1)

Im September werden über den Handelsplatz Bordeaux hochwertige Weine von außerhalb Bordeaux vermarktet. Anfänglich zählten zu diesen ‘September Releases‘ vor allem die Weine aus Übersee, wie Kalifornien und Südamerika, später kamen die Spitzenweine aus Bolgheri hinzu. Doch dieses Portfolio rarer europäischer und internationaler Weine wächst. Mancher Selektions-Wein ist ausschließlich so zu beschaffen, auch wenn die anderen Weine der Erzeuger direkt ab Gut zu beziehen sind. Weinwisser Thomas Boxberger konnte auch in diesem Jahr der Verlockung nicht widerstehen und reiste nach Bordeaux, um sich der verführerischen Vielfalt zu stellen. Passend zu dieser Ausgabe mit Teil 1 der Notizen. Teil 2 folgt in der Oktoberausgabe.

von Thomas Boxberger

 

26 Jahrgänge Redigaffi: Die Merlot-Legende in der großen Retrospektive (Teil 1)

Der 07.07.2022 bleibt mir lange im Gedächtnis. Es war der Tag, an dem es in Suvereto alle jemals produzierten Jahrgänge von Tua Ritas legendärem Redigaffi in einem festlichen Akt mit ausgewählten Kollegen aus aller Welt zu verkosten gab. Eine einmalige Retrospektive dieses Kultweins, der die Geschichte des italienischen Weins mitprägte.

von Giuseppe Lauria

 

Le Pupille – «Pink-Challenge»: Acht Rosés für den Sommer

Wenn Elisabetta Geppetti zu einer Verkostung ihres Rosés RosaMati einlädt, darf man sich auf ein besonderes Ereignis freuen. Die Grande Dame des italienischen Weins überlässt nichts dem Zufall und liebt kleine, aber sehr feine Events. Den Rahmen dieser launigen Blindverkostung bot das wunderschöne 5-Sterne-Hotel «Il Pellicano» auf der mondänen Halbinsel Monte Argentario. Doch die Verkostung war nicht nur wegen des grandiosen Blicks auf das azurblaue Meer besonders. Auch die gezeigten Weine hoben die sommerliche Stimmung und zeigten, dass die Rosés immer besser werden und die italienischen Etiketten sich nicht hinter den bekannteren Franzosen verstecken müssen. Auch war das Pairing mit dem von Meeresfrüchten und Fisch dominierten Menü sehr gelungen. Anbei die Ergebnisse dieser animierenden Verkostung. Um es vorweg zu nehmen, der RosaMati schaffte es blind unter den besten drei. Kompliment!

von Giuseppe Lauria

 

Neuer Wind und Jahrgang beim Maremma-Star Le Pupille

Seitdem Ettore Rizzi, Elisabettas Sohn aus zweiter Ehe, das Ruder übernommen hat, kommt noch mehr Schwung in diese ruhmreiche Fattoria. Seit 2019 ist der 25-Jährige für die Produktion verantwortlich. Er will das große Erbe der Mutter nicht nur verwalten, sondern weiter ausbauen. «Wir wollen jetzt noch stärker an den Details arbeiten», erzählt er mir voller Enthusiasmus schon bei meinem letzten Besuch vor Ort. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, seinen zweiten, abgefüllten Jahrgang zu probieren.

von Giuseppe Lauria

 

2020 Pouilly-Fuissé 1ers Crus – Die Premiere

Pouilly-Fuissé galt seit jeher als die Perle des Mâconnais im südlichen Burgund. Eingerahmt von den markanten Felsen des Roche de Solutré und des Roche de Vergisson zeigen sich hier Böden von fossilienhaltigem Bajocien- und Bathonien-Kalkstein, wie man sie auch in berühmten Crus der weiter nördlich gelegenen Côte d’Or findet. Die für die Region unweit der Grenze zum Beaujolais so typische «südlich» geprägte Expressivität in der Frucht und die feine Dichte in der Textur treffen hier somit auf die im Burgund überaus geschätzte Mineralität in Aroma und geschmacklicher Struktur.

von Frank Kämmer MS


THEMEN DER AUSGABE 07/2022:

Barbaresco – Die elegante Königin

Der Barolo wird gemeinhin als König der italienischen Rotweine genannt und wegen seiner robusten und gerbstoffreichen Art oft als männlicher Wein bezeichnet. Im direkten Vergleich werden die Weine von derselben Rebsorte aus dem benachbarten Barbaresco von vielen Winzerinnen und Winzern als weiblich beschrieben: Grazil, elegant und trotzdem mit Nachdruck. Doch auch hier gibt es Unterschiede.

von Alexander Magrutsch

 

Alentejo – mehr als eine Reise wert

«Gehe einmal im Jahr irgendwohin, wo du noch nie warst», sagt der Dalai Lama. Das war für mich im vergangenen Jahr ausgerechnet das Alentejo, das unter Portugals Regionen immer noch kaum Bekanntheit genießt. Dabei ist die Region mit 22.000 Hektar Portugals größtes Weinbaugebiet. Es bietet kraftvolle Rote und durchaus saftige Weißweine aus meist autochthonen Rebsorten. Aber noch viel mehr.

von Giuseppe Lauria

 

Die Douro-Jahrgänge 2018 und 2019

Die Jahrgänge 2015 bis 2017 haben eine nie dagewesene Qualitätsdichte sowohl in den Douro-Weinen als auch in den Portweinen hervorgebracht. Nach drei solchen Spitzenjahrgängen ist ein Folgejahr immer schwer. Doch auch 2018 und 2019 sind sehr gute Jahrgänge, man muss nur strenger selektieren. Es haben aber auch nicht alle Hersteller alle ihre Top-Weine oder Vintage Ports in beiden Jahren abgefüllt, was dann letztlich die Entscheidung ein wenig erleichtert.

von Axel Probst

Knen Jungwein im Frühjahr 2005 nicht als klassisch bezeichnete. Doch was bedeutet klassisch für eine Weinbauregion, die in den letzten Dekaden keine modernen, neuen Weinbereitungsmethoden ausgelassen hat?

von Thomas Boxberger

 

Escudo Rojo – Rothschilds chilenischer Ableger

Hand aufs Herz: Wer von unseren Lesern weiß, was sich hinter diesem klangvollen Namen verbirgt? Niemand Geringeres als eines der famosesten Châteaux aus dem Bordelais. Escudo Rojo bedeutet nämlich wörtlich übersetzt «Roter Schild» und ist eine Anspielung auf das alte Wappenzeichen der Bankiersfamilie Rothschild, das Amschel Mayer Rothschild bereits im 18. Jahrhundert an der Eingangspforte seines Frankfurter Hauses angebracht hatte. Etwas mehr als 100 Jahre später schrieb schließlich Baron Philippe de Rothschild mit seinen legendären Bordeauxweinen Weingeschichte. Chefredakteur Giuseppe Lauria verkostete zu einem veganen Menü im Frankfurter Leuchtendroter die kraftvoll-würzigen Weine aus der Escudo Rojo-Linie sowie dem Baronesa P. aus dem Ultrapremium-Segment.

von Giuseppe Lauria

 

Die Neuerscheinungen auf der Place de Bordeaux

Jeden September werden über den Handelsplatz Bordeaux die neuesten Jahrgänge rarer, internationaler Weine lanciert. Mancher Selektions-Wein ist ausschließlich so zu beschaffen, auch wenn die anderen Weine der Erzeuger direkt ab Gut zu beziehen sind. Weinwisser Thomas Boxberger konnte der Verlockung nicht widerstehen und reiste nach Bordeaux, um sich der verführerischen Vielfalt zu stellen. Dabei mangelte es weder an Spitzen noch an Enttäuschungen. Teil 1 mit den italienischen Spitzenweinen haben wir bereits in WW 11/21 veröffentlicht. Hier folgt also der zweite Teil der beim bordelaiser Négociant Joanne durchgeführten Verkostung mit einigen grandiosen Spitzenweinen.

von Thomas Boxberger

 

Endgültig angekommen – Ikonenweine aus dem Douro-Tal

Bislang wurde in Berichten über Douro-Weine hauptsächlich erwähnt, dass in der vormals ausschließlich dem Portwein vorbehaltenen Region nun auch Rotweine abgefüllt werden. Irgendwie nachrangig wurde die Qualität dieser Weine erwähnt. Mit den Jahrgängen 2015 bis 2019 haben sich die Douro DOC-Weine jedoch endgültig im Spitzensegment der Weinwelt eingenistet. Neben atemberaubenden Qualitäten zeichnet sie die geringe Verwechselbarkeit aus. Die 60 roten und über 50 weißen autochthonen Rebsorten bieten einen unfassbaren Schatz.

von Axel Probst

 

Ein Füllhorn an Delikatessen in Zeiten von Covid-19

Während sich ein erneut ereignisreiches Jahr mit einem sich mit Blick auf die Pandemie turbulent ankündigendem Winter dem Ende neigt, ist es Zeit, in uns zu gehen und noch einmal die grandiosen Weinerlebnisse Revue passieren zu lassen. Zum Glück war dies in 2021 über große Strecken wieder möglich. Doch die neue Omikron-Variante sorgt schon für neue Unsicherheiten und könnte zu neuen Verwerfungen führen.

von Giuseppe Lauria und dem gesamten WEINWISSER-Team

 

Roederers schäumende Kristalle

Roederer ist eines der noch ganz wenigen Häuser in Familienbesitz und gehört zu den bekanntesten Champagner-Marken der Welt. 1876 eigens und erstmals für Zar Alexander II. von Russland kreiert, ist der Louis Roederer Cristal Brut eine der begehrtesten Prestige-Cuvées der Welt. Sie vereint bis zu 42 verschiedene Grands Crus-Lagen, die inzwischen biodynamisch bewirtschaft werden. Mit 2012 und 2013 liegen exzeptionelle Jahrgänge vor. Der Generalimporteur Schlumberger schickte mir die aktuelle Kollektion zum Verkosten – vom legendären Cristal bis hin zum neuen Collection 242, mit dem ein neues Kapitel aufgeschlagen wird.

von Giuseppe Lauria


THEMEN DER AUSGABE 05-06/2022:

Bordeaux Primeurs 2021 – Zurück zur (modernen) Klassik?

Der Jahrgang 2021 erwies sich als besser als der Jahrgangsverlauf und die Herausforderungen im Weinberg es vermuten ließen. Nach drei warmen Sonnenjahren mit dem »Magischen Triple» (Titel in WW 06/21) folgte ein kühles Millésime mit viel Regen, Frost und einem recht durchwachsenen Sommer. 2021 präsentiert sich entsprechend heterogen, aber dennoch gab es viele sehr gute bis herausragende Weine und einige wenige sogar nahe dem Niveau der gigantischen Vorjahre. Selten zuvor habe ich es erlebt, dass ein Jahrgang so schwer einzuordnen war. Manche bemühen den etwas abgedroschenen und dehnbaren Begriff der «Klassik». Sicher war es ein Jahr des Terroirs und vielerorts der Cabernets, und zwar am linken und rechten Ufer, hier vor allem der Cabernet Franc. Tjark Witzgall und ich waren mehrere Wochen kreuz und quer in Bordeaux unterwegs und verkosteten nahezu 600 Muster.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 04/2022:

 

Traumjahrgang zum Traumpreis – dank der Pandemie

Der Jahrgang 2019 gehört zu einer Reihe von ganz großen Jahren in der vergangenen Dekade. Mit 2018 und 2020 bildet er ein legendäres Triumvirat oder wie Chefredakteur Giuseppe Lauria im vergangenen Jahr zur Primeursausgabe titelte: «Das magische Triple». Jetzt haben wir ausführlich nachprobiert und die spannenden Muster mit unseren Primeursnoten vergleichen können. Dabei ist auffällig, dass fast alle Muster die hohen Bewertungen halten konnten. Wer unserer Kaufempfehlung «en primeur» gefolgt ist, war klar im Vorteil. Denn viele Top-Weine sind kaum noch zu bekommen, viele Bordeauxliebhaber schlugen beim pandemiebedingt attraktiven Preis schon während der Primeurskampagne zu.

von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

 

«Barrio de la Estación» – Ein Bahnhofsviertel für Weinliebhaber

Während andere Weinregionen an berühmten Flüssen, Häfen oder an sonstige landschaftliche Bezugspunkte anknüpfen, erlangte das riojanische Städtchen Haro erst dank seines Bahnhofs Berühmtheit. Bis in das späte 19. Jahrhundert verlief der Transport tierisch langsam – Wein wurde von Maultieren und Karren in das 100 Kilometer von Haro entfernte Bilbao gekarrt, von dort aus kam er für den Export auf Schiffe. Erst ein eigener Bahnhof und mit ihm die Züge gaben Haro direkten Zugang zu den Weltmärkten – und brachte damit das Rioja als Region auf die Weinweltkarte. Auch dank französischer Investoren entwickelten sich dort einige der feinsten Bodegas sowie ein blühender Handel. Chefredakteur Giuseppe Lauria besuchte während einer Pressereise die wie an der Perlenschnur aufgereihten Vorzeige-Bodegas und verkostete fleißig.

von Giuseppe Lauria

 

Maremma: Die neuen Jahrgänge des magischen Trios

Die Maremma, der Küstenstreifen südlich von Bolgheri, stand lange im Schatten der edlen
Bolgheri-Region. Das hat sich aber dramatisch verändert. Heute ist die Maremma eines der aufregendsten Gebiete der Toskana. Der beschauliche Küstenstreifen von Cecina im Norden bis Capalbio im Süden bringt durch seine Böden und sein mildes mediterranes Klima ideale Voraussetzungen für die Produktion großartiger Weine mit.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 03/2022:

Châteauneuf-du-Pape – Die Stärke der Päpste

Châteauneuf-du-Pape ist eine Ausnahmeregion mit Ausnahmeweinen. Dabei stehen vor allem die Roten im Blickpunkt, obwohl die Weißen nicht weniger einzigartig sind. Wenn es dort auch immer wieder – im Vergleich – etwas leichtere Rote gibt, Begeisterung unter Kennern und Weinliebhabern lösen die kraftvollen, opulenten Tropfen aus sonnenreichen und trockenen Jahren aus. Mit 2015, 2016, 2017 und 2019 gab es davon im letzten Jahrzehnt eine bemerkenswerte Serie. Nachdem der WEINWISSER Anfang 2020 die Jahrgänge 2016 und 2017 unter die Lupe genommen hatte, widmen wir uns hier vor allem 2019, Weinen, die sich jetzt im Handel finden. Aber wir werfen auch einen Blick auf die attraktiven Weißen 2020 und eine Gruppe von Spitzengütern, wo vor Ort verkostet wurde.

von André Dominé

 

Barolo 2018: Von Hedonismus und großen Erwartungen

Barolo 2018, Barolo Riserva 2016 und Barbaresco 2019 – diese brandneuen Jahrgänge bot die Nebbiolo Prima Ende Jänner 2022 in Alba. Bei der mehrtägigen Blindverkostung bewerteten 30 europäische Journalisten und Journalistinnen über 300 Weine. Eines vorweg: Einen «Barolino» sollte man den Barolo-Jahrgang 2018 nicht heißen.

von Daniela Dejnega

 

Luciano Sandrones gereifte Spezialitäten „Sibi et Paucis“

Luciano Sandrone stammt nicht wie viele seiner Kollegen aus einer Familie von Landwirten oder Weinbauern. Er wurde in La Morra geboren, wuchs in Barolo auf, sein Vater arbeitete als Tischler. Nach der Landwirtschaftsschule fand Luciano Arbeit bei Giacomo Borgogno und wechselte dann zu Marchesi di Barolo, wo er sich im Laufe der Jahre zum Kellermeister hocharbeitete. Gegen Ende der 70er Jahren bot sich die Gelegenheit, eine kleine Parzelle der Top-Lage Cannubi Boschis zu erwerben. 1978 füllte er seinen ersten Jahrgang ab. Von da an entwickelte sich seine Produktion langsam und stetig weiter, es kamen weitere Weinberge hinzu, es folgten Auszeichnungen und internationale Anerkennung. Heute zählt er zu den Aushängeschildern der Region. Chefredakteur Giuseppe Lauria verkostete einige gereifte Jahrgänge.

von Giuseppe Lauria

 

Insignia: Die große Retrospektive des Napa-Superstars

Der Insignia von Joseph Phelps war einer der ersten großen Bordeaux-Blends aus dem Napa Valley. Mehre Jahrgänge wurden von Parker mit der Traumnote von 100 Punkten bewertet. Und so avancierte er schnell zum gesuchten Kultwein. In einer spannenden Vertikale mit 10 Jahrgängen überprüfte unser Gastautor und Master of Wine Frank Roeder, ob Insignia diesen Status verdient.

von Frank Roeder MW

 

Südafrika-Reise – Kulinarische Höhepunkte am Kap der guten Genüsse

Für viele Weinliebhaber ist es immer eine Art ungläubiges Mysterium, dass es ausgerechnet in Südafrika eine ausgeprägte kulinarische Wein- und Gourmetszene gibt, die zu den besten der Welt gehört. Das erfahre ich regelmäßig von begeisterten Mitfahrern bei meinen einmal im Jahr stattfindenden Wein- und Gourmetreisen in das Kapweinland. Wer glaubt, alles gesehen und auf höchstem Niveau gegessen zu haben, erfährt hier neue Highlights. Bisher gibt es keinen deutschsprachigen Gourmetführer für die Region, darum fragen mich viele Gourmet- und Weinliebhaber, darunter einige Winzer, nach Empfehlungen für die Region. Vor drei Jahren gab es in WW 03/2019 die erste Auflage einer systematischen Zusammenfassung der besten Restaurants am Kap, jetzt folgt die «zweite Auflage» meiner Hitliste.

von Giuseppe Lauria

 

Wilhelmshof – 25 Jahre Patina

Das Wein- und Sektgut Wilhelmshof im pfälzischen Siebeldingen gehört zu den deutschen Sektpionieren. Zum Jubiläum ihrer PATINA-Serie haben sie eine ganze Reihe
hochwertiger Sekte mit langem Hefelager vorgestellt.

von Jürgen Mathäss

 


THEMEN DER AUSGABE 01-02/2021:

„Nur die Wahrnehmung hat sich verändert“

Vor 40 Jahren übernahm die Familie Álvarez das spanische Weinmonument Vega Sicilia und formte daraus eine Gruppe mit derzeit fünf exzellenten Bodegas. Demnächst startet die Gruppe ein sechstes Projekt mit Albariño in Galicien. Herzstück bleibt Vega Sicilia und sein unwiderstehlicher „Unico“. Jürgen Mathäß sprach mit Direktor Pablo Álvarez.

von Giuseppe Lauria

 

Ribera del Duero – Parade der Großen Weine

Seit vielen Jahren wachsen entlang des zentralspanischen Duero neben der Rioja und dem Priorat die meisten hochwertigen spanischen Rotweine. In jedem Jahrgang der vergangenen zwei Jahrzehnte stammen 20 bis 30 Prozent der besten spanischen Roten aus der von kraftvollen, aber fein strukturierten Tempranillos geprägten Region.

von Jürgen Mathäss

 

Kultwinzer Alejandro Fernández

Kein anderer hat die Anfänge der Region Ribera del Duero so geprägt wie Alejandro Fernández. Alejandro war einer der Gründer der D.O. Ribera del Duero und hat mit seinem Erfolg in den 1980er Jahren auch die Rioja wiederbelebt. Er gilt als Vater dieser im Vergleich zur Rioja jungen Region und war lange deren Aushängeschild. Dafür erhielt er vom damaligen König Juan Carlos I. die Verdienstmedaille in Gold. Der Gründer der Marke Pesquera ist 2019 im Alter von 88 Jahren verstorben. Und auch wenn das schon mehr als zwei Jahre her ist, ein Ribera-Spezial ohne den Gran Señor zu würdigen ist undenkbar. Auch weil Begegnungen mit ihm Erinnerungen fürs Leben sind.

von Giuseppe Lauria

 

«Ten Years after»: Der übersehene Jahrgang 2011

Wenn Bordeauxfreunde nach ihren Lieblingsjahrgängen gefragt werden, wird der Jahrgang 2011 eher selten genannt. Kein Wunder, nach einem doppelten Jahrhundertjahrgang sind viele Primeurkunden zögerlich geblieben. Der 2011er war von Beginn an zurückhaltend, man kann fast sagen scheu und benötigte im Vergleich zum früh zugänglichen und aromatischen Jahrgang 2012 mehr Zeit, um sich zu entwickeln.

von Tjark Witzgall

 

Anteprima Bolgheri 2019 – der Boom geht weiter

Im September 2021 fand im Rahmen des neuen Formats „Bolgheri DiVino“ zum ersten Mal in der Geschichte dieser seit nunmehr einem guten Jahrzehnt schier boomenden Region eine Anteprima statt. Gekrönt wurde die Präsentation mit dem sagenhaften und  spektakulären Dinner auf der berühmten Viale dei Cipressi. Hierüber habe ich bereits in WW 11/21 ausführlich berichtet. Heute folgen die Notizen mit dem inzwischen abgefüllten und sehnsüchtig erwarteten Sassicaia sowie Ornellaias Künstlerabfüllung „Il Vigore“.

von Giuseppe Lauria

 

Salmanazar meets Goliath – ein Tasting aus Großflaschen

Während des langen Lockdowns kam im Frühjahr 2021 das Angebot von Armin Tement, an dieser Raritätenprobe aus Großflaschen teilzunehmen. Ich habe nicht lange gezögert, um zuzusagen. Auch weil die gereiften Spezialitäten des Weingutes Tement ein besonderes degustatorisches Vergnügen sind. Unvergessen bleibt mir ein grandioser 1997er Zieregg, den ich 2008 beim einstigen Sauvignon-Blanc-Kongress in Graz probieren durfte. Für mich immer noch eine der Benchmarks für ganz große Sauvignon Blancs.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 11/2021:

Der sonnige Barolo von 2017

«Besser als gedacht» ist unisono von allen Seiten im Barolo-Gebiet über den Jahrgang 2017 zu hören und zu lesen. Trotz der trockenen Sommermonate sind ganz wunderbare Weine entstanden. Sie werden zwar nicht so lange reifen wie ihre Vorgänger von 2016, bereiten dafür aber jetzt schon Trinkgenuss. Alexander Magrutsch hat weit über 200 Barolo verkostet und stellt die besten vor.

von Alexander Magrutsch

 

Spezial: Fratelli Revello

Dass Barolo nicht immer teuer sein muss, zeigen viele Beispiele. Das Weingut Fratelli Revello ist so einer dieser eher unbekannten Schätze mit attraktiven Weinwerten. Es befindet sich in der Gemeinde La Morra. In den frühen 90er Jahren übernahmen Carlo und Lorenzo Revello das Familienunternehmen ihres Vaters.

von Giuseppe Lauria

 

Facettenreiches Südtirol

Südtirol befindet sich zwischen alpinen Gipfeln und mediterraner Landschaft, zwischen deutscher und italienischer Sprache, zwischen Tradition und Trend. So zeichnet sich auch der Südtiroler Weinbau durch große Vielfalt aus. Was seine Weinhersteller verbindet, ist ihr außerordentlich hohes Qualitätsbewusstsein. Daraus resultiert eine beachtliche Dichte an Spitzenweinen in Weiß und Rot.

von Daniela Dejnega

 

Das spektakuläre Bolgheri-Dinner: 1070 Meter, 1000 Gäste. 1000% Gänsehaut!

Im September fand im Rahmen des neuen Formats «Bolgheri DiVino» zum ersten Mal in der Geschichte dieser seit nunmehr gut einem guten Jahrzehnt boomenden Region eine Anteprima statt. Gekrönt wurde die Präsentation mit dem sagenhaften und spektakulären Dinner auf der berühmten Viale dei Cipressi. Ich habe schon viele Dinners erlebt, aber dieses hier ist weltweit einzigartig. 1070 Meter, 1000 Gäste. 360 Weine. 1000% Gänsehaut!

von Giuseppe Lauria

 

Tenuta Meraviglia und Tenuta Le Colonne – zwei neue Perlen in Bolgheri

Tenuta Meraviglia und Tenuta Le Colonne sind zwei neue, aufstrebende Sterne am Bolgheri-Firmament. Beide gehören zum Bulgheroni-Imperium des argentinischen Unternehmers Alejandro Bulgheroni. Es sind zwei getrennte Güter mit unterschiedlichen Terroirs und Profilen. Während Le Colonne in der Ebene auf Sand und Schwemmböden ein typischer Bolgheri-Blend ist, liegt die Tenuta Meraviglia spektakulär auf einem Hochplateau und setzt rein auf Cabernet Franc – mit spannenden Ergebnissen.

von Giuseppe Lauria

 

Rare Wines 2021 (Teil 1)

Jeden September werden über den Handelsplatz Bordeaux die neuesten Jahrgänge rarer, internationaler Weine lanciert. Mancher Selektions-Wein ist ausschließlich so zu beschaffen, auch wenn die anderen Weine der Erzeuger direkt ab Gut zu beziehen sind. Erstmals hat das Handelshaus Joanne eigens dafür im Vorfeld eine Verkostung mit diesen breit gefächerten Spitzenweinen angeboten. In ihrem modernen, gekühlten Lager wurden für die einzelnen Verkoster abgetrennte Bereiche geschaffen, um einerseits die Hygiene-Auflagen einzuhalten aber auch eine angemessene Temperatur zu gewährleisten. WeinWisser Thomas Boxberger konnte der Verlockung nicht widerstehen und reiste über Stationen in der Champagne und der nördlichen Rhône nach Bordeaux, um sich der verführerischen Vielfalt zu stellen. Dabei mangelte es weder an Spitzen noch an Enttäuschungen. Aus Platzgründen fangen wir mit Italien an, im zweiten Teil folgen alle anderen Regionen.

von Thomas Boxberger

 

PINOT NOIX Edel, aber nicht grün

Die Geschichte des ambitionierten Start-up-Projektes «Pinot Noix» klingt völlig verrückt. Denn der Quereinsteiger Daniel Twardowski setzt an der Mosel inmitten des Riesling-Mekkas auf 100 Prozent Spätburgunder. Doch nicht genug: Jetzt pfropft der Shooting-Star für seinen neuen Reserve-Wein aus dem Dhroner Hofberg Pinot-Triebe französischer Herkunft auf alte Rieslingstöcke. Mit spannenden Ergebnissen.

von Giuseppe Lauria


THEMEN DER AUSGABE 10/2021:

Vierzig Jahre Brancaia – das Jahr der Jubiläen

Vor rund 40 Jahren wollte das Züricher Ehepaar Brigitte und Bruno Widmer eigentlich nur einen Weihnachtsurlaub in der Toskana machen. Sie besuchten einen Freund, Rudolf Betschart, Mitgründer des Diogenes Verlag, der dort schon ein Landhaus in der Nähe von Castellina in Chianti besaß. Sie verliebten sich in die Schönheit des Landes und seiner Menschen und kauften sich noch im selbigen Urlaub ein altes, Landhaus – ohne Strom und Wasser. Aber dafür mit Weinreben. Den Widmers wurde schnell klar, dass das Ganze nicht sehr lange nur als Hobby nebenher betrieben werden kann. 1984 fingen sie mit der Vermarktung an. Der erste offizielle Jahrgang war 1982, beflügelt durch den ersten Platz bei einer Blindverkostung mit dem Jahrgang 1983 bauten sie das Landhaus sukzessive um und investierten im Jahr 1998 in einen eigenen Keller. Im gleichen Jahr wagte die Familie dann sogar den Sprung in die Maremma. Heute werden beide Weingüter mit insgesamt 80 Hektar von Tochter Barbara Widmer geführt, die mit dem 2018er ihren 20. Jahrgang keltert. Doch nicht genug: Sie feierte ihren 50. Geburtstag und einer ihrer Top-Weine, «Il Blu» den 30. Jahrgang. Grund genug, ihr zu all diesen Jubiläen zu gratulieren und sie zu interviewen.

von Giuseppe Lauria

 

Weisse Burgundersorten: Neue Pfälzer Schule versus Kosmopoliten

Es ist erstaunlich: Deutschland ist bei weitem der größte Produzent von Weissburgunder, mehr als ein Drittel der weltweiten Anbaufläche befindet sich hier, und dennoch fällt es schwer zu sagen, wie ein typisch deutscher Weissburgunder eigentlich schmecken soll. Doch zumindest im Spitzenweinbereich der Großen Gewächse haben sich in den letzten Jahren erkennbar zwei Stränge entwickelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die beide bemerkenswerte Ergebnisse zu bieten haben.

von Frank Kämmer MS

 

Lemberger: Eleganz versus Kraft

Die Position des Lembergers als Deutschlands «Hidden Champion» unter den Rotweinen braucht angesichts der ausgezeichneten 2019er, die nahtlos an die großen Vorgänger anknüpfen können, nicht mehr extra betont zu werden. Doch ähnlich wie beim Weißburgunder ist es interessant zu beobachten, wie sich die immer prächtiger entwickelnde Blüte dieser vor rund 170 Jahren aus dem Donauraum eingewanderten Rebsorte hier in zwei unterschiedliche Richtungen aufspaltet. Einerseits die Weine von betonter Kraft und Würze, dabei im besten Falle aber ohne Schwere und Aggressivität, so wie man sie exemplarisch bei Haidle oder Schnaitmann findet, und die stilistisch durchaus auch einen Gedanken in Richtung des nördlichen Rhônetals erlauben. Andererseits die eleganten Gewächse mit fast pinothafter Delikatesse im Aroma, wie man sie vor allem bei Neipperg und Aldinger genießen kann. Letzterer hat mit seinem aktuellen Großen Gewächs die Messlatte für diese Rebsorte einmal mehr in eine neue Liga gehoben und damit für den Lemberger das geschafft, was Wehrheim beim Weißburgunder geglückt ist. Wenn es also dieses Jahr zwei Weine gibt, die man neben den berühmten Aushängeschildern Deutschlands aus Riesling und Spätburgunder unbedingt verkostet haben sollte, dann sind dies ohne Frage Wehrheims 2020er Mandelberg Weißburgunder und Aldingers 2019er Lämmler Lemberger!

von Frank Kämmer MS

 

Steinige Würze und Herkunft

Franken ist längst ein fester Bestandteil unseres GG-Spezials. Denn seit rund einer Dekade bringt die medial etwas unterbelichtete Region beachtliche Weine hervor. Dabei stehen nicht nur die Silvaner im Vordergrund. Hier wachsen auch territoriale Rieslinge, die mit steiniger Würze Herkunft zeigen. Und mit dem Weingut Fürst kommt eines der besten Spätburgunder-Güter Deutschlands aus dem Frankenland, das erneut die beste rote GG-Kollektion ablieferte und mit dem grandiosen «Hundsrück» zum zweiten Mal hintereinander die Krone des besten roten Pinots Deutschlands im WEINWISSER gewonnen hat. Auch der Chardonnay zählt zur Landesspitze. Zu den weiteren Siegern in den Kategorien Silvaner und Riesling gehören die altbekannten Stars wie Weltner, Luckert, Bürgerspital, May und die beiden Sauers, Rainer und Horst Sauer. Auch Knoll gehört normalerweise dazu, der seine Weine aber erst zu einem späteren Zeitpunkt präsentieren wird.

von Giuseppe Lauria

 

ÖTW Erste Lagen – Leichtigkeit, Frische und immer spannend

2020 brachte in Österreich nach 2019 einen weiteren sehr guten Jahrgang. Im direkten Vergleich zeigen sich die Erste-Lage-Weine der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) eine Spur frischer und leichtfüßiger als ihre Pendants von 2019. Vor allem die salzige Mineralität begeistert. Fans und Sammler von Grüner Veltliner & Co aus Österreich sollten sich von beiden Jahrgängen ihre Lieblingsweine einlagern. Sie werden auch nach einer Flaschenreife von zehn und mehr Jahren ihre Freude daran haben.

von Alexander Magrutsch

 

Von Winning: Viel mehr als nur Riesling

Das Pfälzer Weingut hat sich unter der Regie von Stephan Attmann nicht nur bei Rieslingen und dem ebenfalls im Holzfass ausgebauten Sauvignon Blanc weit über die Pfalz hinaus einen Namen gemacht. Denn Attmann liebt das Burgund. Und so wundert es nicht, dass auch die Weißen und Roten Burgunder nach frankophilem Vorbild brillieren. Besonders die beiden weißen Sonderabfüllungen für den Weinhändler Vin Lorenc überzeugen. Und das zu einem hochattraktiven Kurs.

von Giuseppe Lauria

 

Exklusivinterview mit Klaus Gasser, Kellerei Terlan

«Langlebigkeit, Vielschichtigkeit und Charakter – das sind die wesentlichen Qualitätsmerkmale der Terlaner Weine», so das Motto der Südtiroler Kellerei. Was anderswo wie leere Marketing- Hülsen klingt, ist hier tatsächlich Programm. Man könnte noch «mineralisch-salzig» hinzufügen als Wesensmerkmal für die Terlaner- Weine. Dafür verantwortlich ist vor allem der hohe Mineralgehalt der Böden. Hier wachsen die Reben auf Urgesteinsböden aus Porphyr und Quarz mit hohen Silikatanteilen. Das gibt den Weinen eine beeindruckende Frische und Finesse mit auf ihren langen Lebensweg. Die 1893 gegründete Kellerei Terlan gehört mit rund 120 Mitgliedern, die gemeinsam ca. 160 ha Rebfläche bewirtschaften, zu den kleineren Betrieben des Landes.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 09/2021:

 

Grosse Gewächse – das Hitzetriple Vorteil: Wasserspeichernde Böden

Die Jahrgangsanalyse mit den Top-Perfomern: Der Jahrgang 2020 war erneut ein heißes und trockenes Jahr. Nach 2018 und 2019 das dritte Hitzejahr in Folge. Erneut waren wasserspeichernde Böden und kühlere Lagen im Vorteil. Ein weiteres Jahr also, dass die immer häufiger und komplexer werdenden Themen wie Trockenheit und Hitze als Herausforderung in den Fokus stellt. Denn während man früher um Reife kämpfen musste (und dieser Kampf nicht selten verloren wurde), hat sich seit den 2000er Jahren dank «Global Warming» das Blatt fast komplett gewendet. Deutschlands Winzer gelten als Gewinner dieser Entwicklung. Hätte es in diesem Jahr, ich meine 2021, nicht so wahnsinnig viel geregnet, hätte man fragen können: wie lange noch ist Deutschland Profiteur der Erderwärmung? Reife ist schon lange nicht mehr das Thema.

von Giuseppe Lauria

 

GG Mosel: Grosse Gewächse – das Hitzetriple Vorteil: Wasserspeichernde Böden

Besonders an der Mosel zeigte sich, dass der Jahrgang nicht ganz an das Vorjahresniveau reicht. Haben wir in den vergangenen Jahren gelobt, dass die Mosel inzwischen mit feinen, territorialen, vom Schiefer geprägten Rieslingen auch trocken kann, liegen wie im Vorjahr Licht und Schatten nahe beieinander. Denn zum einen machte sich erstmal der super heiße Sommer mit Trockenheit bemerkbar. Zum anderen hat es dann in die Lese reingeregnet, was ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der positiven Seite hat die Feuchtigkeit im Boden die Reben noch einmal vitalisiert, was zu einer gewünschten Reifeverzögerung führte. Andererseits kam es aber auch zu Botrytisschüben und Fäulnis. Das Lesefenster war demnach kleiner als im Vorjahr. Entsprechend zeigt sich der Jahrgang etwas durchwachsener, wenn auch die wirklich ganz schwachen Weine weniger als in 2018 sind, als es einige mollige und süße Boliden gab. Offenbar wurde vom Regionalverband stärker selektioniert. Am Ende ragten eine Handvoll bekannter Spitzenwinzer heraus. Sie lieferten durchaus starke Weine, wenn auch nicht ganz das hohe Niveau von 2016 oder 2019 erreicht wurde. «So paradox das klingt: Ohne den Regen im Herbst wäre es kritisch geworden», erzählt mir Thomas Haag von Schloss Lieser. Für ihn ist 2020 «noch feiner, zarter und verspielter als 2019». Er vergleicht 2020 mit 2016. Aus meiner Wahrnehmung fehlt aber in der Breite die vitale Frische.

von Giuseppe Lauria

 

GG Nahe: Homogen mit feiner Spitze

An der Nahe finde ich Dönnhoffs Kollektion ganz vorne und ungemein homogen mit einem grandiosen,sehr präzisen Versteigerungswein (19/20) und auch die restlichen GGs punkten mit stilistischer Sicherheit und einer ganz klaren Linie ohne Schnickschnack. Man könnte auch sagen: Sie sind kristallin und geradezu betörend in der Fruchtbrillanz, trockener und terroirgeprägter. Auf Tuchfühlung: Tim Fröhlich und Frank Schönleber.

von Giuseppe Lauria

 

GG Rheingau: Ein Jahr für Brunnenlagen?

Im Rheingau liegt Theresa Breuer trotz der Trockenheit im Rüdesheimer Berg mit den 2020er Lagenweinen ganz weit vorne. Schlossberg und Nonnenberg knüpfen an die großen Jahre an. «Klar litten die Steillagen unter der Trockenheit. Andererseits war es relativ entspannt, da im Weinberg nicht viel passierte», schmunzelt Theresa Breuer bei meinem Besuch. Auf dem Papier war der Nonnenberg mit seinen tiefgründigen und
wasserspeichernden Böden im Vorteil. Aber mich beeindruckte der Schlossberg noch ein bisschen mehr mit seiner royalen Konzentration und Finesse. Beide sind Rheingau Spitze und der Schlossberg unter den Top-10 bundesweit. Auch in diesem Jahr ist Kühn mit seinen 2019er GGs stark, erstaunlich, wie fest und griffig die Weine trotz des heißen Jahrgangs sind. 2019er zeigen viel Brillanz und Biss und sind in Puncto Länge, Tiefe, Dichte und Aromatik ziemlich singulär. Doosberg noch mehr als St. Nikolaus. Weils Kollektion, die ich komplett probierte, überzeugte durch die Bank. Auch die Edelsüßen sind in diesem Jahr insbesondere ab Gräfenberg Auslese Goldkapsel aufwärts herausragend (19 bis 20/20). Das Gräfenberg GG ist wieder fest, deutlich griffiger und terroirbetonter. Ganz oben mit dabei sind auch Schloss Johannisberg, Spreitzer und Oetinger.

von Giuseppe Lauria

 

GG Pfalz: Pfalz: Stilwandel bei Riesling unübersehbar

Wenn Journalisten und Verkoster aus aller Welt im Spätsommer in Wiesbaden die Großen Gewächse der VDP-Güter verkosten, sind allerlei Kommentare zu hören, viele davon widersprüchlich. Manchmal jedoch ist man sich weitgehend einig, beim Jahrgang 2020 etwa in der Einschätzung, dass die besten trockenen Rieslinge in der Pfalz und im südlichen Rheinhessen zu finden sind. Qualitativ fielen die Weine vielleicht nicht ganz so viril und konturiert wie die fantastischen 19er aus, doch liegt die Qualität erheblich näher bei 2019 als beim warmen, teils überreifen 2018er.

von Jürgen Mathäss

 

GG Rheingau: Wonnegau vor Roter Hang

In Rheinhessen dominieren weiterhin das Trio Keller, Battenfeld-Spanier/ Kühling-Gillot und Wittmann das Geschehen. Viele Top-Weine kommen aus den Kellern dieses Trios, dem es mit unterschiedlichen Stilen und Philosophien gelingt, ganz oben in der Champions League mitzuspielen. Stand im vergangenen Jahr Kühling-Gillots Rothenberg ganz oben auf dem Siegertreppchen, so ist es in diesem Jahr Kellers Absterde, ganz dicht gefolgt von Kühling-Gillots Rothenberg sowie Battenfeld-Spaniers Frauenberg. Ebenfalls auf Tuchfühlung: Wittmanns Morstein. Kellers G-Max (kein GG) kann in diesem Jahr an den beiden hausinternen Pendants aus Westhofen und dem großen Pettenthal aus Nierstein nicht vorbeiziehen. Jedenfalls nicht zum Zeitpunkt der Verkostung. Damit stehen erneut gleich mehrere Top-Rieslinge aus Rheinhessen unter den besten Deutschlands. Wer hätte das vor 20 oder 30 Jahren gedacht? Diese ungebrochene Dynamik zeigt, dass auch im Spitzenwein Motivation und der Wille zu Bestleistungen sich auszahlen. Seit rund 20 Jahren kenne ich die Region, einige von den heutigen Spitzenwinzern kannte ich schon als sie noch in der Jungwinzer-Vereinigung „Message in the bottle“ organisiert waren. Was seitdem in dieser Region an Dynamik entstanden ist, ist grandios. Und war sowohl im Hügelland sowie am tendeziell wärmeren Roten Hang.

von Giuseppe Lauria

 

Spezial Keller-Family: Der Magier von Dalsheim

„Die 2020er probieren sich sehr ähnlich wie die 2019er“, so Klaus Peter Keller. Und obgleich dieser (dem 2020er schmeichelnde) Vergleich oft bemüht wird, trifft er hier wie in einigen anderen Betrieben tatsächlich zu. Da so ziemlich alles über die Kellers mit allen möglichen Superlativen geschrieben wurde, lasse ich hier lieber direkt die Weine sprechen, denn diese sprechen eine klare Sprache. Nur eine Ergänzung. Der junge Felix tritt zunehmend in die Fußstapfen von Klaus Peter und dreht weiter an der Finessenschraube. Da ich die Spätburgunder und Rieslinge bereits im Rheinhessen-Kapitel vertextet habe, gehe ich auf die „sonstigen“ Weißweine, insbesondere auf die fruchtsüßen Kabinette von der Schubertslay ein.

von Giuseppe Lauria

 

SPÄTBURGUNDER 2019 – Trend zur Eleganz und Finesse

Auch für 2019 gilt der Grundsatz, dass Sommer, die Bademeister glücklich machen, nicht unbedingt dieselbe Wirkung im Weinberg haben müssen. Das ist ja auch genau der Tenor dieser Ausgabe, wenn auch Riesling und Spätburgunder im Grundsatz zu unterscheiden sind, so haben sie doch sehr ähnliche Bedürfnisse und Eigenschaften. Für beide Sorten ist das Vorhandensein von Frische eine essenzielle Voraussetzung für die Sortenidentität, die ja für Duftigkeit, Feinheit und Eleganz steht. Reife allein bringt keine großen Pinots hervor, (zu) früh gelesene sind ebenfalls Weine auf der Messerschneide und oftmals dünn mit adstringierenden Gerbstoffen. Die perfekte Mitte zu finden erfordert neben guten Terroirs und Klonen auch viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Können im Umgang mit der roten Diva. Einer Handvoll von Spitzenwinzern ist dies auch in 2019 hervorragend gelungen. Die deutschen Pinots gewinnen in der Spitze zunehmend an Eleganz und Finesse.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 08/2021:

Stars of Brunello – das große Jahrgangsduo

2016 ist auch in Montalcino ein großes Jahr und bietet mit 2015 ein geniales, vielleicht sogar historisches Duo. Selten zuvor habe ich so viele ausgezeichnete Brunello-Weine verkostet. Und doch sind auch hier die beiden Top-Jahrgänge recht unterschiedlich. Also nur Zwillinge in der Qualität. 2016 zeigt sich mit einem Mehr an Frische, Kompaktheit und mit klassischer Finesse und weniger überladen. Eine Tendenz, die sich ohnehin in den vergangenen Jahren in dieser herausragenden Region abzeichnete. Noch nie waren die besten Brunello so fein, so tief und doch voller Spannung und Substanz. Und damit so nah an der Sangiovese-Rebsorte selbst vinifiziert. Bleibt zu hoffen, dass die Zeit der überextrahierten Kraftprotze („Vinoni“) vorbei ist. Am Ende des zweiten Lockdowns wagte das Consortium vor Ort eine abgespeckte Version der Anteprima, was wegen der Quaräntebestimmungen ein schwieriges Unterfangenwar. Wir verkosteten deshalb eine große repräsentative Auswahl im Homeoffice.

von Giuseppe Lauria

 

Südtirols aromatische Vielfalt

Die Alpenrepublik im Norden Italiens zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus: landschaftlich, kulinarisch und kulturell. Bekannt für seine bestorganisierten genossenschaftlichen Betriebe mit beachtlichen Qualitäten, gibt es inzwischen auch erlesene Spitzenweine von großem Format. Zur Vielfalt gehören die aromatischen Rebsorten, eine Südtiroler Spezialität. WEINWISSER-Chefredakteur Giuseppe Lauria hat sich einigen dieser Weine gewidmet.

von Giuseppe Lauria

 

 

Die Renaissance der regionalen Weißweinsorten aus dem Collio im Friaul

Friaul im Nordosten Italiens ist eine Weißweinhochburg. Sauvignon blanc, Weißburgunder oder Chardonnay aus dem Collio besitzen in Italien ein ähnlich hohes Image wie die Weißweine aus Südtirol. Besonders reizvoll sind die regionalen Rebsorten. Ribolla Gialla, Friulano und Malvasia Istriana befinden sich im Aufwind.

von Alexander Magrutsch

 

Die Heimsuchung des Ahrtals

Zweieinhalb Wochen sind vergangen seit eine Sintflut im biblischen Sinn die nicht nur für Touristen sondern auch Einheimische paradiesische Idylle des Ahrtals zerstörte. Die Schuldigen hat man schnell ausgemacht: Den menschenverursachten Klimawandel und die globale Erwärmung. Ironischerweise war von letzterer in diesem Jahr, auch an der Ahr, nicht viel zu verspüren. Auch eine Trockenheit wie in den Dürrejahren 2018, 2019 und teilweise 2020 gab es im Frühling und Frühsommer nicht zu beklagen, die Natur schien auf Korrekturkurs gegangen zu sein.

von Michael Schmidt und Giuseppe Lauria

«Langlebigkeit, Vielschichtigkeit und Charakter – das sind die wesentlichen Qualitätsmerkmale der Terlaner Weine», so das Motto der Südtiroler Kellerei. Was anderswo wie leere Marketing-Hülsen klingt, ist hier tatsächlich Programm.
Man könnte noch «mineralisch-salzig» hinzufügen als Wesensmerkmal für die Terlaner-Weine. Dafür verantwortlich ist vor allem der hohe Mineralgehalt der Böden. Hier wachsen die Reben auf Urgesteinsböden aus Porphyr und Quarz mit hohen Silikatanteilen. Das gibt den Weinen eine beeindruckende Frische und Finesse mit auf ihren langen Lebensweg.
Die 1893 gegründete Kellerei Terlan gehört mit rund 120 Mitgliedern, die gemeinsam ca. 160 ha Rebfläche bewirtschaften, zu den kleineren Betrieben des Landes.


THEMEN DER AUSGABE 07/2021:

2018 – Die Top-Stars aus Bolgheri und der Maremma

Der Jahrgang 2018 brachte nicht nur in Bordeaux große Weine hervor, auch weltweit gab es ausgezeichnete Qualitäten in Hülle und Fülle. Doch solche Hitzejahre sind auch immer ein zweischneidiges Schwert. Denn die Kombination aus hohen Erträgen, tiefen Säure und hohen Alkoholwerten können die Weine aus der Balance bringen. Entscheidend sind unter anderem die Wasserversorgung, alte Rebstöcke und perfektes Lesetiming. Besonders für Rebsorten, die eher das Kühle vorziehen und von niedrigen ph-Werten profitieren. Aber auch für Bordeauxblends mit hohem Merlotanteil geht es um Alkoholmanagement, weswegen Klassikliebhaber solche Weine stets mit etwas Skepsis beäugen. Doch nicht überall war 2018 ein Jahr der Hitzerekorde mit andauernder Trockenheit. Selbst dort nicht, wo man es erwartet.

von Giuseppe Lauria

 

Neues von Maremma-Star Le Pupille

Elisabetta Geppetti war erst 20 Jahre alt, als sie von ihrem verstorbenen Schwiegervater «Fredi» den Betrieb übernommen hatte. Sie hat mit ihrer in der Maremma bei Grosseto liegenden «Fattoria Le Pupille» den Morellino fast im Alleingang auf der Weinweltkarte bekannt gemacht und führte das Gut in die italienische Spitze. Mit dem Kultwein «Saffredi», der längst internationales Ansehen genießt, katapultierte sie sich inzwischen sogar in die Champions League. Nebenbei zog sie fünf Kinder groß. Mit Ettore Rizzi, Elisabettas Sohn aus zweiter Ehe, übernimmt die nächste Generation Verantwortung. Während Tochter Clara Gentili längst das Kaufmännische übernommen hat, ist der 24-Jährige Rizzi seit 2019 für die gesamte Produktion verantwortlich. Er will das große Erbe der Mutter nicht nur verwalten, sondern weiter ausbauen. «Wir wollen jetzt noch stärker an den vielen Details arbeiten», erzählt er mir voller Enthusiasmus bei meinem kürzlichen Besuch vor Ort.

von Giuseppe Lauria

 

Otto Ettari – Geheimtipp aus dem Montecucco

Bei »Otto Ettari« ist der Name Programm. Denn er steht für acht Hektar Wein im Montecucco. Eine Region, die südlich von Brunello di Montalcino liegt und über bestes Terroir verfügt. Der Name steht auch für den Lebenstraum zweier Weinliebhaber und ihrer neu entdeckten Liebe zum Sangiovese. Die beiden Cousins Manfred und Andreas Kunert waren viel in der Toskana unterwegs, bis sie 2014 ihr Land von Ciacci Piccolomini d‘Aragona erwarben – einem der renommiertesten und historischen Weingüter der Toskana. Dabei trank Manfred Kunert früher lieber Bordeaux, am liebsten Margaux und Saint-Émilion. Aber bei einer gemeinsamen Weinreise in die Toskana war es um ihn und seinen Cousin Andreas geschehen. Das Duo aus Deutschland verliebte sich in Land und Leute – und natürlich in den Sangiovese.

von Giuseppe Lauria

 

Die große Keller-Vertikale «von der Fels»

Als der Winzer Friedrich Keller 1902 die Sprengmeisterprüfung ablegte, um im Dalsheimer Hubacker Kalksteinfelsen für den Bau des Keller’schen Wohnhauses zu gewinnen, konnte er nicht ahnen, dass die besonders steinige Hubackerparzelle – bekannt als «von den Felsenterrassen» – rund 100 Jahre später Namensgeber werden würde für den sogenannten Gutsriesling des Familienweinguts.

von Michael Schmidt

 

 

Roussillon – Highlights aus dem Süden

Das Roussillon ist eine der schönsten Weinregionen weltweit. Es gleicht einem dem Mittelmeer zugewandten Amphitheater. Seine Höhen bilden die Albères im Süden, die Pyrenäen mit dem fast 3000 Meter hohen Canigou im Westen und die Corbières im Norden. Bei der Auffaltung der Pyrenäen wurden Böden und Felsen völlig umgewälzt, so dass eine außerordentliche Vielfalt an Terroirs entstand. Inzwischen wissen die Winzer sie immer besser zu nutzen. Dies bewiesen sie bei einer extra für den WEINWISSER organisierten Verkostung von 60 trockenen Rotweinen und einer Handvoll roter Vins Doux Naturels, die beim Comité Interprofessionnel des Vins du Roussillon blind verkostet wurden.

von André Dominé

 

 

Mosel Juwelen 2020: Stars und Newcomers

Mehr Wein, weniger Worte, mindestens bei der Einleitung. Denn der Platz im WEINWISSER ist immer sehr begehrt, schließlich hat man es hier mit einer Fokussierung auf Fine Wine zu tun, die dem Begriff gerecht wird. Hier also eine schmerzliche Auswahl aus rund 300 verkosteten Moselweinen, die die Messlatte von 17/20 Punkten schafften.

von Michael Schmidt


THEMEN DER AUSGABE 06/2021:

Best of Bordeaux 2020 – die mythische Trilogie?

Die Jahrgangsanalyse mit den Top-Kaufempfehlungen und «Best Buys». Nach den beiden großen Jahren 2018 und 2019 kündigt sich in Bordeaux ein weiteres Jahr von ausgezeichneter Qualität an, wenn auch ein etwas heterogener. Ein Jahr, das unter den etwas trostlosen und schwierigen Bedingungen der Pandemie entstanden ist – und doch fast zum Trotz – am Ende so viel Freude spendet. Als wollte «Mutter Natur» uns im Pandemiejahr 2020 Trost spenden. Ein erneut reifes, warmes Jahr von großzügiger Fülle mit dunkelbeeriger Frucht und Charme und doch auch von erstaunlicher Tiefe, Präzision und Festigkeit. Reife Frucht und große Frische – ein Balanceakt, der in dieser Form wohl nur in besonderen Jahren auf besonderem Terroir so ausgezeichnet gelingt. Dabei war mit Blick auf den Wetterverlauf auch 2020 in Bordeaux ziemlich herausfordernd. Im Frühjahr kämpften die Winzer gegen Peronospera und im Sommer mit Trockenstress. Dank kühler Nächte und teils erlösenden Schauern wendete sich das Blatt vielerorts zu einem Happy End. Aber eben nicht überall. Wasserspeichernde und tiefgründige Lehmund Ton-Böden sowie das Kalkstein-Plateau von Saint-Émilion waren wegen des trockenen Sommers im Vorteil.

von Giuseppe Lauria

 


THEMEN DER AUSGABE 04-05/2021:


THEMEN DER AUSGABE 03/2021:

Grüner Veltliner Smaragd 2019 – besser geht’s kaum!

Die Wachau ist Sinnbild für eine wunderschöne, romantische Wein-Landschaft mit Kitschfaktor. Kitsch kann man den hochklassigen Weinen, wie sie seit den späten 1980er Jahren erzeugt werden, keineswegs nachsagen. Straffe Mineralik und vielschichtige Aromen prägen die besten Smaragde, der höchsten Kategorie des Gebietsschutzverbandes Vinea Wachau, dem fast alle Wachauer Weingüter angehören. Nach der Verkostung von rund 90 Grünen Veltliner Smaragden vom großartigen Jahrgang 2019 meint Weinwisser-Redakteur Alexander Magrutsch: «Das darf man nicht verpassen, das muss man verkostet haben!»

von Alexander Magrutsch

La Chablisienne – die erfolgreichen Genossen aus Chablis

Es gibt weltweit nicht gerade viele Genossenschaften, die im Fine Wine-Bereich von sich reden machen. Am ehesten findet man diese in Italien (Südtirol!) oder Frankreich. Eine, die in der Champions League mitspielen kann, ist La Chablisienne. Die Anfang der 1920er Jahre gegründete Genossenschaft mit ihren rund 300 Mitgliedern zählt dank der akribischen Arbeit der Winzer zu den wichtigsten Playern im Chablis und gilt als eine der besten Kellereien Frankreichs. Während des Lockdowns verkostete ich mich zurück bis zum Jahrgang 1994. Eine spannende Weinreise, die einen klaren, mineralischen roten Faden in Form von feuersteinartigen Noten gepaart mit einer gewissen Kräuterwürzigkeit erkennen ließ.

von Giuseppe Lauria

Seña und Viñedo Chadwick – Chiles Kultweine

Seña und Viñedo Chadwick gehören zu den ganz großen Kultweinen Chiles und haben die Geschichte des Aufstiegs des chilenischen Weines maßgeblich mitgeschrieben. Eduardo Chadwick ist ein direkter Nachfahre von jenem Maximiano Errázuriz, der im Jahre 1870 das chilenische Weingut Viña Errázuriz gründete, um dort Qualitätsweine zu produzieren. Er begann seine Karriere 1983 als geschäftsführender Direktor dieses alteingesessenen Unternehmens und führte es sukzessive zur heutigen Spitze. Ich hatte die Freude, diese beiden chilenischen Ikonen über drei Jahrgänge hinweg zu verkosten und in einem Zoom-Tasting mit dem Chadwick-Team zu besprechen.

von Giuseppe Lauria

Aurelio Montes – Chiles Pionier und Grandseigneur

Innerhalb von 30 Jahren hat sich Chile einen festen Platz in der Qualitätsweinwelt erobert. Doch der Klimawandel ist auch in der südlichen Hemisphäre eine mächtige Herausforderung. Als Reaktion zieht es zahlreiche Winzer in immer höhere Lagen der Andenausläufer. Aurelio Montes Sr., einer der maßgeblichen Treiber und Entrepreneure des Aufstieges des chilenischen Weins, macht es anders. Er bleibt an der Küste und geht in Richtung Kap Horn. Mein Besuch bei Viña Montes und dem Schwesterweingut Kaiken in Argentinien fand noch vor Ausbruch der COVID-Pandemie statt. Er brachte spannende Einblicke in viele aktuelle Entwicklungen der beiden Weinbaunationen Chile und Argentinien – eine spannende Andenquerung inklusive.

von Michael Quentel

Capelands – ein neuer Stern am südafrikanischen Weinhimmel

Längst ist Südafrika ein Mekka für Weinliebhaber und Feinschmecker geworden. In den Top-Regionen wie Stellenbosch, Franschhoek, Swartland und an der Walker Bay reihen sich inzwischen stylische Weingüter wie auf einer Perlenkette. Darunter auch einige architektonische Meisterwerke von meist ausländischen Großinvestoren. Aber es gibt auch die kleinen, authentischen «Winefarms» mit interessanten Geschichten und spannenden Weinen. Eine davon ist die von Johann (Hansi) Innerhofer und Laura Mauri, die 2004 in Somerset West «Capelands» kauften und seit 2010 dort auf drei Hektar Wein anbauen. Anlässlich unserer letztjährigen Wein- und Gourmetreise konnte ich mir ein Bild von der «Capelands Winefarm» machen.

von Giuseppe Lauria

Wein im goldenen Schnitt: Aldinger OVUM und das Beton-Ei

Als Matthias Aldinger vor elf Jahren ein Beton-Ei für seinen Sauvignon Blanc anschaffte, galt das vielerorts als experimentelle Esoterik. Eine Vertikale der OVUM-Linie beweist jedoch, welch großartige Weine in diesem einzigartigen Behältnis entstehen. Die Verkostungsnotizen von Chefredakteur Giuseppe Lauria zu diesem und weiteren Weinen von Aldinger finden Sie am Ende des Beitrags.

von Katharina Matheis

Ein neuer Stern am Perlenhimmel

Es hat sich schon längst rumgesprochen, dass deutscher Sekt seit Jahren mächtig aufgeholt hat und zuletzt im wahrsten Sinne des Wortes einige Perlen hervorgebracht hat. Dieser qualitative Aufschwung ist stark mit dem Namen Volker Raumland aus Rheinhessen verbunden, der seit Dekaden seinen ganzen Fokus auf seine Sekte richtet, die dem Champagner-Vorbild in nichts nachstehen und in Deutschland in einer eigenen Liga spielen (siehe das Spezial in WW 02/17). Doch inzwischen machen sich einige andere daran, es ihm nachzueifern. Einer davon ist Matthias Aldinger.

von Giuseppe Lauria

Tobias Knewitz: Senkrechtstarter aus der Rheinhessischen Talentschmiede

Das Weingut Knewitz liegt im Norden Rheinhessens. Die etwa 25 Hektar Rebflächen stehen auf kalkhaltigen Böden mit Eisenerzen, die durch Ablagerungen des tertiären Meeres im Mainzer Becken entstanden sind. Hier keltert der Top-Jungwinzer Tobias Knewitz (Jahrgang 1991) seit 2007 bemerkenswerte Rieslinge und Weiße Burgunder. Besonders sein Chardonnay Réserve sorgt seit einigen Jahren für Furore. Nicht zuletzt im WEINWISSER, wo er mit seiner 2015er Version bei einer Verkostung von international namhaften «Cool-Climate-Chardonnays» von bekannten Domänen mit 18+/20 viele der bekannten Namen hinter sich ließ.

von Giuseppe Lauria


THEMEN DER AUSGABE 01-02/2021:


THEMEN DER AUSGABE 12/2020:


THEMEN DER AUSGABE 11/2020:


THEMEN DER AUSGABE 10/2020:


THEMEN DER AUSGABE 9/2020:


THEMEN DER AUSGABE 8/2020:


THEMEN DER AUSGABE 7/2020:

Bordeaux 2019 – Ein ganz grosses Jahr zum interessanten Preis   von Giuseppe Lauria
Best of Bordeaux 2019: Die Notizen   
von Tjark Witzgall und Giuseppe Lauria
Château Pichon-Longueville-Baron – die grosse Dekadenvertikale   von Giuseppe Lauria
WEINWISSERs Best-of Bordeaux

 


THEMEN DER AUSGABE 06/2020:

Rare Vertikalen: Keller Morstein meets Grünhaus Abtsberg    von Giuseppe Lauria
Badischer Landwein neu definiert: Zu Besuch bei Insider-Star Wasenhaus       von Thomas Werdelmann
Young Star Lukas Hammelmann – Senkrechtstarter mit 3 M und 2 N: Der Traum vom eigenen Wein     
von Giuseppe Lauria
Listrac: Hidden Bordeaux-Champion Château Mayne Lalande    
von Tjark Witzgall
Die Genese des Ziereisen-Phänomens Weingut Ziereisen      von Katharina Matheis
Canalicchio di Sopra – Die Erforschung der Eleganz       von Alexander Magrutsch
St-Émilion-Superstar Château Ausone: Zehn Jahrgänge von Alain Vauthier    von Thomas Boxberger
Best of Bordeaux 2019

 


THEMEN DER AUSGABE 04-05/2020:

Exklusivinterview mit Ronan Laborde, Präsident der UCGB von Giuseppe Lauria
Best-of Arrivage-Probe: Die große Nachverkostung von Tjark Witzgall und Giuseppe Lauria
Aile d’Argent: Moutons Silberflügel von Giuseppe Lauria
Gereifte Bordeaux bei der Summa von Giuseppe Lauria
Château de Pez – ein wahrer Cru Bourgeois Exceptionnel
Masterclass: Phélan Ségur

 


 THEMEN DER AUSGABE 03/2020:

Die einzigartige Sassicaia-Vertikale
Best of Brunello • Burgund • 100 Jahre Kupfergrube

Legendäre Verkostung: 32 Jahrgänge von Sassicaia aus Magnumflaschen     von Giuseppe Lauria
Fünf Sterne und ein Jahrgangs-Hype um den Brunello 2015        von Alexander Magrutsch
Burgund 2018: Faszinierende Vielfalt und Gegensätze    von Thomas Werdelmann
Kupfergrube – von 1914 bis heute. Eine Zeitreise der Extraklasse  von Sebastian Bordthäuser

 


THEMEN DER AUSGABE 02/2020:

Château Mouton Rothschild – die grosse Vertikale
Stars und Ikonen aus Italien und Kalifornien

Die grosse Mouton Rothschild-Sause     von Giuseppe Lauria
Barolo 2004 – Die Retrospektive    von Alexander Magrutsch
Paolo Manzone und Lo Zoccolaio    von Giuseppe Lauria
Damilano – Von Mineralwasser zum Top-Barolo    von Giuseppe Lauria
Vertikale Saffredi – Elisabetta Geppettis Meisterstück     von Giuseppe Lauria
Südtirols Kultweine    von Giuseppe Lauria
Der Blaufränkisch ist zurück – endgültig!     von Alexander Magrutsch
Promontory – Harlans Kultweingut     von Thomas Werdelmann
HdV – Burgundische Eleganz in Kalifornien    von Giuseppe Lauria
Macán – geschliffene Rioja-Eleganz    von Jürgen Mathäß

 


THEMEN DER AUSGABE 12/2019-01/2020:

Die 200 besten Bordeaux-Châteaux in der grossen Retrospektive / Tabelle Top 200 / Die Top 100 der Super Champions League / Tabelle Top 100 / Bordeaux 2001 – Der grosse Klassiker im Rückblick / «Big Five»: «Die Super-Premier-Crus» / Vertikale Château Lascombes / Vertikale Ducru-Beaucaillou / Weltraritätenprobe beim Rheingau Gourmet Festival / Das «Parker-Punkte-Dinner» / Weinerlebnisse des Jahres der Redaktion

 


THEMEN DER AUSGABE 11/2019:

Das grosse Piemont und Napa Valley-Spezial mit vielen Topstars und Kultweinen

 


THEMEN DER AUSGABE 10/2019:

Die besten Weissen Burgunder GG und Frankenweine / Die Stars der Steiermark / Maremma-Star Monteverro / Kultweinprobe beim Rheingau Gourmet Festival / Weingut Tement / Weingut Wohlmuth / Pinot Noix

Die besten Steirischen Weine, Fürst von Castell, Kultweinprobe, Armin Zement, Weingut Wohlmuth
Die besten Weissen Burgunder GG und Frankenweine


THEMEN DER AUSGABE 09/2019:

Deutschlands beste trockene Weine: Das Hitzejahr mit Licht und Schatten

Deutschlands beste trockene Weine: Das Hitzejahr mit Licht und Schatten von Giuseppe Lauria
Einer der hartnäckigsten Mythen im Weinbau ist wohl nach wie vor die Meinung, dass viel Sonne und möglichst wenig Regen mit vielen heissen Tagen einen grossen Jahrgang hervorbringen. Das mag zwar für Syrah, Cabernet & Co. in ariden Gebieten grob sogar noch zutreffen, aber für Riesling & Co. kann das ganz schnell nach hinten losgehen. Denn zu viel Trockenstress macht sich geschmacklich negativ bemerkbar. Umso erstaunlicher, wie unkritisch und undifferenziert der Jahrgang vorab in den Himmel gelobt wurde. Es waren dabei nicht nur die selten durch profundes Weinwissen brillierenden Publikumsmedien, die etwas voreilig den nächsten Jahrhundertjahrgang ausriefen. Diesmal waren auch einige «Fachpublikationen» dabei. Doch erste Proben zeigten bereits, dass der Jahrgang nicht ganz so einfach und homogen war. Und zwar nicht nur in der Breite, wo es doch einige mangels Säurefrische spannungslose oder eben zu früh gelesene und damit säurelastige Weine gab.

MOSEL: Finessenreiche Ballerinen und süsse Boliden von Giuseppe Lauria
Die Mosel kam mit dem 2018er Jahrgang insgesamt gut zurecht und zeigt, dass auch hier inzwischen grosse trockene Rieslinge wachsen können. Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht? Zwar kommt man nicht ganz an die grossen Jahrgänge wie 2015 und 2016 heran, aber es gibt wieder sehr viele finessenreiche, schiefermineralisch betonte Rieslinge mit starkem Herkunftscharakter. Ich nenne sie Bergweine mit satter Schieferwürze. Genau das macht diese so spannende Region aus, weswegen wir ihr schon mehrere Spezials gewidmet haben (WW 07/18 und WW 08/18 und WW 08/19). Ausdrucksstarke Rieslinge, die mit wenig Alkohol und mineralischer Finesse punkten und den Boden schmeckbar machen, gibt es auch in 2018. Aber auch wieder die eher süsslichen Fruchtbomben, die besser als fruchtsüsse Prädikate abgefüllt worden wären.

NAHE: Grosse Rieslinge und Vielfalt auf engstem Raum von Giuseppe Lauria
Die Aufsteigerregion der vergangenen rund 15 Jahren zeigte sich erneut sehr homogen und ist die Gewinnerregion in 2018. Was hier seit 2004 an Qualitäten kommt, gehört regelmässig zu den besten trockenen Rieslingen des Jahrgangs. Das gilt auch für 2018. Die Nahe ist für mich der grosse Gewinner des Global Warmings. Faszinierend ist dabei, dass die Stile der Top-Winzer so viel fältig sind wie die dortigen Terroirs. Besonders die Top Drei Schäfer-Fröhlich, Dönnhoff und Emrich-Schönleber präsentierten sich – jeder mit seinem Stil – erneut mit herausragenden Kollektionen. Hier lösen Emrich-Schönlebers «Auf der Ley» und Halenberg, Tim Fröhlichs Felseneck, Halenberg und Stromberg sowie Dönnhoffs Hermannshöhle und Brücke Gänsehaut aus.

RHEINGAU: Das Jahr der Klassiker von Giuseppe Lauria
Einige Verkoster taten sich in diesem Jahr wieder etwas schwer mit dem Rheingau. Manche sprachen von einer Achterbahn. Das kann ich nur zum Teil nachvollziehen, auch wenn der viel beschworene Aufschwung in der Realität noch nicht überall Früchte zu tragen scheint. Allerdings finde ich, dass die bekannten Spitzengüter, allen voran Kühn, Breuer, Weil und teilweise auch Leitz grandiose Weine gemacht haben, aber auch von Künstler, Spreitzer, von Oetinger, Wegeler, Barth, Allendorf und Prinz habe ich sehr gute Rieslinge verkostet.

PFALZ: Lesezeitpunkt und Säuremanagement entscheidend von Jürgen Mathäß
Der Jahrgang 2018 erinnert wegen der grossen Hitze und Trockenheit an 2003. Bei beiden erlaubte gutes Lesewetter den Winzern, den optimalen Lesezeitpunkt stressfrei auszu wählen. Während aber 2003 noch von der traditionellen Vorstellung geprägt war, möglichst reife Trauben zu lesen, hat sich längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass in warmen Jahren der optimale Lesezeitpunkt die Qualität entscheidend beeinflusst. Für Steffen Christmann ist dies ein entscheidender Aspekt: «Die Weinberge perfekt vorlesen und dann zügig in einem zweiten und dritten Durchgang die gerade richtig reifen Trauben ernten. Dieses Fingerspitzengefühl war 2018 besonders wichtig.» Sein Kollege Hansjörg Rebholz ergänzt: «Durch die Trockenheit war es nicht immer einfach herauszufinden, wann die Trauben in jedem einzelnen Weinberg perfekt reif sind, denn das Alter der Reben und die Beschaffenheit der Böden sorgten für grosse Unterschiede.»

RHEINHESSEN: Die Stars und Sternchen liefern von Giuseppe Lauria
Das Land der tausend Hügel zeigte sich in der Spitze homogen und gehört auch in diesem Jahr zu den Gewinnern. Starke Weine kommen sowohl vom Roten Hang als auch vom Hügelland. Die Rieslinge zeigen sich überraschend kühl und zitrusbetont, in wenigen Fällen auch etwas limonadig, was an eine zu frühe Lese denken lässt und manchmal eben auch zu süsslich. Doch der aufsteigende Trend hält hier weiter an. Seit Jahren kommt eine ganze Phalanx an Spitzenrieslingen inzwischen aus Rheinhessen. Wer hätte das vor 20 Jahren gewagt vorherzusagen? Ganz vorne mit bärenstarken Weinen sind das Trio aus Klaus Peter Keller, Philipp Wittmann
und Hans-Oliver Spanier («H.O.»), das einer jungen Garde an ehrgeizigen Winzern als Vorbild dient.

SPÄTBURGUNDER 2017: Der wahre Jahrhundertjahrgang? von Michael Schmidt
Fühlbar alle, die was sind oder sein wollen in der Welt der Weinkritik, strömten zur Vorpremiere der Grossen Gewächse Ende August in Wiesbaden, um dem mit viel Vorschusslorbeeren versehenen Jahrgang 2018, wenn natürlich auch nur für Weissweine, zu huldigen. Die Roten gibt es ja erst nächstes Jahr. Natürlich habe auch ich Riesling und Co. verkostet, für WEINWISSER aber nur die Spätburgunder, und irgendwie fühlte ich mich im falschen Film. Jahrgang des Jahrhunderts? Ja, den gab es auch, aber für mich war das 2017. Was die weissen Weine schon vergangenes Jahr andeuteten, haben dieses Jahr die Roten gehalten.

Mehr dazu finden Sie hier: https://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/print/weinwisser-09-2019.html

 


THEMEN DER AUSGABE 08/2019:

Das grosse Toskana-Spezial mit raren Legenden: Die Weltklasse-Ikonen von Bolgheri – Sassicaia, Ornellaia & Masseto

 

Wein.Persönlichkeit des Monats: Axel Heinz von Giuseppe Lauria
Axel Heinz, Gutsdirektor und Chefönologe von Ornellaia und Masseto im Gespräch mit Chefredakteur Giuseppe Lauria

Ein eigenes Reich für die Königin:Masseto mit neuem Keller von Giuseppe Lauria
Es war ganz sicher eines der ganz grossen Highlights in diesem Jahr. Bei der feierlichen Eröffnungsfeier am 12. April 2019 der eindrucksvollen und gleichzeitig puristisch anmutenden Kellerei im exklusiven Rahmen war jeder dabei, der im italienischen Wein Rang und Namen hat. Neben den weit verzweigten Frescobaldis (siehe das Spezial in WW 07/19) als Gastgeber gaben sich Grössen wie Piero und Albiera Antinori, Priscilla Incisa della Rocchetta, Matteo Lunelli-Ferrari, Giovanni Gaja, Marilisa Allegrini, Michel Rolland, James Suckling und einige wenige andere international bekannte Journalisten und Weinkritiker die Ehre. Wir alle hatten das Privileg, einen ersten Blick auf das architektonische Meisterwerk zu werfen – die Besichtigung wurde von Axel Heinz persönlich geführt, unserer Wein.Persönlichkeit des Monats und der Gutsdirektor und Chefönologe von Masseto und Ornellaia.

Ornellaia: Von «Charisma» zur «Tensione» von Giuseppe Lauria
Im Frühjahr stellt Ornellaia regelmässig die neuen Jahrgänge seiner Weine sowie das Etikett mit dem entsprechenden Künstler der «Vendemmia d’Artista» vor. Seit dem Marktauftritt des Ornellaia 2006, kreiert jedes Jahr ein zeitgenössischer, weltweit bekannter Künstler für das Weingut ein Kunstwerk sowie eine Serie von Etiketten in limitierter Auflage. Dabei lässt er sich von demjenigen Charakterzug inspirieren, mit dem der Weinmacher die besondere Eigenart des neuen Jahrgangs beschreibt. Während man den 2015er mit «Charisma» titulierte, steht auf dem Etikett des 2016er «Tensione», also der Charismatische und der Spannungsreiche. Das umschreibt den Wesenskern der beiden Weine sehr gut. Es werden jeweils 111 Grossflaschen aller Formate verkauft und versteigert und gelangen so in die Weinkeller glücklicher Sammler.

Sassicaia 2016: Die Rückkehr des legendären 1985er? von Giuseppe Lauria
Schon lange, bevor der Wein auf den Markt gekommen ist, war ein enormer Hype rund um den Sassicaia 2016 entbrannt. Nun, ich hatte schon in WW 10/18 bereits über eine Fassprobe geschrieben und gesagt. «Der 2016er ist sogar noch feiner, eleganter, puristischer als der 2015er.» Und der hatte schon 19.5/20 im WEINWISSER: feiner und eleganter ist für mich allerdings zunächst einmal eine Stilbeschreibung, die zwar oft, aber nicht notwendigerweise automatisch ein Bekenntnis der höheren Qualität oder Note beinhaltet. (siehe: http://bit.ly/Bolgherispezial). Der Sassicaia 2016 ist ganz sicher ein aussergewöhnlicher Wein. Eine stilistische Zeitenwende in Bolgheri. Ein Wein von grosser Finesse.

Die reifen Supertuscans: Ein Italo-Western ohne Todessüsse von Gastautor Udo Siebert
Immer wieder hört man das Vorurteil, dass italienische Spitzenweine sich so gut altern würden. Dabei wird oft der Vergleich mit Bordeaux Grand Crus angestrengt. Freilich haben diese schon lange bewiesen, wie beeindruckend sie altern. Doch kann man das wirklich vergleichen? Bordeaux schaut auf eine lange Geschichte von lagerfähigen Fine Wines zurück, zudem ist dort das Klima kontinentaler und vom Atlantik beeinflusst. Nichtsdestotrotz verblüffen gut gelagerte Italiener immer wieder in Proben. Selbst vermeintlich kleine Weine. Das berichten uns immer wieder auch unsere anspruchsvollen Leser, die selbst häufig grosse Proben veranstalten. Einer, dem dieses Thema besonders am Herzen liegt, ist unser Gastautor und WW-Abonnent Udo Siebert.

Campo alla Sughera: Neue Weine, neue Etiketten von Giuseppe Lauria
Im vergangenen Jahr feierte das aufsteigende Bolgheri-Weingut «Campo alla Sughera» sein 20-jähriges Jubiläum. Dort präsentierte man unter anderem den renommierten Winemaker Stéphane Derenoncourt als neuen Berater und den von ihm bereits verantworteten Jahrgang 2016. Der Weinwisser hat darüber ausführlich in Heft 10/18 berichtet. Inzwischen liegen die neuen Weine vor – mit neuen Etiketten. Das Motto des Gutes ist mit Blick auf die deutsche Eignerfamilie Knauf nach wie vor: «Mit deutscher Präzision und italienischer Passion». Zwei Welten zu vereinen, die sich optimal ergänzen. Die Familie Knauf ist bekannt durch ihr weltweit operierendes Unternehmen im Bereich des Gipsabbaus und hat schon immer ein besonderes Faible für Wein gehabt. Ihre unternehmerischen Ursprünge liegen nämlich an der Mosel, wo Alfons und Karl Knauf 1932 mit dem Abbau von Gips begannen und damit die Grundlage für ein Milliardenunternehmen schufen. Man darf also gespannt sein, wie es hier unter der Beratung von Derenoncourt weitergeht. Vom Potenzial der Weine und der seriösen Arbeit des Teams konnte ich mich bereits im vergangenen Jahr überzeugen.

Julian Haart: Ein Talent, das steil geht von Giuseppe Lauria
Der talentierte Julian Haart gehörte in Insiderkreisen lange zu den Young Stars der Mosel. Als «Schüler» von Winzergrössen wie Werner Schönleber, Egon Müller und Klaus Peter Keller hat er von den Besten gelernt. Dabei hat sich der stille 32-Jährige Jahr für Jahr beharrlich nach oben gearbeitet und ist inzwischen selbst dabei, einer dieser «Grossen» zu werden. Seit dem Jahrgang 2010 kreiert er aus seinen Top-Steillagen mit teilweise sehr alten, wurzelechten Stöcken zunehmend geschliffene Weissweine von feiner Eleganz und Präzision. Es sind herkunftstypische Weine, die das besondere Schieferterroir der Mittelmosel rund um Piesport transportieren. Julian spielt auf gerademal fünf Hektar dabei die ganze Palette an Qualitätsstufen, die es an der Mosel gibt. Chefredakteur Giuseppe Lauria verkostete seine delikaten Weine und sprach mit ihm über den Jahrgang 2018, das extrem aufwändige Arbeiten in Steillagen und warum man für einen daraus gewonnenen Kabinett mit einem Flaschenpreis von 15 Euro nicht leben kann.

Spektakuläre Dinner-Show auf Château Angélus von Jasmin Asis und Giuseppe Lauria
Ein Dinner in einem Ein-Stern-Restaurant ist in der Regel ein ganz besonderes Erlebnis, eines in einem mit drei Sternen fast immer eine Once-in-a-lifetime-experience. Stellen Sie sich nun einen Abend vor mit insgesamt sage und schreibe sieben Michelin-Sternen! Zur Eröffnung der Primeurs-2018-Woche empfing Château Angélus rund 150 geladene Gäste der Weinwelt, unter anderem Fine Wine Händler, Importeure, Négociants und einige wenige Journalisten und Bordeauxexperten aus aller Welt, in seinem Château zu einem Spektakel der Superlative unter dem Motto «Dîner des Étoiles».

Mehr dazu finden Sie hier: https://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/print/weinwisser-08-2019.html

 


THEMEN DER AUSGABE 07/2019:

Das grosse Chianti-Spezial: Chianti Classico | Mythos Mosel | Masterclass Riesling

Chianti Classico: Die guten Jahre sind da von Alexander Magrutsch
Zwischen Florenz und Siena scheint in diesem Dezennium eine Weintransformation stattzufinden. Man könnte meinen, dass der Chianti Classico eine neue Identität anstrebt – allen voran mit der Gran Selezione, die vor einigen Jahren als Kategorie für Prestigeweine installiert worden ist. Mit Kraft und Konzentration versucht man, am internationalen Weinparkett zu punkten. Eine weitere, begrüssenswerte und mit Blick auf die Gran Selezione logische Tendenz: Chianti Classico aus Einzellagen.

San Giusto a Rentennano: Der «Vollblut-Sangiovese» von Giuseppe Lauria
San Giusto a Rentennano liegt oberhalb von Gaiole auf einem Hügel im südlichen Chianti Classico-Gebiet. Das uralte Zisterzienserkloster war eine unbeugsame Festung. Sie soll 1204 als Grenze zwischen dem Umland von Siena und Florenz festgesetzt worden sein. Von der alten Burg sind lediglich die Zinnen der Festungsmauer, die massiven Strebemauern und die unterirdischen Keller, in denen die Weine in Fässern reifen, übriggeblieben. San Giusto gehörte über Jahrhunderte der Familie Ricasoli, der Erfinder-Familie der antiken Chianti Classico-Rezeptur, vom angrenzenden Schloss Brolio. 1957 ging es durch Erbschaft an Enrico Martini di Cigala über und 1992 dann an seine Kinder. Francesco, Luca und Elisabetta führen nun den Betrieb.

Spezial Nittardi: Wenn Wein auf Kunst trifft von Giuseppe Lauria
Wenn man in die Räumlichkeiten des Frankfurter Galeristen Peter Femfert kommt, betritt man eine ganz eigene Welt. Es ist eine Welt, in der Kunst auf Wein trifft. Denn er ist nicht nur Inhaber der Galerie, sondern eben auch eines Weingutes im Herzen der Toskana, dem Chianti Classico-Gebiet. Die hier verkostete Nittardi Riserva Selezionata aus der Lage «Vigna Alta» auf 500 m ü. M. wird nur in den besten Jahren gekeltert.

Ein Ausflug zum Nachbarn: Chianti Rufina von Alexander Magrutsch
Die toskanische Kunstmetropole Florenz liegt umgeben von wunderbaren Weinanbau‑gebieten. Neben dem südlich liegenden Chianti Classico, dem wir hier ein ganzes Spezial gewidmet haben, liegt Carmignano im Westen und das kleine Chianti Rufina-Gebiet im Osten, gemütliche 30 Autominuten von Florenz.

Die Frescobaldis: Die lebenden Legenden von Giuseppe Lauria
Die Geschichte der Florentiner Familie Frescobaldi ist eng mit der Historie der Toskana und der italienischen Geschichte verbunden. Bereits seit über 700 Jahren und sage und schreibe 30 Generationen produziert die Adelsfamilie mit grosser Kontinuität und Passion toskanische Weine der Extraklasse. Das Portfolio der nahbaren, herzlichen und sehr gastfreundlichen Familie der weit verzweigten Frescobaldis umfasst einige der besten Weingüter Italiens: solche wie Ornellaia, Masseto und Luce sind weltweit bekannte Ikonen und gehören zu den gesuchten Schwergewichten des internationalen Fine Wine-Marktes. Bekannte Güter sind unter anderem auch Castelgiocondo, Castello di Pomino und Castello di Nippozzano. Insgesamt sind es heute sieben Weingüter. Man könnte in Anlehnung an Christiano Ronaldos Markenzeichen salopp von MF7 sprechen.

MYTHOS MOSEL: Die unbekannten Stars von morgen von Michael Schmidt
Die vor fünf Jahren von jungen Moselwinzer/-innen ins Leben gerufene Veranstaltung «Mythos Mosel» hat sich mittlerweile zum erfolgreichsten jährlichen Event der Region gemausert, und auch 2019 gab es wieder gefühlt 1.000 Weine, hauptsächlich vom mit Spannung erwarteten 2018er Jahrgang, von circa 120 Erzeugern zu verkosten. Selbst viele Platzhirsche vom VDP sind sich nicht zu schade, daran teilzunehmen, und auch der Bernkasteler Ring stellt ein erhebliches Kontingent. Während sich Chefredakteur Giuseppe Lauria mehr den Weinen der VDP.Prominenz widmete (kommt in Ausgabe 08/19), suchte ich die Stars von morgen.

Back to the roots: Riesling nach alter Väter Sitte von Marcio Hamann
Dass grosse Rieslinge bei der Vinifikation viel Zeit und Ruhe benötigen, dessen waren sich die Winzer bereits im 19. Jahrhundert bewusst. Doch was damals als Selbstverständlichkeit galt, ist in den vergangenen Jahrzehnten wieder in Vergessenheit geraten. Entsprechend kommen die meisten Grossen Gewächse bereits am 1. September im Folgejahr der Ernte auf den Markt. Doch lassen immer wie mehr Produzenten ihren Grand Crus mehr Zeit im Keller und geben diese erst viel später zum Verkauf frei. Eine dieser zunehmenden Ausnahmen sind die Réserve-Weine von Dr. Loosen, die frühestens vier Jahre nach der Ernte auf den Markt kommen und über grosses Potenzial verfügen. «Back to the roots» oder doch «zurück in die Zukunft?» Autor Marcio Hamann hat die Weine bei einer Dr. Loosen Réserve-Masterclass des Schweizer Importeurs Boucherville in Zürich verkostet.

Die Masterclass für Sommeliers: Deutschlands Elite in 14 Gängen von Giuseppe Lauria
Anlässlich des Nationalkongresses der grössten und wichtigsten italienischen Sommeliervereinigung A.I.S. in Meran hatte ich im vergangenen Winter die Ehre, unter anderem eine von mir zusammengestellte Masterclass unter dem Titel «Die Renaissance von Riesling & Co.» zu moderieren. Die Präsidentin des A.I.S., Christine Mayr, sagte lapidar, «zeig einfach, was Deutschland im Preisbereich so bis circa 30 € kann und du selber gerne trinkst». Also die Qual der Wahl: Deutschland bietet eben nicht nur beim Fussball, sondern auch beim Wein inzwischen viele veritable Alternativen. Nach langem Ringen habe ich mich für diese Mannschaftsaufstellung entschieden.

Alte Krise – neue Spitzenweine: Top-Weissweine aus Höhenlagen von Jürgen Mathäß
Die ewige Wirtschaftskrise Argentiniens schreitet ebenso voran wie die Perfektionierung der Lagenweine durch die besten Erzeuger des Landes. Vermehrt kommen Weine erst nach einigen Jahren an den Markt. Die Weissweine aus Höhenlagen werden immer besser. Dieser Update-Report bezieht sich auf das ausführliche Argentinien-Spezial im WW 2/2017 sowie auf Teil 1 dieser Fortsetzung in WW 2/2019. Hier folgt also Teil 2, der wieder die besten Bodegas im Kurzporträt vorstellt und auf deren Top-Weine eingeht.

Mehr dazu finden Sie hier: https://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/print/weinwisser-07-2019.html

 


THEMEN DER AUSGABE 06/2019:

Best of Bordeaux Teil 2 – die Ikonen, Stars, Sternchen und „Best Buys“ des Rechten Ufers

Best of Bordeaux Primeurs Teil 2

 

Die grossen Weine aus dem Libournais und Sauternais

Von Giuseppe Lauria

Der Jahrgang 2018 ist trotz einiger Herausforderungen am Ende ein grosser Jahrgang. Sieben Weine erreichen die perfekte Traumnote 20/20 und drei Dutzend Weine waren mit 19.5(+)/20 ganz nahe dran und haben mit Flaschenreife das Potenzial auf die Höchstnote. Ein Jahrgang der Extreme, der wieder viel Drama bereit hielt – doch mit einem berauschenden Happy End. Nicht nur für die Luxus-Crus in Pomerol und Stars in Saint-Émilion, das Jahr bietet ausgezeichnete „Best Buys“ und Top-Empfehlungen in allen Preisklassen. Das zeigt sich auch an der inzwischen regen Nachfrage, einige dieser von uns empfohlenen „Best Buys“ sind stark gesucht. Nach Teil 1 („Rive Gauche“) folgt hier nun Teil 2 („Rive Droite“, Sauternais) unseres umfassenden Primeurs-Berichts, der eine wertvolle Orientierung und Einkaufshilfe in einem Weinjahr bietet, dass jetzt schon zu den ganz Grossen der letzten Dekaden gezählt wird. Für die weissen Bordeaux und Sauternes war es zwar kein herausragendes Jahr, aber es gibt ein paar herausragende Weine. 

 

Die Subskriptionskampagne nähert sich ihrem Höhepunkt

Während ich diesen Aufmacherartikel zu Teil 2 unserer zwei grossen Bordeauxausgaben zu den Primeurs 2018 schreibe, kommt die Subskriptionskampagne langsam auf Touren. Dass sich die Kampagne etwas hinzieht, liegt in diesem Jahr auch an der vorgezogenen Vinexpo. Viele Châteaux hielten sich mit der Kommunikation der Preise lange bedeckt. Inzwischen haben die meisten, aber noch lange nicht alle, Châteaux ihre Preise veröffentlicht. Es fehlen noch die medial viel beachteten Premiers Crus. Und das, obwohl die 2018er-Kampagne mit einem Paukenschlag begann: Château Angélus eröffnete bereits in der zweiten Woche nach den Primeurs seinen Preis. Und die Überraschung war im Markt sehr gross, das hier der (günstigere) 2015er mit 252 € als Massstab gewählt wurde – zu den Hintergründen verweise ich gerne auf mein Exklusivinterview in unserer Serie Wein.Persönlichkeit des Monats mit Hubert de Boüard auf den Seiten 4 bis 6. Leider zogen (fast) keine wichtigen Châteaux nach, daher kühlte sich die Kampagne erst mal ab, bevor sie nach der Vinexpo wieder deutlich an Fahrt gewonnen hat. Jetzt geht es in den entscheidenden Schlusspurt. Doch was ich von den Bordeaux-Händlern mit jahrzehntelanger Expertise hierzulande höre, klingt vielversprechend. Die Kampagne soll mehr oder weniger ähnlich gut laufen wie im grossen Jahr 2016, berichten etwa Markus Geigle, der Geschäftsführer des Fine Wine Händlers Alpina sowie Heiner Lobenberg, Inhaber von Gute Weine Lobenberg. Der in Bordeaux ansässige Händler Millésima bläst ins gleiche Horn. „Der Preis für 2018 liegt derzeit zwischen 2015 und 2016, was der Qualität des Jahrgangs entspricht. Es gibt sicherlich einige Ausnahmen, aber es sind die Noten, die den Unterschied ausmachen. Was sich als zu teuer herausstellte, also über dem Jahr 2016 und ohne aussergewöhnliche Noten, hat es schwer“, so Fabrice Bernard, der CEO von Millésima.

 

Für Michael Grimm, Inhaber der Bacchus-Vinothek in, läuft die Kampagne „punktuell sehr gut“. „Aber nicht mehr in der Breite so gut wie 2000, 2005, 2009 oder 2015. Die Kunden kaufen viel selektiver als früher, es werden die Top-Weine und etliche „Values“ gepickt“, sagt er. Der in Aschau sitzende Weinhändler Michael Unger von Unger Weine zeigt sich sogar noch etwas „bullisher“. Die Nachfrage aus den USA ist sehr hoch“. Er sieht sich in seiner Annahme bestätigt, dass die Preise zwischen 2015 und 2016 liegen. Wenn man sich unsere Preistabelle (siehe rechte Spalte) mit den Veränderungen gegenüber dem Vorjahr anschaut wird klar, die meisten haben kräftig gegenüber 2017 erhöht und liegen etwa auf dem Niveau von 2016, manche eben auf 2015. Das hängt wiederum auch davon ab, ob das jeweilige Château schon einen kräftigen Schluck aus der Pulle von 2016 auf 2015 genommen hat. Aber es gibt auch Überraschungen: So kam La Mission HAUT-BRION rouge zu einem relativ günstigen Preis auf den Markt. Mit 345 € ist er 25 % günstiger als der 2016er und 15 % günstiger als der 2015er – trotz hervorragender Bewertungen in WeinWisser mit 19.5/20 oder bei Parker mit 98-100/100.

Mehr dazu finden Sie hier: https://www.direktabo.de/ch/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital.html

 


THEMEN DER AUSGABE 04-05/2019

 

Bordeaux 2018: Ein extremer Jahrgang mit grossem Happy End

Auszug aus der sechs Seiten umfassenden Jahrgangsanalyse mit vielen Zitaten und Einschätzungen von Top-Bordeaux-Beratern und Châteaux-Besitzern

Mehr auf https://www.facebook.com/weinwisser/ und https://www.instagram.com/winejournalist_weinwisser/

Von Giuseppe Lauria

Der Jahrgang 2018 ist trotz einiger Herausforderungen in Form von Mehltau, Hagel und Trockenheit am Ende ein grosser Jahrgang. Einer, der in die Geschichte der heissen und kraftvollen Jahrgänge eingehen wird. Sieben Weine erreichen die perfekte Traumnote 20/20 und drei Dutzend Weine waren mit 19.5(+)/20 ganz nahe dran und haben mit Flaschenreife das Potenzial auf die Höchstnote. Und erneut war es ein Jahr der Extreme. Ein Jahrgang, der wieder viel Drama bereit hielt – doch mit einem berauschenden Happy End. 2018 ist aber nicht überall gross und muss unter ein paar (kritische) Prämissen gestellt werden. Chefredakteur Giuseppe Lauria und noch mehr unser Bordeaux-Experte Tjark Witzgall waren fast zwei Wochen links und rechts der Gironde unterwegs und haben sich minutiös durch fast 1.000 Fassmuster verkostet. Sie stellen im Folgenden ihr Best-of sowie ihre Top-Empfehlungen vor. Der umfassende Primeurs-Bericht bietet dabei eine wertvolle Orientierung und Einkaufshilfe in einem Weinjahr, dass das Potenzial hat, zu den ganz Grossen der letzten Dekaden zu werden.

Die umfassende Jahrgangsanalyse mit Stimmen zum Jahrgang

Advantage Cabernet(s), aber sehr guter und konsistenter Merlot

A vintage like … der bunte Mix aus grossen Jahren

Grosser, aber heterogener Jahrgang

Grosse Verluste bei Bio-Betrieben

Wieder ein Jahrgang zwischen Himmel und Hölle

Ende gut, alles gut?

Das Appellationsranking

Die besten Weine mit ausführlichen Verkostungsnotizen nach Appellationen

Sonderstory: Der doppelte „Haut-Brion-Hammer“

Sonderstory: Mit Gloria aber ohne Glanz bei Eintracht Frankfurt (Château Saint-Pierre, Château Gloria)

Sonderstory + Interview: Leoville Las Cases: Zurück an die Spitze von St.-Julien

Sonderstories zu Pontet Canet, Calon Ségur, Rauzan-Ségla und viele mehr

Das WEINWISSER TOP-RANKING der besten Bordeaux 2018


THEMEN DER AUSGABE 03/2019:

Aus dem Inhalt der Ausgabe 03/2019:

Hier geht es zum Einzelheft, als Print und Digital.

https://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-03-2019.html

Rare Vertikalen von grossen Ikonen: Kellers Hubacker • Künstlers Hölle • Vega Sicilia

Hubacker-Vertikale: Der «Acker» mit dem mächtigen Kalkfelsen im Untergrund von Michael Schmidt
Es gibt in Deutschland wohl kein anderes Weingut, das ein derartig breit gefächertes Angebot an trockenen Spitzenweinen von der Rieslingtraube vorweisen kann wie die Familie Keller aus Flörsheim-Dalsheim.

Rare.wine.tasting – Hochheimer Hölle vertikal von Giuseppe Lauria
Es gibt nicht viele deutsche Winzer, die regelmässig den Beweis antreten können, dass ihre trockenen Rieslinge über Jahrzehnte bestens heranreifen. Einer davon ist Gunter Künstler aus Hochheim. Seine Rheingauer Spitzenrieslinge sind berühmt dafür, dass sie mit Reife zulegen können.

Kultwein Vega Sicilia: Die ultimative Legende aus dem Ribera del Duero von Thomas Werdelmann (Gastautor)
Es ist ohne Zweifel Spaniens renommiertestes Weingut, dessen Geschichte und Weine längst Legendenstatus erreicht haben. Eine Art nationale Institution. 1864 wurde es in einer Region gegründet, die – obwohl dort bereits seit dem 13. Jahrhundert Wein gemacht wurde – nicht ernsthaft als Region für Spitzenwein Beachtung fand. Erst 1982 erhielt die Region den Status einer D.O. (Denominación de Origen) und machte in der Folge eine rasante Entwicklung, die bis heute andauert.

Best of Brunello: Frucht und Frische ganz ohne Opulenz von Alexander Magrutsch
Langlebige Weine mit Kraft und Eleganz ist das, was man sich von einem Brunello für gewöhnlich erwarten kann. Elegante Weine gibt es von 2014 in der Spitze sehr wohl, mit der Kraft und Dichte ist das so eine Sache. Das Wetter wollte nicht so richtig mitspielen in Italien, egal, ob man im Norden im Piemont Barolo oder in der zentralen Toskana Brunello verkostet: Es bestätigt sich, dass man sich vom feucht-kühlen Jahrgang 2014 nur wenige Weltklasse-Weine mit Höchstwertungen erwarten darf. Entsprechend weniger Weine wurden angestellt. «Nur» 115 Weingüter mit Brunello 2014 ergaben bei der Jahrgangspräsentation einen Negativrekord. Dennoch gibt es einige spannende Weine, die es sich lohnt, näher anzuschauen. Ein ganz anderes Bild hingegen bei den Riserven aus 2013: Hier gibt es einige Weltklasse-Weine und viele Top-Weine.

Chile – Charakter und Terroir von  Jürgen Mathäß
Obwohl das Land mit Weinen wie Clos Apalta, Don Maximiano, Almaviva, Don Melchor oder Folly längst bewiesen hat, dass es grosse Weine erzeugen kann, leidet Chile noch immer unter dem Image «preiswert, gut, aber ein bisschen langweilig». Dem wurde, auch wenn es sich noch nicht herumgesprochen hat, mit beachtlichem Erfolg entgegengewirkt. Vor allem die Erschliessung neuer, kühler Anbaugebiete ganz im Norden, ganz im Süden und an der Küste, aber auch mehr Mut bei der Betonung des Terroirs einzelner Lagen brachte Abwechslung und Individualität.

Rare.wine.tasting: Exklusive Almaviva-Vertikale von Jürgen Mathäß
Concha y Toro und Philippe de Rothschild gründeten 1997 dieses Gemeinschaftsprojekt im Château-Stil, brachten aber im Jahr darauf bereits den ersten Jahrgang 1996, an den Markt. Das Weingut verfügt heute über 80 Hektar Weinberge in Maipu – Puente Alto, die vorwiegend mit Cabernet Sauvignon bepflanzt sind, der in allen Jahrgängen 65 bis 80 % der Cuvée des Erstweins ausmacht. Zweitwichtigster Cuvéepartner ist Carmenère mit meist etwa einem Viertel Anteil. Hinzu kommen etwas Cabernet Franc und Petit Verdot, bis 2014 auch etwas Merlot.

Südafrika im Winter: Ein Paradies für Wein- und Feinschmecker von Giuseppe Lauria
Längst hat es sich in Insiderkreisen rumgesprochen, dass Südafrika ein beliebtes Ziel für Feinschmecker ist. Gerade das Kapweinland rund um Kapstadt ist wahrlich ein Paradies für Gourmetreisende und gehört zu den schönsten Flecken der Welt: Atemberaubende Landschaften mit bizarren Felsformationen, Top-Weingüter mit pittoreskem, kapholländischem Charme und ein riesiges Angebot ambitionierter Gastronomie mit ansprechenden Fine Dining-Konzepten. Chefredakteur Giuseppe Lauria reist regelmässig mit einer kleinen Gruppe von begeisterten Wein- und Gourmetliebhabern ans Kap der guten Genüsse und zieht Bilanz.

Kulinarische Höhepunkte am Kap der guten Genüsse: Südafrikas beste Restaurants von Giuseppe Lauria und Jasmin Asis

Für viele Weinliebhaber ist es immer noch eine Art ungläubiges Mysterium, dass es ausgerechnet in Südafrika eine ausgeprägte kulinarische Wein- und Gourmetszene gibt, die zu den besten der Welt gehört. Das erfahren wir immer wieder von begeisterten Mitfahrern bei unseren Wein- und Gourmetreisen. Gerade, wenn man glaubt, alles gesehen und auf höchstem Niveau gegessen zu haben, folgt noch ein weiteres Highlight. Und da es bisher offenbar noch keinen deutschsprachigen Gourmetführer für die Kapregion gibt, haben wir uns die Mühe gemacht, alle auf unserer Gourmettour besuchten Restaurants in einem Ranking aufzuführen. Und das Spannende: Abgesehen von wenigen Ausnahmen waren sich alle Mitreisende, allesamt erfahrene Gourmetliebhaber, einig. Mal hier einen Platz höher oder dort einen Platz niedriger. Im Ranking der Besten herrschte grosse Einigkeit. In Ausgabe 07/17 folgt dann als Fortsetzung unseres Südafrika-Spezial in WW 03/17 die Besprechung der besuchten Weingüter am Kap und an der Walker Bay.


THEMEN DER AUSGABE 02/2019:

Aus dem Inhalt der Ausgabe 02/2019:

Editorial von Chefredakteur Giuseppe Lauria (NEU: Das Editorial ist ab jetzt frei zugänglich Editorial WEINWISSER-Ausgabe 02/19. Rares von Mosel, Maremma, Piemont und der Steiermark)
Wein.Persönlichkeit des Monats: Elisabetta Geppetti
Elisabetta Geppetti ist längst eine der charismatischsten Powerfrauen in der internationalen Weinszene. Sie ist eine leidenschaftliche und hartnäckige Verfechterin
der Qualität und hat mit ihrer in der Maremma bei Grosseto liegenden «Fattoria Le Pupille» den Morellino fast im Alleingang auf der Weinweltkarte bekannt gemacht.

Tasting Maremma-Star Le Pupille von Giuseppe Lauria

Veritable Renner – Giro d’Italia-Masterclass von Giuseppe Lauria

Priorat-Stars «Singulars» von André Dominé

Mosel-Raritäten – Wahre Schätze von Giuseppe Lauria

Stars der Steiermark – Raritätenprobe von Alexander Magrutsch

Rare.wine.tasting – Kultlage Monprivato von Alexander Magrutsch

Argentinien – Spannende Weine aus Höhenlagen von Jürgen Mathäß

Schatz am Duero – Quinta do Noval Vintage Port Nacional von Axel Probst


THEMEN DER AUSGABE 12/2018–01/2019:

DAS GROSSE BORDEAUX-SPEZIAL: BEST OF BORDEAUX • RÜCKBLICK MILLENIUM-JAHRGANG 2000 • VERTIKALE PHÉLAN SÉGUR • KULT-DOMAINE ROMANÉE-CONTI IN SIEBEN AKTEN • E. MÜLLER UND M. GRÜNHAUS: RARE MOSELSCHÄTZE  • Grange & CO • PORTRÄT: AGRAPART & FILS • WEINERLEBNISSE DES JAHRES

Best of Bordeaux: Die 200 besten Bordeaux Châteaux in der grossen und exklusiven WEINWISSER-Retrospektive – von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

Auch in diesem Jahr haben wir uns das Beste zum Schluss aufgespart: die mit Spannung erwartete neue WEINWISSER-Best of Bordeaux Liste! Wie immer stellen sich die Fragen: Welche Châteaux gehören zu den 200 besten? Wer ist rausgeflogen? Welche Weine sind am besten bewertet? Wo sollte man besser mit dem Entkorken warten und wo sollte man ihn jetzt besser ziehen? Wann ist der perfekte Zeitpunkt, um seine über viele Jahre im Keller schlummernden Trouvaillen zu geniessen – oder zuzukaufen? Genau hier spielt der WEINWISSER alle seine Vorteile aus und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. In unserer aufwendigen Top-200-Bordeaux-Liste sehen Sie die Performance der Weine über einen Zeitraum von 17 Jahren (von 2001 bis 2017). Und natürlich gehen wir wieder den Fragen nach: Wer sind die Preis-Genuss-Sieger? Wo sollte man einsteigen, wo lieber die Finger von lassen? So umfassend und präzise wie kein anderes Medium. Und auch wenn wieder die edle und gegensätzliche Paulliac-Doppelspitze aus Château Latour und Château Lafite das Feld anführt, dahinter tut sich jede Menge und ab Platz Acht wird es für die Bordeauxfans richtig spannend. Als zusätzlichen Service geben wir wieder Tipps zu Newcomern und attraktiven „Best Buys“, für die Sie keinen Kredit aufnehmen müssen. Last but not least blicken wir noch einmal auf den schillernden Millenium-Jahrgang 2000 zurück. Also, die geballte Bordeauxexpertise für die Festtage.

Top 100-Bordeaux: Die Champions League von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

An der Spitze gibt es keinerlei Überraschungen, Château Lafite und Château Latour führen das Feld souverän mit der Durchschnittsnote von abgerundeten 18.9/20-Punkten an, im vergangenen Jahr lagen beide bei glatt 19/20-Punkten. Das kommt daher, dass der grosse Jahrgang 2000 aus der Wertung rausgefallen ist, 2017 konnte das nicht ganz kompensieren. Dahinter ist Margaux der erste Verfolger vor den beiden punktgleichen Ausone und Palmer. Während der St.-Julien-Klassiker Léoville Las Cases aus den Top Ten herausfällt und sich auf Platz 14 wiederfindet, klettert Pichon-Comtesse acht Plätze nach oben und schafft es so auf den 9. Rang und damit unter die edlen Top Ten. Ganze zehn Positionen auf Platz 10 und damit den grössten Satz nach vorne macht das „zweite Pferd“ im Stall von Le-Pin-Besitzer Jacques Thienpont. Sein L’If aus St.-Émilion hat besonders im schwierigen 2017er Jahrgang bewiesen, welches Potenzial in dem grossartigen Terroir schlummert

Bordeaux 2000: Das grosse Millenium-Jahr von Thomas Boxberger

Der Jahrgang 2000 war für Bordeaux qualitativ ein sehr grosser Erfolg auf breiter Front. Denn in diesem Jahrgang konnte nahezu jeder Erzeuger einen überdurchschnittlichen Wein abfüllen. Selten zuvor waren die Erntebedingungen in Bordeaux so gut wie in diesem Jahr. Von August bis kurz nach der Lese fiel kein Regen, die Trauben konnten voll ausreifen. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts empfahl sich eine schonende Extraktion, was insbesondere klassisch arbeitenden Erzeugern zu Pass kam. Die Rotweine sind sehr charaktervoll, enorm dicht und strukturiert. Dabei haben sie eine grosse, reife Fruchtausbeute mit hoher Konzentration und Intensität. WEINWISSER-Autor Thomas Boxberger war freilich schon bei den Primeurs dabei und schaut auf das schillernde und grosse Bordeauxjahr differenziert zurück. Zudem gibt er einige trinkreife Top-Empfehlungen.

Edle Bourgeoisie: Bordeaux-Luxusklasse zum bezahlbaren Preis von Giuseppe Lauria

Das Schöne an Bordeaux ist, dass – entgegen vieler Behauptungen – neben den ganz grossen Grand-Crus und Ikonenweinen es eine Vielzahl an Spitzencrus gibt, die in manchen Jahren den ganz grossen Namen auf Augenhöhe begegnen. Weine, die in ihrer Preiskategorie führend sind und viel Exzellenz für das Geld bieten. Und zudem am Markt erhältlich sind und getrunken werden. Darauf wollen wir in Zukunft noch stärker unseren Fokus legen. Einer unserer Top-Aufsteiger der letzten Jahre ist zweifelsohne Phélan Ségur. Die Weinberge liegen in unmittelbarer Nähe von Château Montrose, Calon-Ségur und Meyney, also in der Appellation Saint-Estèphe. Das mit Top-Terroirs bestückte Weingut ist als Cru Bourgeois Exceptionnel eingestuft. Wir waren vor Ort und durften zusammen mit der Directrice Véronique Dausse 11 Jahrgänge in einer exklusiv für den WEINWISSER aufgestellten Vertikalprobe kosten.

Romanée-Conti beim Villa d’Este Wine Symposium von Thomas Boxberger

Die Domaine de la Romanée-Conti in Vosne-Romanée (DRC) ist der sagenumwobene Erzeuger im Burgund. Die Weine erreichen bei Auktionen schwindelerregende Preise, trotz vorhandenem Fälschungsrisiko. Würde die Domaine bereitwillig Besuche zulassen, könnte sich täglich wie beim Pariser Louvre eine Schlange in dem kleinen Ortskern bilden. Diese Ausnahmestellung besass die DRC bereits zu Beginn meiner intensiven Beschäftigung mit hochwertigen Weinen im Jahr 1985. Den Weinen der DRC brachte man zwangsläufig eine gewisse Ehrfurcht entgegen. Die Entdeckung eines 1975er La Tâche für 500 Francs (etwa 150 DM / 75 Euro) in der Altstadt von Colmar erschien als gute Gelegenheit. Es war meine erste verkosterische Begegnung mit dem renommierten Grand Cru. Thomas Boxberger war bei dieser ultra-raren Probe der Superlativen dabei und berichtet exklusiv für den WEINWISSER.

Penfolds neue Kollektion: Grosser Auftritt für Grange & Co. von Michael Quentel

Die alljährliche Vorstellung der Penfolds-Kollektion erinnert an die grossen Pariser Modeschauen. Chief-Winemaker Peter Gago inszeniert und präsentiert die neuesten Kreationen vor einem illustren Publikum aus Sommeliers, Einkäufern und Journalisten. London oder Paris sind nicht nur für die Mode ideale Standorte, sondern auch beim Wein Metropolen, an denen man nicht vorbeikommt. Händler, Intermediäre, Presseleute, Aficionados und Wine-Victims bilden eine unwiderstehliche Wine-Community, die jeder Produzent gerne ansteuert. WEINWISSER ist als Fine-Wine-Spezialist bei solchen Events ein gern gesehener Gast, schliesslich kaufen, sammeln und trinken unsere Leser gerne feine Weine.

Maximin Grünhaus Abtsberg und Egon Müllers Scharzhofberger aus vier Jahrzehnten von Michael Schmidt

Mit Raritätsverkostungen ist es manchmal wie mit den Bussen in London. Man wartet eine gefühlte Ewigkeit, und dann kommen gleich drei hintereinander. So, oder ähnlich, war es auch im Vorlauf zum Mythos Mosel-Event am 25. Mai diesen Jahres, wobei der Startschuss im ehrwürdigen Schloss von Maximin Grünhaus an der Ruwer fiel. Dort wurden den geladenen Gästen zu einem ausgesuchten Lunch sowohl einige gereifte Preziosen als auch der ein oder andere jüngere Jahrgang der Weingüter Maximin Grünhaus und dem legendären Scharzhof vorgestellt. WEINWISSER-Autor Michael Schmidt berichtet über wahrlich rare Schätze und ungewöhnliche, aber probierenswerte Wein-Pairings.

Rubrik: Perlen.des Monats Winzer-Champagner im Weltklasseformat von Giuseppe Lauria mit Zulieferungen von Gastautor Olaf Schilling

Dieses Champagner-Haus wurde 1894 von Arthur Agrapart, dem Ur-Grossvater der heutigen Besitzer Pascal und Fabrice Agrapart, in Avize im Herzen der Côte des Blancs gegründet. Agrapart war stets ein „hausgemachter“ Champagner. Seit der Gründung übernahmen alle nachfolgenden Generationen von leidenschaftlichen Weinmachern ausschliesslich selbst den Anbau, die Vinifizierung, die Abfüllung und den Verkauf. Diese Eigenständigkeit gibt der Familie die Möglichkeit, jederzeit alle Stufen der Produktion selbst zu überwachen, worauf man grossen Wert legt. Die Weinberge des Hauses liegen geographisch hervorragend im Zentrum der Champagne in als Grand Cru klassifizierten Gemeinden. Sie sind über 52 Parzellen verteilt und die Rebstöcke haben ein durchschnittliches Alter von 35 Jahren, manche sind sogar über 50 Jahre alt. Die Bewirtschaftung nach biodynamischen Methoden, zu denen auch die Weinbergsbearbeitung mit dem Pferd gehört, lassen hier Champagner von grosser Eigenständigkeit und Persönlichkeit entstehen – terroirgeprägte Champagner im Weltklasseformat. Davon konnten sich Chefredakteur Giuseppe Lauria überzeugen. 

Die Weinerlebnisse des Jahres 2018: Ein Füllhorn an Delikatessen von Giuseppe Lauria und dem gesamtem WEINWISSER-Team

Während ein weiteres ereignisreiches Jahr sich dem Ende neigt, ist es Zeit, in uns zu gehen und noch einmal die vielen grandiosen Begegnungen mit tollen Menschen, aussergewöhnlichen Locations und einzigartigen Weinen Revue passieren zu lassen. Im vergangenen Jahr haben wir mit dieser neuen Idee begonnen, und es kam ein Füllhorn an superben Weinen zusammen. Für den einen ist es der grosse Weinmoment mit edlen und sehr raren Weinen, für andere zählt der Moment selbst und wiederum andere ist es die Entdeckung eines neuen Weines. Was Emotionen beim Weintrinken oder Entdecken ausl.st, ist höchst individuell. Und das ist auch gut so.


THEMEN DER AUSGABE 11/2018:

DAS GROSSE SPANIEN-SPEZIAL: BEST OF RIOJA • HARO-TASTING • BEST OF PRIORAT

Best of Rioja: Die Besten der Besten in der grossen und exklusiven WEINWISSER-Verkostung – von Jürgen Mathäß

Mit der Reblaus, die Bordeaux als erstes zerstörte, und dem folgenden Technologietransfer von Bordeaux über die Pyrenäen – wo die Reblaus noch nicht angekommen war – begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Dominanz der Rioja im spanischen Qualitätsweinbau. Sie hielt bis in die 1980er Jahre des 20. Jahrhunderts an. Dann gab es einige schwierige Jahre, weil man sich allzu sehr auf den Lorbeeren ausruhte und Konkurrenten wie Ribera del Duero oder Priorat die Führungsrolle streitig machten. Spätestens seit Mitte der 1990er Jahre jedoch ist die Rioja mit erheblichem Innovationsschub und vielen ambitionierten Neugründungen zurück.
Die traditionellen Top-Weine der Region, lange gelagerte Gran Reservas, bekamen Konkurrenz von im internationalen Stil ausgebauten modernen Weinen. Inzwischen sind die besten Gran Reservas modernisiert (insbesondere wurden alte, unsaubere Fässer aussortiert) und die Stars des modernen Stils haben die natürlichen Stärken der Region wiederentdeckt: Atlantische Eleganz, Frische und Vielschichtigkeit.
WEINWISSER hat in einer selbst organisierten exklusiven, gross angelegten Blindprobe die Spitzenweine der Top-Produzenten unter die Lupe genommen und sich ein Bild von der enormen Qualitätsdichte in der Oberklasse gemacht.

„Haro-Tasting“: Das grosse Weinfest im Bahnhofsviertel – von Giuseppe Lauria

Während andere Weinregionen an berühmten Flüssen, Häfen oder an sonstigen landschaftlichen Bezugspunkten liegen, gelangt das riojanische Städtchen Haro erst dank seines Bahnhofs zu Berühmtheit. Bis in das späte 19. Jahrhundert verlief der Transport tierisch langsam – Wein wurde von Maultieren und Karren in das 100 Kilometer von Haro entfernte Bilbao gekarrt, von dort aus kam er für den Export auf Schiffe. Erst ein eigener Bahnhof und mit ihm die Züge gaben Haro direkten Zugang zu den Weltmärkten – und brachte damit die Rioja als Region auf die Weinweltkarte. Auch dank französischer Investoren entwickelten sich dort einige der feinsten Bodegas sowie ein blühender Handel. Von Anfang an wollten die «Riojaner» guten Wein produzieren. Und das gelang ihnen vorzüglich, denn die meisten gehören auch heute noch oder wieder zu den führenden Gütern Spaniens.

Priorat und Montsant auf neuen Wegen: Das Best-of mit vielen Spezials der Topwinzervon André Dominé

In den zwölf Jahren seiner Existenz hat sich Tast amb Llops, das «Verkosten mit den Wölfen» des Hotel-Restaurants Cal Llop in Gratallops zum animiertesten Wein-Event des Priorat entwickelt. Schliesslich sind dort Spitzengüter wie Alvaro Palacios, Clos Mogador, Mas Martinet, Clos Figueras, Clos i Terrasses, Sara i René, Fredi Torres und sechs weitere Kellereien aus dem Dorf vertreten. Auch in diesem Jahr ergänzt durch
sieben Gäste, darunter die faszinierenden Weine von Borja Perez von Teneriffa, die ungewöhnlichen Cavas von Colet und Weingut Koehler Ruprecht, für das Kellermeisterin Franziska Schmitt die wie immer äusserst eigenständigen Rieslinge vom Saumagen, Jahrgang 2013 und Auslese 2008 (!), vorstellte. WEINWISSER-Autor André Domine war wieder bei der 10-Jahres-Verkostung dabei und hat zudem die meisten der wichtigsten Erzeuger besucht. In der nächsten Ausgabe folgt ein Spezial über die neue Winzer-Gruppe «Priorat Singulars».

Spezial Terroir Al Límit & Terroir Sense Fronteresvon André Dominé

Spezial Cellers Joan d’Angueravon André Dominé

Perlen.des Monats: Porträt Duval-Leroy mit Mini-Vertikale „Femme de Champagne“ – von Giuseppe Lauria

Das Champagnerhaus Duval-Leroy entstand im Jahr 1859 aus der Verschmelzung der Firmen von Jules Duval und Edouard Leroy. Das Unternehmen wurde seither von Generation zu Generation immer vom Vater an den Sohn weitergegeben und ist auch heute in der 6. Generation ein unabhängiges Familienunternehmen. Unter der Ägide von Roger Duval, der von 1983 bis 1992 auch Präsident des «Syndicat des Négociants» war, entwickelte sich das Haus zu einem respektierten Weingut an der Côte des Blancs.

 


THEMEN DER AUSGABE 10/2018:

ERSTE LAGEN DER ÖSTERREICHISCHEN TRADITIONSWEINGÜTER • DIE BESTEN WEISSEN BURGUNDER GG • BOLGHERI-SPEZIAL

Wilhelm Weil (Weingut Robert Weil), die Gallionsfigur des deutschen Riesling im EXKLUSIV-INTERVIEW als Wein.Persönlichkeit des Monats Teil 2 – von Giuseppe Lauria

ÖTW-Erste-Lagen-Tasting: Das Best-of – von Giuseppe Lauria

Die Spitzenwinzer der Österreichischen Traditionsweingüter «ÖTW» haben Zuwachs bekommen und setzen die Segel weiter stramm in Richtung einer umfassenden Lagenklassifikation. 2010 wurden die ersten 53 «ÖTW.Ersten Lagen» gekennzeichnet.
Bisher umfasste der Verein 36 Weingüter im Donauraum (Traisental, Kamptal, Kremstal und Wagram). Nun haben sich zwei weitere Gebiete – Wien und Carnuntum – dem Lagenprozess angeschlossen. Damit wächst die Zahl der Mitgliedsbetriebe schlagartig auf nunmehr 62! Anfang September fand erstmalig in dieser Konstellation das «Erste Lagen-Tasting» der ÖTW statt. Neben einem tollen Rahmenprogramm mit gereiften Rieslingen – unter anderem aus 2008 und Grüne Veltliner aus 2013 und 2006 – ging es um die aktuellen Jahrgänge aus den Regionen Donau, Wien und Carnuntum. WEINWISSER war mit Chefredakteur Giuseppe Lauria und WW-Autor Michael Quentel dabei und berichtet zum ersten Mal ausführlich über die besten Erste-Lagen-Weine.

Die besten Weissen Burgunder Deutschlands – von Frank Kämmer MS

Neben der vielbeachten Parade der Grossen Gewächse des Rieslings gewinnen auch weissen Burgundsorten immer stärker an Bedeutung. Trotz der Dominanz des Rieslings ist Deutschland auch weltgrösster Erzeuger von Weissburgunder und steht bei Grauburgunder hinter Italien und den USA auf Platz drei.

Die besten Lemberger Deutschlands – von Frank Kämmer MS

Der fast nur in Württemberg anzutreffende Lemberger hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Die besten Vertreter haben die früher oft anzutreffende Rustikalität spürbar hinter sich gelassen und können heute eine erstaunliche Finesse erreichen.

2o Jahre Campo alla Sughera – von Giuseppe Lauria

Mit deutscher Präzision und italienischer Passion will die Unternehmerfamilie Knauf mit ihrem Bolgheri-Weingut an die italienische Spitze kommen. Dabei feierte das weitgehend unbekannte Weingut jüngst sogar schon das 20-jährige Jubiläum. Doch jetzt sei es an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen. Deswegen hat das Gut 2017 den renommierten Winemaker Stéphane Derenoncourt engagiert.
Chefredakteur Giuseppe Lauria war bei den exklusiven Feierlichkeiten mit Vertretern der Unternehmerfamilie Knauf vor Ort dabei und konnte sich vom Potenzial der Weine und der seriösen Arbeit überzeugen.

Serie: Die besten Weingüter im Bolgheri – von Giuseppe Lauria

Dass an der Tyrrhenischen Toskanaküste grosse Weine entstehen können, zeigt der kometenhafte Aufstieg dieser Vorzeigeregion in den vergangenen 50 Jahren. Hier entstand schliesslich in den 1960er Jahren einer der berühmtesten und oft gefälschten Weine der Welt: der Sassicaia von der Tenuta San Guido unter dem legendären Mario Incisa della Rocchetta. Später kamen weitere berühmte Weine und Güter wie Ornellaia, Masseto, Le Macchiole, Guado al Tasso (Antinori), Grattamacco und weiter südlich in der Maremma die Kult-Weingüter Tua Rita und Le Pupille, um nur einige zu nennen. Dieser kometenhafte Aufstieg in den 1980er und 1990er Jahren
zog natürlich grosse Namen an – wie etwa Angelo Gaja, der 1996 mit Cà Marcanda ebenfalls dort zugekauft hat. Die Lage in unmittelbarer Nähe zur Tyrrhenischen Küste mit der frischen Meeresbrise, den vielfältigen Böden und Zonen, der idyllischen Naturlandschaft aus Wäldern, Oliven- und Pinienhainen, der typischen Flora des Mittelmeerraumes und der intensiven Sonneneinstrahlung ist einzigartig.

 


THEMEN DER AUSGABE 09/2018:



SONDERAUSGABE GROSSE GEWÄCHSE:
Ein anspruchsvoller Jahrgang mit grandioser Spitze

Ein Jahrgang zwischen Himmel und Hölle: in der Spitze grandios 

Mit grosser Spannung erwartet die Weinwelt jedes Jahr aufs Neue den 1. September. Es ist der Tag, an dem die Grossen Gewächse des Verbandes der Prädikatsweingüter (VDP), die sogenannten deutschen „Grand Crus“, auf den Markt kommen. Davor lädt der Verband internationale Journalisten und Weinhändler zur Vorpremiere VDP.Grosses Gewächs (vulgo: „GG“) ein. Bei der bestens organisierten Verkostung werden vom internationalen Fachpublikum die Spitzengewächse der aktuellen Jahrgänge unter die Lupe genommen. Sage und schreibe 426 Grosse Gewächse wurden angestellt – in einem turbulenten Jahr, das nicht ganz wenige Herausforderungen an die Winzer gestellt hat. Seriöserweise wird man dieser Flut an GGs am besten im Team mit erfahrenen Spezialisten gerecht. WEINWISSER war alle drei Tage dabei.

Zusammen mit meinen Kollegen Jürgen Mathäß (Pfalz weiss), Michael Schmidt (Pfalz und Ahr rot) und Master Sommelier Frank Kämmer (Württemberg und weisse Burgunder) – alle drei ausgezeichnete Deutschland-Experten – bin ich wie fast alle von Anfang an bei diesem Event dabei. Damals noch mit weniger als 200 angestellten GGs. Mit verschiedenen Schwerpunkten haben wir die aus unserer Sicht besten und spannendsten Weine in Weiss und Rot selektiert, ausführlich beschrieben und bewertet. Etwas mehr als die Hälfte der über 400 angestellten Weine dürften unsere GG-Empfehlungshürde von 17/20 gerissen haben.

Die Ergebnisse des dreitägigen Verkostungsmarathons mit gezielten Nachverkostungen finden Sie geballt in dieser Sonderausgabe zu den Grossen Gewächsen. Zusätzlich gibt es eine ganze Reihe an Spezialverkostungen, die diverser Weingutsbesuche entstanden sind. So zum Beispiel bei Peter Jakob Kühn und bei Nicht-VDP.Mitglied Theresa Breuer im Rheingau sowie bei Klaus Peter Keller in Rheinhessen oder Bürklin-Wolf in der Pfalz. Allesamt Volltreffer, denn diese Kollektionen gehören zu den allerfeinsten Deutschlands; über die schlichtweg atemberaubend edelsüsse Phalanx an Weltklasse-Weinen bei Klaus Peter Keller haben wir bereits in der 07/18 ausführlich berichtet. Hier finden sich einige „Jahrhundertweine“ mit der Traumbewertung 20/20.

PFALZ: „Grosses Jahr für Rieslinge“ von Jürgen Mathäß

„2017 ist ein ganz grosser Jahrgang für trockene Rieslinge“. Davon wird man noch reden, sagt der Pfälzer VDP-Vorsitzende Hansjörg Rebholz. Das ist in diesem Fall sicher kein „Gut-Wetter-Reden“. Tatsächlich hat 2017 bei den trockenen Grossen Gewächsen der Pfalz eine gute Reife bei grosser Dichte erreicht, wozu sicher auch der Frosteinbruch im Frühjahr mit niedrigen Erträgen beigetragen hat. Hinzu kommt als Ergänzung der jahrgangsbetonten Finesse eine feine, reife Säure, die an Jahrgänge wie 1990 oder 2001 erinnert, wo sie ebenfalls mit Dichte und Reife gepaart war. Diese hohe Qualität der 2017er Rieslinge ist über das gesamte Anbaugebiet hinweg spürbar. So gesehen ist der 2017er Jahrgang zwischen dem eher reifen und kompakten 2015er und dem schlanken und besonders säurebetonten 2016er einzuordnen – freilich mit den positiven Aspekten der beiden Vorgänger: der Eleganz und Frische des 2016er und der Dichte des 2015er.

DEUTSCHE PINOTS: Weniger ist mehr (Finesse) von Giuseppe Lauria und Michael Schmidt

Dass die deutschen Pinots in der Spitze zunehmend an Eleganz und Finesse gewinnen, haben wir bereits im vergangenen Jahr geschrieben, wenn das auch in der Regel für die Spezialisten gilt und weniger für die breitere Masse der „Me-Too-Anbieter“, wo manch einer für fragwürdige Weine stattliche Preise verlangt. Siehe hierzu unser Pinot-Spezial in der WW-Ausgabe 07/17. Besonders dank des feinfühligeren Umgangs mit dem Barrique, den früheren und präziseren Lesezeitpunkten, der besseren Kenntnis des Klonmaterials sind viele finessenreiche Weine anstelle der kraftvollen „Oechsle-Granaten“ der Vergangenheit mit jenseits der 100° mit viel Holz und Süsse getreten.

Wilhelm Weil (Weingut Robert Weil), die Gallionsfigur des deutschen Riesling im EXKLUSIV-INTERVIEW als Wein.Persönlichkeit des Monats – von Giuseppe Lauria

„Terroirist“ Reinhard Löwenstein im EXKLUSIV-INTERVIEWvon Giuseppe Lauria

SPEZIAL: Peter Jakob Kühn und SPEZIAL: Theresa Breuer von Giuseppe Lauria


THEMEN DER AUSGABE 08/2018:

DAS GROSSE TOSKANA-SPEZIAL: CHIANTI CLASSICO • PINOT „BEST BUYS“ • MOSEL-JUWELEN

WEIN.PERSÖNLICHKEIT DES MONATS: GIOVANNI POGGIALI von Chefredakteur Giuseppe Lauria
Das heutige Kult-Weingut wurde 1966 von Domenico Poggiali gegründet und hat die Geschichte des Chianti Classico entscheidend mitgeprägt. Das Anwesen umfasst 480 Hektar, von denen 72 mit Weinreben bestockt sind, und liegt unweit von Siena am südöstlichen Ende des Chianti Classico-Gebiets. Die Rebstöcke auf Fèlsina stehen überwiegend auf den typischen Galestro-Böden, also auf blaugrauem Kalkstein-Schieferboden, manche beschreiben das auch als Kalkmergel. Dort wachsen die berühmten Einzellagenweine wie die Chianti Riserva „Rancia“, der langlebige „Fontalloro“ sowie die Gran Selezione „Colonia“. Heute führt Giovanni Poggiali, Jahrgang 1971, das Gut mit einer Jahresproduktion von rund 450.000 Flaschen. Chefredakteur Giuseppe Lauria war vor Ort und sprach mit ihm über den wahren Chianti Classico, über Harmonie als Lebenseinstellung sowie über Sinn und Unsinn der Gran Selezione.

Fèlsina Mini-Vertikale: „Fontalloro“, „Rancia“ und „Colonia“ – von Giuseppe Lauria

Ich war mehrmals vor Ort, zuletzt unserer fantastischen Leserreise, und habe neben leckeren Bieren, Olivenölen, authentischer Landküche ganz fantastische Weine verkosten dürfen. Ich durfte sowohl während einer auf der ProWein moderierten Masterclass mit Inhaber Giovanni Poggiali als auch nochmal vor Ort einige Jahrgänge dieser preziosen Weine verkosten.

Chianti Classico 2015 – Annata, Riserva und GS*: Hohe Erwartungen, oft erfüllt – von Thomas Boxberger 

Der Jahrgang 2015 schürte hohe Erwartungen und tatsächlich wurden diese in vielen Fällen erfüllt. Aber es war bei Weitem kein Selbstläufer. Neben der dunklen Farbe, kraftvollen Struktur und extraktreicher Fülle erschienen die Gerbstoffe bei manchen Weinen nicht ganz so schmelzig und rund. Auch die Fruchtkomponente zeigte sich zuweilen entweder roh und schlank oder aber kompottig und breit. Der optimale Erntezeitpunkt war also überaus wichtig. Erfreulich ist die fortschreitende Renaissance der autochthonen Rebsorten. Die Beimischung von Cabernet und Merlot wurden neben dem Barriqueeinsatz bei vielen Betrieben zurückgenommen. Die Besinnung auf den Ursprung des Chianti Classico steht ganz oben auf der Agenda.

Eine Schweizerin liebt Sangiovese: Barbara Widmer von Brancaia – von Giuseppe Lauria

Das Züricher Ehepaar Brigitte und Bruno Widmer wollte 1980 eigentlich nur einen Weihnachtsurlaub in der Toskana machen. Sie verliebten sich in Land und Leute und machten sich fortan auf der Suche nach einem Haus – und wurden noch im selbigen Urlaub fündig. 1984 fingen sie mit der Vermarktung an. Der erste offizielle Jahrgang war 1982, beflügelt durch den ersten Platz bei einer Blindverkostung mit dem Jahrgang 1983 bauten sie das Landhaus sukzessive um und investierten schliesslich im Jahr 1998 in einen eigenen Keller. Im gleichen Jahr wagt die Familie dann sogar den Sprung in die Maremma. Heute werden beide Weingüter von Tochter Barbara Widmer geführt, die im Jahre 1998 einstieg und als Winemakerin und Eigentümerin die Güter Brancaia und Brancaia Maremma mit insgesamt 80 Hektar verantwortet. Der vielseitig engagierte Berater Carlo Ferrini ist sogar seit 1992 dabei. Barbara Widmer selbst ist seit 20 Jahren im Weingut. Grund genug, ihre Weine zu verkosten und sie anlässlich ihres Jubiläums zu interviewen.

Top-Burgunder unter 25 Euro – geht das?  – von Giuseppe Lauria

Geht Burgund auch preisWERT? Das war nur eine der spannenden Fragen in unserem grossen Pinot-Spezial vor einem Jahr im WW 07/17. Eng damit verbunden war auch die Frage, wo der deutsche Spätburgunder im internationalen Vergleich steht. Auch preislich. Grund genug, mit einem anderen Vorurteil aufzuräumen: Burgunder sind entweder teuer – oder schlecht. Doch stimmt das wirklich? Wer genau hinschaut, kann auch hier bemerkenswerte Schnäppchen finden. WEINWISSER hat führende Burgund-Spezialisten in Deutschland gebeten, einige ihrer aktuellen Top-Picks in diesem Preissegment zur Verkostung zur Verfügung zu stellen. Und ist dabei auf erstaunliche „Schätze für jeden Tag“ gestossen. Interessant war bei dieser denkwürdigen Probe auch der Vergleich mit den deutlich teureren Piraten aus Deutschland.

Württembergs Weinmythos: Albrecht Schweglers „Granat“ – von Frank Kämmer MS

Württembergs Spitzenweine finden nur selten den Weg auf den internationalen Weinmarkt. Zu sehr werden sie von der kaufkräftigen lokalen Kundschaft rund um die Industriemetropole Stuttgart geschätzt und selbst getrunken. Doch selbst innerhalb des „Ländle“ ist ein Wein, der von einem besonderen Mythos umgeben ist, nur sehr schwer zu finden. Der „Granat“ aus der winzigen Boutique-Winery von Albrecht Schwegler ist seit zweieinhalb Jahrzehnten Württembergs bester, aber auch teuerster Rotwein. Der aus Zweigelt und wechselnden Anteilen weiterer Sorten wie Merlot, Cabernet Franc oder Lemberger bestehende Blend wird nur in besonders guten Jahren erzeugt. Und zwar in einer Mini-Auflage von rund 1.500 bis 2.000 Flaschen. Aus den Ausnahmejahrgängen 1999, 2003 und 2011 wurde darüber hinaus jeweils eine extrem rare Riserva-Version mit sechsjähriger (!) Barrique-Lagerzeit unter dem Namen „Solitär“ erzeugt. Unser Autor Frank Kämmer, Master Sommelier, hat alle bisherigen Weine exklusiv für den WEINWISSER verkostet und beschrieben.

MYTHOS MOSEL – TEIL 2: Die Stars und Aufsteiger von Giuseppe Lauria

Mit unseren grossen .Mythos Mosel-Spezials. haben wir eine Weinregion in den Fokus gerückt, die ich für eine der beeindruckendsten Weinregionen der Welt halte – zudem vielerorts noch unterbewertet. Denn hier wachsen auf meist schwindelerregenden Steillagen, deren Rebstöcke sich tief in die verschiedenen Schieferformationen bohren, sehr mineralische, eben vom Schiefer geprägte Leichtweine, die ihresgleichen suchen: Finesse, Schiefermineralik, feine Frucht, delikate Struktur und rassige Frische sind charakteristische Eigenschaften. Das macht diese territorial geprägten Weine so einzigartig, so unkopierbar. Das fängt oft schon bei den Einstiegsqualitäten an. Und nicht selten für kleines Geld.

 

 


 THEMEN DER AUSGABE 07/2018:

MYTHOS MOSEL • VIEVINUM • CORTON-CHARLEMAGNE

Mosel – das unterbewertete Juwel – Editorial von Chefredakteur Giuseppe Lauria
Auf meist schwindelerregenden Steillagen, deren Rebstöcke sich tief in die verschiedenen Schieferformationen bohren, wachsen sehr mineralische, eben vom Schiefer geprägte Leichtweine, die ihresgleichen suchen. Rieslinge, die gerade in diesen fantastischen Sommermonaten herrlichen Trinkspass bieten. Nicht selten für kleines Geld. Dabei stellen wir erstmals im WEINWISSER neben den Stars auch Weine von unbekannteren und aufstrebenden Winzern und Talente vor und haben für Sie unsere «Coups de coeur» markiert, um Ihnen die Recherche zu erleichtern. Eine (stein)reichhaltige Fundgrube von Empfehlungen und Best Buys! Zudem gibt es wieder Hinweise auf Weinreisen nach Südtirol ( Ende September) und nach Südafrika (letzte Januarwoche)

Best of Mythos Mosel (Teil 1) – von Michael Schmidt
Vor fünf Jahren hatten ein paar junge Winzer von der Mosel eine tolle Idee. 2014 wurde sie mit «Mythos Mosel» in die Realität umgesetzt. In einem von Jahr zu Jahr wechselnden Abschnitt des Flusses werden einem enthusiastischem Publikum über zwei Tage hinweg an circa 30, auf mehrere Orte verteilten Verkostungsstationen, die zumeist aktuellen Weine von etwa 120 Weingütern vorgestellt.

Rote Pinots auf der VieVinum: Vier-Länder-Juwelen – von Giuseppe Lauria

Alle zwei Jahre ist die Wiener Hofburg das Mekka für feine Weine aus Österreich und der Welt. Die Wiener Hofburg bildete dabei einen beeindruckenden Rahmen für das 20-jährige Jubiläum der VieVinum. Man könnte sagen: Die Welt zu Gast im liebreizenden Wien. Freunde des österreichischen Weins und WEINWISSER aus fast 50 Ländern trafen bei der Jubiläumsausgabe auf 550 österreichische Winzer und auf das Gastland Schweiz. Insgesamt 1.150 Händler, Journalisten, Sommeliers und Gastronomen folgten dem Ruf der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM).

Weingut Ziereisen: Landweine mit Weltformat – von Gastautor Marcio Hamann
Hanspeter Ziereisen hat sich zur Spitzenadresse aus dem Markgräflerland etabliert und bringt konstant hohe Qualität in die Flasche. Dabei waren seine Weine seit Beginn individuell, authentisch und von seinen Innovationen geprägt. Gastautor Marcio Hamann hat den sympathischen Winzer getroffen und mit ihm über Pinot Noir, Gutedel und sein Winzerdasein gesprochen.

EXKLUSIV-Interview mit Hanspeter Ziereisen: Mit Plastikfässern und einer Handpresse – von Giuseppe Lauria und Gastautor Marcio Hamann

Hanspeter Ziereisens Weg in die Badische Spitze und zuletzt auch in die deutsche Top-Liga war lang und steinig. Doch der sympathische Querkopf  hat sich nicht beirren lassen und ist mit unermüdlichem Eifer seinen ganz eigenen Ideen und Überzeugungen gefolgt. „Frucht ist Kitsch“ ist so ein herrlich im alemannischen Dialekt vorgetragenes Credo. Der gelernte Tischler, der auch begeisterter Spargelbauer ist, lässt seine Moste spontan vergären und die ersten 14 Monate natürlich im Holzfass ohne Schwefel vergären. „Mich interessiert der komplexe Blumenduft mehr als die Frucht“. Dieser Ansatz zieht sich durch die gesamte Kollektion, die neben den vermutlich hochpreisigsten Landweinen Deutschlands auch eine ganze Reihe an Schnäppchen vorhält: Etwa der Blaue Spätburgunder Tschuppen (rund 12€) oder Gutedel Heugumber (6,50€) bringen Trinkspass für jeden Tag. Chefredakteur Giuseppe Lauria und Gastautor Marcio Hamann sprachen mit Hanspeter Ziereisen über die abenteuerlichen Anfänge seiner Weinreise, die kapriziöse Pinot-Rebe und wie man mit Gutedel-Landwein Grand-Cru-Preise erreichen und sich damit den Ruf eines «Spinners» einheimsen kann.

Idylle Südtirol: Top-Pinots aus dem Alto Adige – von Giuseppe Lauria 

Einige der besten Pinots kommen aus dem Alto Adige, wo gerade in kühleren Höhenlagen Südtirols und des südlicheren Trentino (sowie im Aosta-Tal) auf komplexen Böden spannende Resultate gedeihen. WEINWISSER hat einige Blauburgunder, wie sie hier heissen, verkostet und unter die Lupe genommen.

Corton-Charlemagne Jahrgang 2016: Brillanz und Rückgrat – von Frank Kämmer
Keiner der weissen Grands Crus an der Côte d’Or weist eine solcherart feste Struktur mit oft markant mineralischem Rückgrat auf wie der Corton-Charlemagne. Selbst für erfahrene Burgund-Kenner ist die Verkostung der Jungweine dieser Lage stets eine besondere Herausforderung.

Die Walker Bay: Das Burgund Südafrikas – von Giuseppe Lauria 

Während Südafrikas Kapregion für Gourmets und Weinliebhaher längst in aller Munde ist, wissen nur wenige, dass an der südlichen Küste nahe dem bezaubernden
Städtchen Hermanus auch ausgezeichnete Burgunder wachsen. Denn anders als die bekannte Kapregion, die von heissen und trockenem Klima geprägt ist, gilt die Walker Bay mit dem Hemel-en-Aarde-Tal als die «Cool-Climate»-Region des Kaps. Der kalte Ozeanstrom sorgt für eine frische Brise und dementsprechend sind die Weine «europäischer» und fester in der Struktur. Ideale Bedingungen also für Burgundersorten.


THEMEN DER AUSGABE 06/2018:

 

BORDEAUX 2017: DAS GROSSE PRIMEURS-SPEZIAL Teil 2: Das Beste vom Rechten Ufer, Sauternais und Bordeaux Weiss • EXKLUSIV-INTERVIEW MIT GRANDSEIGNEUR CHRISTIAN MOUEIX • L’EGLISE-CLINET – DIE EXKLUSIVE VERTIKALE • WEINGUT KELLER: JAHRGANG 2017

WEIN.PERSÖNLICHKEIT DES MONATS: CHRISTIAN MOUEIX von Chefredakteur Giuseppe Lauria
Christian Moueix ist ein «Multi-Châteaunaire »: Als Eigentümer von mehreren Châteaux in St-Émilion (u. a. Bélair-Monange und Clos La Madeleine) und acht weiteren in Pomerol (darunter Trotanoy und La Fleur-Pétrus) sowie auch in den USA mit u. a. dem Kult-Weingut Dominus und Ulysses laufen sämtliche Top-Namen seit Mitte der 90er-Jahre unter der Ägide von Établissements Jean-Pierre Moueix. Zudem hat Christian Moueix auch noch eine Doppelrolle als Négociant inne.
Abgesehen von Wein begeistert er sich für Architektur, Musik und zeitgenössische Kunst. Chefredakteur Giuseppe Lauria sprach mit ihm über seine Familienverpflichtungen sowie über die Besonderheiten und den Frost des Jahrgangs 2017.

BORDEAUX PRIMEURS TEIL 2: Frost, Frust und Freude von Chefredakteur Giuseppe Lauria
Das rechte Ufer war wegen des Frostes noch heterogener als das linke Ufer. Hier mussten einige Châteaux auch mengenmässig schmerzhafte Einbussen hinnehmen. Richtig verheerend wirkten sich die Frostnächte im April 2017 insbesondere in den Spitzen-Appellationen Pomerol und Saint-Émilion sowie in den sogenannten Bordeaux-Satelliten aus. Frost und Frust, aber auch Freude lagen hier nahe beieinander. Neben dem verheerenden Frost waren aber auch Trockenheit und der Regen während der Ernte zu meistern. Doch es gab auch viele Lichtblicke, vor allem auf den Top-Terroirs und so manche Überraschung aus den hinteren Reihen.

Ausführliche Verkostungsnotizen – von Tjark Witzgall
St.-Émilion
Pomerol
Lalande-de-Pomerol/Fronsac
Bordeaux-Satelliten

TOP-WEISSWEINE BORDEAUX 2017 TEIL 2:  von Tjark Witzgall
In Teil 1 unseres grossen Bordeaux Primeurs-Spezials finden Sie alle weiteren Top- Weissweine aus diesem expressiven Weisswein-Jahr, insbesondere die besten aus Graves/Pessac-Léognan. Selten zuvor haben wir solche grandiosen weissen Bordeaux verkostet. Dem ausgezeichneten Aile d’Argent von Mouton Rothschild haben wir zudem ein kleines Spezial in der letzten Ausgabe (WW 04-05/18, Seite 20) gewidmet.

Top-Bordeaux Weissweine; Sauternes und Barsac – von Tjark Witzgall

L’Église-Clinet – rare Vertikale – von Tjark Witzgall

VDP Weinbörse Mainz: Jahrgang 2017 – von Michael Schmidt

Kellers Jahrgangskollektion 2017: – von Chefredakteur Giuseppe Lauria
Stippvisite beim Weltklasse-Winzer aus Rheinhessen – Teil 1


THEMEN DER AUSGABE 4-5/2018:

Bordeaux-Primeurs 2017: Ein (sehr guter) Jahrgang zwischen Himmel und Hölle

WEIN.PERSÖNLICHKEIT DES MONATS: HERVÉ BERLAND, CEO CHÂTEAU MONTROSE
Château Montrose liegt im nördlichen Médoc in einer der besten Appellationen des linken Ufers, nämlich in Saint-Estèphe. Es gehört zu den begehrtesten «Super Seconds» und erfreut sich einer grossen und treuen Fangemeinde. Chefredakteur Giuseppe Lauria sprach mit dem legendären Gutsdirektor Hervé Berland über den kontroversen Jahrgang, der neuen Philosophie hin zu mehr Finesse sowie über Sinn und Unsinn von Primeurpreisen.

Bordeaux-Primeurs 2017: Das Frostjahr mit vielen Gesichtern – umfassende Jahrgangsanalyse mit Appellationsranking
Der Jahrgang 2017 ist erneut ein Jahrgang der Extreme. Ein Jahrgang, den man primär wegen der teilweise verheerenden Frostschäden erinnern wird. Extreme Witterungsverhältnisse mit Hitze im März, Minustemperaturen mit beträchtlichen Frostschäden Ende April, dann wieder Hitze mit extremer Trockenheit und Regen während der Lesezeit zeigen einige der Herausforderungen. 2017 ist aber auch das Jahr der grossen Überraschung. Vielerorts haben wir sehr gute bis hin zu herausragende Weine probiert, die zwar nicht an die grossen Vorjahresjahrgänge wie 2016 und 2015 anknüpfen können, aber vielerorts besser als befürchtet ausgefallen sind. Zweifelsohne ein spannendes und herausforderndes Jahr der Gegensätze. «Ein Jahr wie kein anderes», war oft zu hören. Das macht eine differenzierte Suche nach den Spitzenweinen und «Outperformern» essenziell. Und glücklicherweise gab es davon genügend. WEINWISSERS Bordeauxexperte Tjark Witzgall und Chefredakteur Giuseppe Lauria haben sich minutiös durch fast 750 Fassmuster verkostet und stellen im Folgenden ihr Best-of sowie ihre Top-Empfehlungen vor. Unser umfassender Primeurs-Bericht soll dabei eine wertvolle Orientierung und Einkaufshilfe sein in einem Weinjahr, das extrem heterogen ausgefallen ist und viele Gesichter hat.

Die besten Bordeaux 2017 («Rive Gauche»):  von Tjark Witzgall

Pauillac
Saint-Julien
Margaux
Moulis/Listrac
Médoc/Haut-Médoc
Graves/Pessac-Léognan

Rauzan-Ségla – die grosse Vertikale von Giuseppe Lauria

WEINWISSER’s Best of Bordeaux 2017


THEMEN DER AUSGABE 03/2018:

BEST OF BRUNELLO • IKONE SAN LEONARDO • BURGUND 2016 • KULTWEIN G-MAX – ALLE JAHRGÄNGE

Wein.Persönlichkeit des Monats: EXKLUSIV-Interview mit Felix Eichbauer (Tantris, Salicutti)

Als Wein.Persönlichkeit des Monats haben wir keinen Geringeren als Felix Eichbauer, den Chef des famosen Zwei-Sterne-Restaurants Tantris in München. Er hat mit seiner Frau Sabine vor zwei Jahren «still und heimlich» das Boutique-Weingut Salicutti in Montalcino übernommen. Chefredakteur Giuseppe Lauria sprach mit ihm über den Traum, Winzer zu werden, die Herausforderungen der deutschen Spitzengastronomie und dem Abgang von Star-Sommelier Justin G. Leone.

Best of Brunello 2013 und 2012 – von Thomas Boxberger 

Während im warmen Jahrgang 2012 nahezu jeder Winzer in Montalcino einen sehr guten Brunello hervorbrachte, bereitete der kühlere, regnerische Witterungsverlauf von 2013 deutlich mehr Schwierigkeiten. Die Temperaturen waren recht konstant und ausgewogener, die resultierenden Weinqualitäten sind es indes nicht. Die Spitzenbetriebe haben durchweg hervorragende, extrem frische, langlebige und tiefgründig transparente Weine erzeugt! Zwar wirken sie in ihrer Jugend weniger spektakulär und üppig als die 2012er Vorgänger, dafür werden sich die besten 2013er Brunello langfristig sehr gut entwickeln. WEINWISSER-Autor Thomas Boxberger war eine Woche vor Ort unterwegs und berichtet.

Boutique-Weingut Salicutti – von Giuseppe Lauria

Im März 2016 kauften Felix und Sabine Eichbauer, Besitzer des berühmten Münchner Zwei-Sterne-Hauses Tantris, das südlich von Montalcino gelegene Podere Salicutti von Francesco Leanza. Der aus Sizilien stammende Leanza hatte das heruntergekommene Landgut Anfang der Neunziger gekauft und baute es sukzessive mit viel Herzblut und Weitsicht zu einem kleinen, aber feinen Top-Brunello-Betrieb um. Inzwischen schaffte es der Bio-Pionier sogar in die Spitze der Region. Leanza arbeitet als Gutsdirektor weiter und kümmert sich gemeinsam mit Sabine Eichbauer um die Weine, damit die hohe Qualität Fortbestand hat. Chefredakteur Giuseppe Lauria hat Felix Eichbauer im Tantris zum Interview besucht, dabei konnte er sich nicht nur von der herausragenden Qualität des Brunello Piaggione überzeugen, sondern auch von der köstlich-leichtfüssigen und mediterranen Küche der seit 1974 mit zwei Sternen gekrönten Küche von Hans Haas. Diesen «Klassizismus» findet man durchaus auch bei den Salicutti-Weinen: elegant mit seidigen Akzenten, intensiv, tiefgründig und mit grosser Herkunftstypizität.

Brunello Col d‘Orcia – die 8er-Jahrgänge – von Alexander Magrutsch

Die Brunello Riserva von 1968 schlummerte noch in grossen Holzfässern, als der Piemonteser Conte Alberto Marone Cinzano das Weingut Col d’Orcia im Jahr 1973 kaufte. Sie war einer der Höhepunkte einer kleinen aber feinen Brunello-Vertikale. Es war eine Verkostung, der eine historische Dimension anhaftete. WEINWISSER-Autor Alexander Magrutsch war dabei.

Conti Costanti – Adel verpflichtet – von Giuseppe Lauria

Der blutjunge Andrea Costanti hatte gerade das Geologiestudium absolviert, als ihm 1983 sein Onkel Emilio die Leitung des Familienweinguts übergab. Bereits im Mittelalter besassen die Costantis, eine aus Siena stammende Patrizierfamilie, Ländereien in Montalcino. Fünf Generationen hatten vor Andrea bereits dort Wein gekeltert. Bereits 1870 präsentierte er den Tropfen der Öffentlichkeit. In den 1960er-Jahren kämpfte dann der Arzt und Winzer Emilio Costanti für die breite Vermarktung des Brunello – zuvor wurde dieser fast nur unter der Hand gehandelt. Auch das gehört zur jungen Erfolgsgeschichte des Brunello. Heute produziert das Gut auf 12 Hektar, vorwiegend auf Galestro-Böden und auf Höhen zwischen 300 und 450 m, klassische, authentische und feinsinnige Brunelli und Rossi von eleganter Komplexität und guter Langlebigkeit. Der Raritätenhändler Alpina Wein hat uns einige Weine zum Probieren gegeben.

Tenuta San Leonardo – von Giuseppe Lauria

Exakt 100 Kilometer südlich von Bozen befindet sich das geschichtsträchtige Weingut San Leonardo. Vor mehr als 1.000 Jahren war das Anwesen eine zu Ehren des populären Heiligen Sankt Leonhard von Limoges errichtete Kirche, bevor es vor drei Jahrhunderten in den Besitz der Marchesi Guerrieri Gonzaga überging. Heute ist es ein herrlich-idyllisches Gut mit Weinbergen und Rosenbeeten, gesegnet vom Schutz des Bergmassivs des Trentino und der milden Wärme vom Gardasee. Dank dieser beschützten Lage kommt San Leonardo in den Genuss eines besonders moderaten Mikroklimas. Seit Jahren produziert die Tenuta mit ihrer Bordeaux-Cuvée einen der besten Weine Italiens, den es nur in ausgewählten Jahrgängen gibt. Mit Vertikalverkostungen aus nun über drei Jahrzehnten macht Marchese Anselmo mit diesem Flaggschiff regelmässig Furore. Bei mehreren von ihnen war Chefredakteur Giuseppe Lauria dabei und hat sich durch eine spannende Wein-Zeitreise verkostet.

Burgund 2016: Ende gut, alles gut – von Thomas Werdelmann

Burgund 2016 war ein Jahr der Extreme. Denn Frost und Mehltau beschreiben einen schwierigen Start in einen Jahrgang, der am Ende grossartige Weine und zukünftige Raritäten zaubert. «Zukünftig wird man sich an 2016 als einen Jahrgang voller Katastrophen und Herausforderungen erinnern und dabei die vielen grossartigen Weine, die am Ende entstanden sind, womöglich vergessen», so François Millet von der Domaine Comte Georges de Vogüé. Doch ganz so schlimm ist es am Ende nicht. Gastautor Thomas Werdelmann war mehrere Wochen vor Ort und konnte sich ein differenziertes Bild machen.

Rare Süssweine – Top-Banyuls – von André Dominé

Die Cave de l’Étoile in Banyuls-sur-Mer ist die älteste Kellerei an der Côte Vermeille im Roussillon und eine Hochburg der Tradition. Seit 1945 haben ihre Kellermeister Jahrgang um Jahrgang der besten Banyuls-Weine getrennt ausgebaut und alles, was nicht verkauft wurde, sorgfältig verwahrt. Erst 2015 entschieden sie sich, diese Schätze abzufüllen. Zum ersten Mal präsentierte l’Étoile Ende letzten Jahres in einer speziellen Verkostung, die den Jahrgängen mit der Endziffer 8 gewidmet war – von 1948 bis 2008 –, welche Qualität ihre alten Weine besitzen. Alle Jahrgänge stehen noch zum Verkauf.

Vertikale: Deutscher Kultwein G-Max – von Michael Schmidt

Deutscher Wein, genauer gesagt Riesling, erlebt seit rund 15 Jahren eine echte Renaissance. Noch nicht genug finden manche Winzer, die mit glänzenden Augen daran erinnern, dass man zu Anfang des 19. Jahrhunderts in der internationalen Spitzengastronomie für Weine von deutschen Top-Erzeugern mehr Dollars oder Pfund hinblättern musste als für die Spitzencrus aus dem Bordeaux. Das belegen viele Menükarten grosser Nobelhotels wie etwa das Adlon. An diese glorreichen Zeiten können einige wenige wieder anknüpfen. Einer davon ist der rheinhessische Kult-Winzer Klaus Peter Keller. WEINWISSER-Autor Michael Schmidt war bei einer denkwürdigen Vertikal-Probe aller jemals produzierten G-Max-Jahrgänge im Restaurant Vendôme in Bergisch-Gladbach am 14. Januar 2018 dabei.

Sichern Sie sich jetzt hier den WEINWISSER im Jubiläums-Jahresabo mit 25% Rabatt!


THEMEN DER AUSGABE 02/2018:

BEST OF AUSTRALIEN UND NEUSEELAND BRUNELLO • IKONE ASTRALIS • AUSSIE-RARITÄTEN

Interview mit Hans B. Ullrich, Chef des Rheingau Gourmet Festivals – von Giuseppe Lauria

Das diesjährige Rheingau Gourmet Festival war Anlass genug, den Macher und Chef als Wein.Persönlichkeit des Monats zu Wort kommen zu lassen. Hans B. Ullrich gibt interessante Einblicke in die spannende Welt der Sternegastronomie, lässt mehr als zwei Jahrzehnte Gourmet-Festival mit alten und neuen Trends Revue passieren und erklärt, wieso es in Deutschland so schwer ist, mit Sterneküche profitabel zu arbeiten.

30 Jahrgänge Château Margaux beim Rheingau Gourmet Festival – von Giuseppe Lauria

Es war einer dieser Abende, die man als Wein- und Bordeauxliebhaber nicht vergisst. Erst recht nicht, wenn man feine gereifte Weine liebt. Eine dieser Weinproben, die zurecht als «Once-in-a-lifetime» geadelt werden. Nahezu sieben Dekaden des legendären Château Margaux standen nebeneinander an. Ein Mythos von Wein, der wie kaum ein Zweiter für Eleganz und Finesse steht. Eine Delikatesse der Extraklasse – gekrönt von einem fabelhaften Gala-Dinner von Simon Stirnal. Alles an einem Abend, an einem Ort, im schönen Kronenschlösschen. Chefredakteur Giuseppe Lauria war bei diesem einzigartigen Festival der Superlative dabei, das zu seinem persönlichen Highlight des vergangenen Jahres gehörte. Teil 1 der Verkostung mit den Jahrgängen von 1945 bis 1985 mit einigen der ganz grossen bis legendären Jahrgänge wurde bereits in der WW-Ausgabe 06/17 ausführlich beschrieben. Jetzt folgen in Teil 2 unter anderem die superben und spannenden Twin-Jahrgänge wie 1982 und 1983 sowie 1989 und 1990, aber auch grosse Weine aus 1995, 2000 und 2003.

Ikonen-Weingut Astralis – Die grosse Vertikale – von Michael Quentel

Im Weinberg dieses grossen Syrahs aus Down Under gestanden zu haben, ist keine Voraussetzung, um ihn zu geniessen. Dennoch weitet es den Blick für ein Verständnis, warum dieser Single-Vineyard-Wein anders ist als alle anderen australischen Shiraz-Weine. 1996 – bei seiner offiziellen Markteinführung – gehörte der 1994er Astralis zu der winzigen Handvoll von «single vineyard» Weinen, die in Australien überhaupt produziert wurden. Junge Winzer setzen in den letzten Jahren zwar vermehrt auf Weine mit besonderen Lageneigenschaften, dennoch sind Roman Bratasiuks «Astralis» und Henschkes «Hill of Grace» die Leuchttürme im Meer der australischen Lagen- und Gebietscuvées geblieben. Sie sind das Mass der Dinge, die Benchmark, an denen sich alle messen lassen müssen. Beide Weine gehören zur absoluten Spitze australischer Winzerskunst und spielen weltweit in der Champions League terroirbezogener Syrah-/Shirazweine ganz vorne mit. Davon konnten wir uns im letzten Jahr in Hamburg bei der grossen WEINWISSER-Vertikalprobe dieses Kult-Weingutes überzeugen.

Aussie-Raritäten aus 1996 bis 1999 – von Giuseppe Lauria

Australische Weine kämpfen noch immer gegen einige Vorurteile. Das geht von «zu gefällig und marmeladig» bis hin zu der Aussage, dass die Weine nicht gut reiften. Unter Experten ist man sich aber längst einig, dass beides gut gepflegte Vorurteile sind. Jedenfalls bei den handwerklich arbeitenden Betrieben – und bei den bekannten Ikonen wie etwa Grange (Penfolds), Astralis (Clarendon Hills), Runrig (Torbreck) und Hill of Grace (Henschke) sowieso. Das zeigte noch eindrücklicher unsere grosse Vertikalprobe des Kultweins Astralis, in der einige ältere Jahrgänge noch nicht oder erst ganz am Anfang des Trinkfensters lagen. Doch trifft das auch auf die zweite Spitzengarde zu? Chefredakteur Giuseppe Lauria nutzte vor mehr als einem Jahrzehnt eine ausgedehnte Weinreise nach Down Under, um einige Preziosen im Koffer mitzunehmen. Zeit, sie einer Reifeprüfung zu unterziehen. Dazu gab es bei anderer Gelegenheit noch zwei phänomenale und jetzt trinkreife Grange.

«Cool Climate» Pinot Noir aus Australien und Neuseeland – von Michael Schmidt

Mit der Vorstellung von über tausend Weinen aus 41 Anbaugebieten ist das von Wine Australia alle Jahre wieder im Januar in London veranstaltete Event für Verkoster Traum und Albtraum zugleich. Vom Alltagswein bis zur Ikone gibt es alles zu probieren. Bei Kritikern ist die Qual der Wahl vielleicht nicht ganz so schmerzhaft, weil sie sich im Gegenteil zum Handel nicht so sehr um die Preise scheren müssen. Für die Leser von WEINWISSER live dabei war WEINWISSER-Autor Michael Schmidt, der besonders viele Empfehlungen im Spitzensegment gefunden hat. Und wie immer mit Blick darauf, ob diese Topweine auch im heimischen Handel verfügbar sind. Mit ihm ging aber auch die Neugier durch, besonders bei reiferen Raritäten.

FLAVOURS OF NEW ZEALAND: Von Exotik bis kühl – von Michael Schmidt

Unter dem Motto «Flavours of New Zealand» findet jedes Jahr im Januar in London die umfangreichste Probe neuseeländischer Weine ausserhalb ihrer Heimat statt. So gab es auch dieses Jahr wieder um die 500 Weine von über 100 Erzeugern zu verkosten. Obwohl Sauvignon Blanc seine Führungsposition als Vorzeigesorte im Jahr 2017 mit fast zwei Drittel der Gesamtausbaufläche von über 37.000 Hektar noch einmal leicht ausbauen konnte, wächst besonders auf der Südinsel weiterhin das Interesse am Anbau aromatischer Sorten wie Riesling, Gewürztraminer und vor allem Pinot Gris. Auch mit Albarinho und Grüner Veltliner ist man schon über das Versuchsstadium hinaus. Trotzdem bleibt der Chardonnay mit über 3.000 Hektar die weisse Nummer zwei, wobei ihr wohl die geschmackliche Bandbreite von der Opulenz tropischer Früchte bis zur schlanken Mineralik in den kühleren Regionen zugutekommt. WEINWISSER-Autor Michael Schmidt berichtet von der inzwischen grösseren stilistischen Vielfalt, die Neuseeland zu bieten hat.

Pinot Noir aus Australien und Neuseeland: Wirklich «cool climate»? – von Gastautor Olaf Schilling

Das Herz des Pinot Noirs schlägt in Burgund. Ideal für diese kapriziöse Rebsorte ist ein sogenanntes Marginalklima, in dem sie gerade noch innerhalb des Vegetationszyklus ihre volle Reife erreicht. Pflanzt man diese Rebsorte irgendwo anders auf der Welt an, orientieren sich viele Winzer an den (klimatischen) Verhältnissen im Burgund und suchen nach Parallelen in ihrem Terroir vor Ort. Die einmaligen Bodenverhältnisse der Côte d’Or sind allerdings unmöglich zu kopieren. Gastautor Olaf Schilling nutzte eine Reise nach Australien und Neuseeland, um sich die dortigen Bedingungen für Pinot Noir vor Ort genauer anzuschauen.

Die Mosel im Herzen – Interview mit Winzerstar Klaus Peter Keller – von Giuseppe Lauria

Die News war ein Paukenschlag: Das Weingut Klaus Keller in Flörsheim-Dalsheim ist nun auch an der Mosel begütert. Klaus Peter Keller und seine Frau Julia haben eine 0,7 Hektar grosse Parzelle in der Schubertslay bei Piesport übernommen. Unter anderem schrieb er mir: «Ab 2018 werden wir uns um die Schubertslay in Piesport kümmern (unterstützt von Julia und Nadine). 0,7 ha feinster Moselschiefer, 120 Jahre alte Reben! Wir freuen uns sehr darauf und hoffen, dass es dir auch gefällt». Mein erster Gedanke: Jetzt kann er moselanische Weine machen – aber statt in Rheinhessen an der Mosel, auf Schiefersteillagen, für die sein Herz schon immer geschlagen hat. Grund genug, Klaus Peter Keller zu befragen, wie er dazu kam und was er stilistisch dort vorhat.

Vintage Port 2015 – von Axel Probst

Versetzen wir uns zurück in das Jahr 2011. Stellen Sie sich vor, in Bordeaux trifft man die Entscheidung, den grossartigen Jahrgang 2009 nicht abzufüllen und nur «Zweitlabels» herzustellen, da 2010 voraussichtlich noch besser sein wird. Undenkbar? Nun, so scheinen einige grosse Portweinhersteller zu denken. Sogenannte «Back-to-Back»-Deklarationen, in denen zwei aufeinanderfolgende Jahrgänge als «full-label» oder «full-house» Vintage Ports abgefüllt werden, sind in Portugal nicht vorstellbar. Obwohl seit dem Jahrgang 2011 keine grossen Vintage Ports mehr abgefüllt wurden, entschieden sich vier der fünf grossen Häuser gegen eine «full house»-Deklaration des Jahrgangs 2015 und für die sogenannten Single-Quinta Vintage Ports (SQVP). Sie sind der Ansicht, aus dem Jahrgang 2016 bessere Vintage Ports abfüllen zu können. Unser Portwein-Spezialist Axel Probst berichtet.


THEMEN DER AUSGABE 12/2017 01/2018:

BEST OF BORDEAUX – DIE BESTEN 200 BORDEAUX-CHATEAUX

TOP 200: DIE GROSSE RETROSPEKTIVE VON 2000 bis 2016 – von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

TOP 100 BORDEAUX CHATEAUX – DIE BESTEN DER BESTEN – von Giuseppe Lauria und Tjark Witzgall

ADIEU BORDEAUX 1999 von Thomas Boxberger

REIFENDE RENDITEN MIT FINES WINES – von Gastautor

10 JAHRGÄNGE PONTET-CANET – 10 JAHRE BIODYNAMIE – Sebastian Bordthäuser

4G UND DAS „JUDGMENT OF SÜLLBERG“ – von Giuseppe Lauria

BIN 389 „BABY GRANGE“ IN DER VERTIKALE – von Michael Quentel

UNSERE WEINERLEBNISSE DES JAHRES – von allen WEINWISSER-Autoren

WEINWISSERS TOP 150 DES JAHRES – UNSERE GLOBAL EXCELLENCE LIST 2017

Die WW-Jahresendausgabe 12/17-01/18 mit unserem großen Best of Bordeaux-Spezial ist da! Mit diesen spannenden Top-Themen und mit einem attraktiven Jahresend-Geschenk-Spezial für Weinliebhaber (mit einer Fl. Phélan-Ségur als Prämie): https://goo.gl/z1Q2FwEinzelheft: https://goo.gl/ePNQaX (Aktion läuft bald aus!)

Mit einer umfassenden Analyse und Bestandsaufnahme der besten 200 Châteaux mit 16-Jahresschnitt mit allen Auf- und Absteigern sowie die aktuelle Top-100 Bordeaux-Bestenliste. Zudem haben wir erstmals überhaupt eine Top-100 Global Excellence-Liste mit den besten Weinen des Jahres aus aller Welt aufgestellt. Dazu gibt es 10 Jahrgänge Pontet-Canet, eine große Vertikale des „Baby Grange“ Bin 389 sowie das sensationelle Blindtasting des Shootingstars 4G. mit allen Bordeaux 1er Crus, bekannt als „Judgment of Süllberg“ sowie Reifende Rendite mit Fines Wines. Last but not least auch die eindrucksvollsten Weinerlebnisse der Redaktion dieses Jahres, die bis 1728 (!) zurückgehen.

Jetzt noch schnell unser Jahresend-Angebot sichern, Weinfreunde eine Freude machen und sich mit Top-Prämie selber beschenken https://goo.gl/z1Q2Fw

 

https://www.weinwisser.org/aktuelles-heft/

THEMEN DER AUSGABE 11/2017:

DAS GROSSE SÜDTIROL-SPEZIAL: CHARAKTERVOLLE WEINE AUS HÖHENLAGEN

EXKLUSIV-INTERVIEW ALOIS LAGEDER

GENUSSPARADIES PIEMONT IM HERBST – STIPPVISITE BEI GAJA, SANDRONE,VAJRA, EIO GRASSO &CO.

GROSSE VERTIKALE: ALDO CONTERNOS SCHÄTZE

VÉRITABLE 17 – VERITABLE WEIHNACHTSWEINE

 


THEMEN DER AUSGABE 10/2017:

DAS GROSSE CHÂTEAUNEUF-SPEZIAL
IKONE DOMAINE DU PÉGAU – GROSSE GEWÄCHSE TEIL 2

Die grosse WEINWISSER-Verkostung: Best of Châteauneuf-du-Pape – von André Dominé

Châteauneuf-du-Pape nimmt eine Sonderstellung ein. Nicht nur ist er der grösste Cru des Rhônetals, sondern auch der vollste und mächtigste und kann ausserordentliches Alterungspotenzial besitzen. Dennoch kann man die meisten Weine schon jung geniessen und an ihrer hinreissenden Frucht Freude haben. Exklusiv für den WEINWISSER organisierte Michel Blanc, Direktor der Fédération des Syndicats des Producteurs de Châteauneuf-du-Pape eine grossangelegte Verkostung der Rotweine von 2015 bis 2010, die überwiegend in der Schweiz und in Deutschland noch im Handel sind. Mehr dazu hier

Domaine du Pégau – umtriebige Tradition in Châteauneuf-du-Pape – von Richard Voit

Laurence klettert auf das kellerhohe, 6.000 Liter fassende Holzfass aus bester französischer Eiche: „Il est ci-dedans ici!“ hallt es durch das Kellergewölbe: „Hier ist er drinnen, der nächste, Da Capo!“ Dunkelviolett, fast schwarz läuft das Elixier samtig aus dem Weinheber in die bauchigen Gläser. Sofort verströmt der duftige Inhalt seine würzig-wilden Kräuteraromen der Provence und die dunklen reifen Früchte von Brom- und Heidelbeeren, Cassis und Pflaumen. So unzugänglich, so ungestüm, ja geradezu animalisch präsentiert sich „Da Capo“, so dass von der späteren Geschliffenheit und strukturellen Tiefe gerade einmal Ansätze zu erahnen sind. Welch ein Monument von Wein und welch ein langer Weg zur Spitzenriege der Appellation. Mehr dazu hier

Rheingau Teil 2: Viel Experimentierfreude, die Top-Weingüter brillieren – von Giuseppe Lauria

Im Rheingau ist zwar einiges in Bewegung gekommen und es wird viel experimentiert, aber nicht immer zum Besseren. Bei einigen Weingütern hat man den Eindruck, dass sie ihre stilistische Linie beziehungsweise den roten Faden verloren haben. Andere wiederum scheinen ihren Stil (wieder)gefunden zu haben. Zu den Top-Gewinnern des Jahrgangs geh.ren allen voran die Renommierbetriebe wie Kühn (mit seinen sehr individuellen 2015er GG und grandiosen 2014er Unikaten Schlehdorn und Landgeflecht), Breuer und Leitz (trotz weitreichender Expansion) mit glockenklaren und erstaunlich leichtfüssigen Bergrieslingen sowie Spreitzer mit erneut starken GG, insbesondere aus dem Wisselbrunnen und St. Nikolaus. Mehr dazu hier

Die besten Weissburgunder Deutschlands – von Giuseppe Lauria

Für die weissen Burgundersorten war der Jahrgang schwieriger. Dieser Sortentyp gelingt mit einer gewissen Reife und Fülle einfach besser. Sie bleiben deshalb in den meisten Fällen etwas hinter den 2015ern zurück. Wie im letzten Jahr dominieren Pfalz und Baden diese Kategorie. In der Pfalz ist Wehrheims ungemein schmelziger und vielschichtiger Mandelgarten unangefochten an der Spitze, dicht gefolgt von Rebholz und Knipser. In Baden hat Julian Huber erneut einen sensationellen Chardonnay aus dem Schlossberg rausgeholt. Aber auch Heger zeigte einige sehr gute Burgunder, Bercher ebenfalls. Abgesehen von den genannten Namen gab es gerade in Baden bei den weissen Burgundern und Chardonnays ziemlich viel Ausdrucksloses mit Restsüsse, gefälligem Schmelz, wenig Spannung und mit eher zweifelhaftem Grand-Cru-Format. Die grossartigen Ausnahmen bestätigen die Regel. Mehr dazu hier

Württemberg – Spannende Grosse Gewächse (GG) aus dem aufstrebenden Ländle – von Frank Kämmer MS

So mancher schwäbische Riesling aus der Ernte 2016 kann die Herausforderungen des Jahrgangs nicht völlig verbergen. Selbst bei ausreichendem Mostgewicht und entsprechend befriedigender Dichte verrät oftmals eine gewisse herbe Griffigkeit im Finish den schwierigen Vegetationsverlauf. Ganz im Gegenteil der Rotweinjahrgang 2015. Hier war präzises Lesemanagement von Nöten, um neben der jahrgangstypischen Wucht (beim Lemberger) und der gefälligen Saftigkeit (beim Spätburgunder) dennoch Transparenz, Finesse und Balance zu bewahren. Wie unterschiedlich – und gleichermassen erfolgreich – die Strategien hierbei waren, zeigt anschaulich der direkte Vergleich der Weine aus dem Lämmler von Schnaitmann und Aldinger. Mehr dazu hier

WEINWISSER Best-of-Listen – Die Spitzenreiter: die besten trockenen Weine 2015/2016
Mehr dazu hier

 

Sichern Sie sich jetzt hier den WEINWISSER im Jubiläums-Jahresabo mit 25% Rabatt!

 


THEMEN DER AUSGABE 09/2017:

DAS GROSSE DEUTSCHLAND-SPEZIAL: DIE BESTEN TROCKENEN WEINE DEUTSCHLANDS: 

 

Ein grosses Jahr für Riesling-Puristen von Giuseppe Lauria

Jedes Jahr zum ersten September kommen die mit Spannung erwarteten Weine als VDP.Grosses Gewächs, den sogenannten deutschen «Grand Crus», auf dem Markt. Davor lädt der Verband der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) Journalisten und Weinhändler aus 23 Ländern in den Kollonadensaal des Wiesbadener Kurhauses ein. Bei der bestens organisierten Probe werden von internationalen Weinexperten die Spitzengewächse der aktuellen Jahrgänge getestet – immerhin 421 Weine aus 249 Lagen von 124 Weingütern wurden angestellt. WEINWISSER war alle drei Tage dabei, hat ausführlich verkostet und hier sowie bei diversen Nachverkostungen die Spreu vom Weizen getrennt.

Zusammen mit meinen Kollegen Jürgen Matthäß und Master Sommelier Frank Kämmer – beide sind ausgezeichnete Deutschland-Experten und seit Jahrzehnten als Fachverkoster bekannt – haben wir die besten und spannendsten Weine in Weiss und Rot selektiert, ausführlich beschrieben und bewertet. Zudem hat unser Autor und Blogger Markus Budai mitverkostet und im Rheingau und Rheinhessen zugeliefert.

Die Ergebnisse des dreitägigen Verkostungsmarathons mit gezielten Nachverkostungen finden Sie geballt in dieser Sonderausgabe zu den Grossen Gewächsen (GG) – Deutschlands trockene Spitze mit Grand Cru-Anspruch. Zusätzlich gibt es wieder eine ganze Reihe an Spezialverkostungen und Berichte, die anlässlich diverser Weingutsbesuche entstanden sind. So zum Beispiel bei unserer Wein.Persönlichkeit des Monats Klaus Peter Keller aus Rheinhessen und bei Nicht-VDP-Mitglied Theresa Breuer vom Weingut Breuer oder Peter Jakob Kühn aus dem Rheingau, der dem WEINWISSER als erstes Wein-Medium zusätzlich zum aktuellen Sortiment die ganz grossen 2014er Raritäten Schlehdorn und Landgeflecht präsentierte, die ganze 3 Jahre auf der Vollhefe lagen. Ohnehin geht der Trend zur längeren Fassreife. Und alle drei Besuche waren Volltreffer, denn diese Kollektionen gehören zu den allerfeinsten Deutschlands. Hier finden sich einige «Weltklasse-Weine» mit der Top-Bewertung 19/20 und mehr. Zusätzlich haben wir zu jeder Region einen zusammenfassenden Bericht vorangestellt und mit kurzen Interviews zum Jahrgang ergänzt.

Winzerstar Klaus Peter Keller im EXKLUSIV-INTERVIEW – von Giuseppe Lauria

Das Weingut Keller aus dem beschaulichen rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim gehört schon seit Jahren zur absoluten Spitzenklasse in Deutschland. Höchstauszeichnungen, wohin man schaut. Unter der Führung des 43-jährigen Klaus Peter Keller, der seit 2002 mit seiner Frau Julia in der zehnten Generation das Weingut Keller führt, hat das Familienweingut weltweites Renommee erworben. Seit 1789 ist das Weingut in Familienbesitz und verfügt heute über 19 Hektar Weinberge. Seine Phalanx an trockenen und edelsüssen Weinen ist schlicht atemberaubend. Vor allem mit seinen Rieslingen hat er international für Furore gesorgt. Aber auch alles andere ist hier höchstwertig, insbesondere die Spätburgunder sind herausragend.

Unzählige Male bin ich seinen Weinen begegnet. Praktisch Jahr für Jahr seit 2003, meistens mehrmals im Jahr und zusätzlich bei den Bundesfinalproben des Ex-Gault Millau, wo nicht selten regelmässig gleich mehrere trockene und edelsüsse Rieslinge unter den Top Ten zu finden waren. Doch gerade die letzten beiden Kollektionen toppten das Bisherige: Bereits seine 2015er Kollektion war von herausragender Qualität – und 2016 ist zwar anders, aber ebenso grossartig. Waren seine Rieslinge früher gerne auch von cremig-burgundischer Textur, was manch ein Kritiker als „gefällig“ abwertete, sind sie heute präziser, fokussierter und klarer denn je. Seinen Stil hat er perfektioniert. „Wir können heute andere Weine machen als noch vor zehn Jahren“, bestätigt er diesen Trend. So sind die 2016er Riesling GG zwar etwas leichter, meistens bei 12,5% Alkohol, doch alles andere als Leichtgewichte. Im Gegenteil. Eher Ballerinen mit fester Muskulatur. Sie haben mehr Rasse, sind griffiger mit ungemein vibrierender Frische und packender Mineralik. Eben was Tänzelndes. Gerade die Kabinette sind eine für Rheinhessen kaum vorstellbare Hommage an Klaus Peters Keller heimliche Liebe Mosel.

Klaus Peter ist ein Freak, ein Weinverrückter. So sind seine Weine Morstein und G-Max beide nah an der Perfektion und stellen die trockene Spitze einer herausragenden Kollektion dar. Noch nie hat der WeinWisser trockene Rieslinge in dieser Fülle so hoch bewertet. Aber auch alles andere erzeugt Gänsehaut, wie etwa das aparte Grosse Gewächs aus dem Pettenthal, oder der noch nie so gut gelungene Hubacker oder die Kabinette und Auslesen, die in ihrer schlanken Art wahre Feuerwerke abfeuern (siehe hierzu die Verkostungsnotizen von Michael Quentel auf Seite 22).

Saar-Ikone Roman Niewodniczanski (Van Volxem) im EXKLUSIV-INTERVIEW – von Giuseppe Lauria

Rotwein-Star Sebastian Fürst im EXKLUSIV-INTERVIEWvon Giuseppe Lauria

Sichern Sie sich jetzt hier den WEINWISSER im Jubiläums-Jahresabo mit 25% Rabatt!

 


THEMEN DER AUSGABE 08/2017:

DAS GROSSE TOSKANA-SPEZIAL: Brunello Riserva • Chianti-Trilogie • Maremma-Ikone Monteverro • Exklusiv-Interview mit Beraterstar Michel Rolland

Michel Rolland im EXKLUSIV-INTERVIEW – von Giuseppe Lauria

Michel Rolland ist unbestritten der bekannteste Önologe und Weinberater der Welt. Ein echter Superstar der Weinszene, nicht zuletzt auch bekannt durch seine polarisierende Darstellung im Dokumentarfilm „Mondovino“. Der Franzose berät weit über 100 bedeutende Weingüter in 21 Ländern, die meisten davon in Bordeaux, wo er am 24. Dezember 1947 in Libournais in einer Weinfamilie geboren wurde. Zu seinen ersten Kunden zählten Châteaux wie AngélusBeauséjour-Bécot und Troplong Mondot, denen später nicht zuletzt aufgrund seiner Arbeit der Wiederaufstieg in die Spitzenklasse der Premiers Grand Crus Classés von Saint-Émilion gelang. Es folgten zahlreiche weitere Top-Güter, viele davon gehören zu den „Who is Who“ der internationalen Weinbranche. Chefredakteur Giuseppe Lauria traf einen gut aufgelegten Michel Rolland zum Dinner und sprach nach dem Blending des neuen Monteverro ausführlich mit ihm über seine Lebensstationen, seinem Freund und Wegbegleiter Robert Parker, die Rolle im Film Mondovino sowie über die weltweiten Entwicklungen in der Weinwelt.

2011 Brunello di Montalcino Riserva – Ein Jahrgang von Freud‘ und Leid von Thomas Boxberger

2011 war ein heisser Jahrgang. So heiss, dass einige Erzeuger von Montalcino davon absahen, eine Riserva zu produzieren. Ihrer Meinung nach fehlte den Weinen die Frische und Brillanz für einen längeren Ausbau. Andere Erzeuger haben dennoch eine Riserva produziert und sind überzeugt, dass der 2011er zu ihren grossen Jahrgängen gezählt werden muss. Entsprechend heterogen präsentierten sich die abgefüllten Riserven beim Benvenuto Brunello 2017. Die teilweise unreifen Gerbstoffe zeugen von der trockenen Sommerhitze, bei der die Reben in manchen Lagen den Reifeprozess der Trauben blockiert hatten. Generell ist der Jahrgang 2011 für das Konzept einer klassischen Riserva geeignet, die mit mächtiger Struktur und feinen Gerbstoffen brilliert und dabei auf Frische oder Frucht weniger Wert legt. Zudem stand der 2011er unter dem Schatten des ganz grossen 2010er-Jahrgang. Naturgemäss gab es daher deutlich weniger Spitzenweine als in 2010, welches ein eindeutig ausgewogenerer Jahrgang gewesen war. Ohnehin fällt dem 2011er die undankbare Rolle des Sandwich-Jahrgangs zwischen den grossen 2010ern und 2012ern zu. Generell präsentieren sich alle Brunello di Montalcino Riserva 2011 recht früh zugänglich und nur wenige dürften über ein grosses Reifepotenzial verfügen. Hier muss man sehr stark selektionieren, unser Autor Thomas Boxberger hat dies getan und stellt hier seine Top-Tipps vor.

Casanova di Neri – Der Magier von Montalcino von Giuseppe Lauria

Längst gehört das Gut mit dem klangvollen Namen Casanova die Neri zu Italiens Superstars. Und das nicht erst seitdem der 2010er Einzellagenwein Cerretalto mit 100 Parker-Punkten geadelt wurde. Der Aufstieg hatte sich schon lange angekündigt, denn hier wurde praktisch seit der ersten Ernte 1978 über Jahrzehnte hinweg grossartiger Brunello gekeltert, der zu den besten Tropfen der Toskana zählt. Anlässlich der diesjährigen ProWein moderierte Chefredakteur Giuseppe Lauria mit dem heutigen Inhaber Giacomo Neri eine atemberaubende Vertikalverkostung von fünf Jahrgängen dieses Top-Einzellagenweins.

Das war eine von zehn Moderationen vertikaler Verkostungen, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Offensichtlich nicht nur ich, denn lange vor Beginn der Verkostung war vom Moderationspult aus, eine sehr lange Schlange zu sehen.

Chianti Classico – Anteprima 2017: Das gemischte Jahrgangs-Trio von Thomas Boxberger

Nicht alle bekannten Produzenten haben im Frühjahr bei der Chianti Collection in Florenz den neuen Jahrgang 2015 präsentiert. Wer grosse Erwartungen an den Youngster hegte, dürfte etwas enttäuscht gewesen sein, denn vielfach zeigten sich die Chianti Classico Annatas 2015 noch unstimmig und stumpf, teilweise mit hohlen Strukturen und wenig Fluss. Der Witterungsverlauf brachte bei vielen Reben Trockenstress, was zu harten Gerbstoffen führte, die teils an zu lange gezogenem Tee erinnern. Dagegen konnte sich der als schwierig geltende Jahrgang 2014 recht gut in Szene setzen. Er besitzt mehr Harmonie und Balance, mit homogenen Qualitäten von guter Stoffigkeit und Struktur. 2013 ist für das Chianti-Gebiet wiederum ein uneinheitlicher Jahrgang mit Höhen und Tiefen, die von Erzeuger zu Erzeuger variieren, einige Lagenweine und Riserven sind ausgezeichnet. Insgesamt jedoch ist das aktuelle Jahrgangs-Trio 2013, 2014 und 2015 eher entfernt davon, gross zu sein. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen und die Spreu vom Weizen zu trennen. Thomas Boxberger hat es für WEINWISSER getan!

L’Eroica – Wein statt Wasser von Jasmin Asis und Giuseppe Lauria

Auf dem Weg von Castellina nach Panzano in Chianti tauchen sie plötzlich im Regen auf: Dutzende Radfahrer in farbigen Wolltrikots, auf schlammbedeckten Vintage-Fahrrädern, mit gequälten Gesichtern aber leuchtenden Augen sind sie auf der Strasse unterwegs. Wir befinden uns inmitten der L’Eroica – wörtlich übersetzt mit „die Heldenhafte“ – dem historischen Radrennen der Toskana. Nach dem Startpunkt in Gaiole geht es quer über die berühmten Hügel des Chianti-Gebietes und wieder zurück. Das Besondere: Nur Fahrräder mit Baujahr vor 1987 sind erlaubt, passenderweise gehören sich Kleidung, Zubehör und Outfit ebenfalls im Vintage-Look. Wer dieses noch nicht besitzt, bekommt es spätestens am Vortag in Gaiole auf dem riesigen Teilemarkt, auf dem man vom Ersatzteil über Vintage-Räder, Kleidung und Radmechaniker so ziemlich alles findet, was man braucht.

Maremma-Spezial: Monteverro – Die neuen Jahrgänge von Giuseppe Lauria

Jungunternehmer Georg Weber ist es in rund zehn Jahren mit seinem aus dem Nichts aufgebautem Weingut gelungen, in die Maremma-Elite vorzustossen. Gerade die jüngeren Abfüllungen zeigen sich vielversprechend – und wohin die Reise an der südlichen Maremma gehen soll. Dabei war er gerade mal 25 Jahre alt, als er zum ersten Mal auf dem Ausl.ufer des Monte Verro stand. Beseelt und angetrieben von der Idee, hier, wo einst nur Weizenfelder standen, einen .Maremma-Grand Cru. auf die Flasche zu bringen. WEINWISSER Chefredakteur Giuseppe Lauria nahm eine persönliche Einladung von Inhaber Georg Weber an, um den von Beraterstar Michel Rolland und dem Monteverro-Team frisch cuv.ertierten 2016er Top-Wein des Hauses sowie eine ganze Reihe anderer Monteverro-Weine zu verkosten – jung und gereift.

Mythos Mosel – THE BEST OF „MYTHOS MOSEL“ 2017 von  Michael Schmidt

Mit „Mythos Mosel“ hat die Region in nur wenigen Jahren eines der zugkräftigsten Weinevents in Deutschland geschaffen. Die 2014 ins Leben gerufene Veranstaltung hat in nur vier Jahren so viele Fans gewonnen, dass man in diesem Jahr mit 3.500 Besuchern am zweiten Wochenende im Juni schon fast an die Grenzen des Machbaren gestossen war. Junge und alte, heimische und weithergereiste Riesling-Jünger konnten zwischen Detzem und Piesport an 23 auf sieben Orte verteilte Verkostungsstationen die Jungweine von 108 Winzern probieren. WEINWISSER-Autor Michael Schmidt war dabei und hat aus über 200 verkosteten Weinen mit grosser Gewissensnot die besten in den Kategorien trocken, feinherb, fruchtsüss und rot zusammengestellt. Sein Fazit ist, dass es kaum eine bessere Gelegenheit gibt als Mythos Mosel, um neben den hier erwähnten Top-Weinen, auch ganz tolle Entdeckungen mit einem unglaublich günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis machen zu können.

Champagner – No Limit von Sebastian Bordthäuser

Im Mai fand in der Münchener Grapes Weinbar das Tasting „Champagner – No Limit“ statt. 16 Spitzenchampagner wurden von einer Jury von Champagner-Experten unter dem Motto: „Das Beste vom Besten – Es kann nur einen geben“ ins Rennen geschickt. Die Sommeliers, Journalisten, Blogger, Autoren und Ausbilder fungierten bei der Blind-Verkostung als Jury, die jeweils in zwei Pärchen nach dem K.o.-System stattfand. Vertreten waren die Prestige-Cuvées grosser Häuser sowie Winzerchampagner, die vom Veranstalter vorab in eine Verkostungsreihenfolge gebracht wurden. Erstmals wurde eine Verkostung dieses Kalibers auch zeitgemäss medial begleitet und konnte per Live-Stream auf Facebook verfolgt werden. Gastautor Sebastian Bordthäuser war bei dieser kleinen im EM-Modus ausgerichteten Probe mit grossen Namen dabei und hat eine klare Vorliebe der Jury ausgemacht.

 


THEMEN DER AUSGABE 07/2017:

Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die «Diva» im internationalen Vergleich

Jancis Robinson, MW, im EXKLUSIV-INTERVIEW – von Giuseppe Lauria und Michael Schmidt

Als Alsolventin 1971 der Universität Oxford mit einem Master in Mathematik und Philosophie, arbeitete sie drei Jahre im Marketing, bevor sie als Chefredakteurin einer Weinfachzeitschrift ihre Karriere in der Welt des Weines begann. 1983 verfasste und präsentierte sie im britischen Fernsehen die erste ausschliesslich weinorientierte Fernsehserie der Welt, die danach noch in anderen Ländern der Welt ausgestrahlt wurde. 1984 bestand sie als erste nicht im Weinhandel tätige Person die Prüfung zum Master of Wine. In den letzten 35 Jahren hat sie mehr als zwanzig Bücher über Wein geschrieben und unzählige Auszeichnungen erhalten. Von den von ihr als Autorin oder Co-Autorin herausgegebenen Büchern sind der Oxford Wine Companion, Wine Grapes und der World Atlas of Wine (zusammen mit Hugh Johnson) für Weinstudenten in aller Welt unersetzliche Nachschlagewerke. Ihre Website jancisrobison.com soll zigtausende von Abonnenten haben. Seit 1990 ist sie die Weinkorrespondentin der Financial Times. Mehr dazu hier

Ein Symposium zu Ehren der „Diva“ Pinot Noir – von Giuseppe Lauria und Michael Schmidt

Knapp 60 Top-Winzer aus aller Welt präsentierten ihre besten Pinot Noirs im Rahmen des dritten Spätburgunder-Symposiums in Bad Neuenahr. Spitzen-Pinot-Winzer aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz sowie aus Neuseeland, Südafrika und den USA pilgerten im Frühjahr an die schöne Ahr, um ihre Pinot-Spezialitäten zu zeigen. Dazu gab es Seminare, Workshops und spannende Vorträge von internationalen Dozenten – alles drehte sich um diese edle, facettenreiche und gerne wegen ihrer Kapriziosität als «Diva» bezeichnete Rebsorte. WEINWISSER-Chefredakteur Giuseppe Lauria und WEINWISSER-Autor Michael Schmidt waren dabei und verkosteten sich durch fast alle der 262 Weine. Anlass genug, dieser bezaubernden Rebsorte und ihren schönen Schwestern eine ganze Ausgabe zu widmen. Mehr dazu hier

Interview mit Klaus Peter Keller, dem Zähmer der Pinot–«Diva» von Giuseppe Lauria

Dass der Riesling-Magier auch das grosse «Pinot-Kino» beherrscht, ist unlängst bekannt. Grund genug für Chefredakteur Giuseppe Lauria, ihn einmal zu befragen, wie er denn zum «Pinot» kam und wie er es schafft, im rheinhessischen Hügelland, das nicht gerade für seine Spätburgunder-Tradition bekannt ist, den Geschmack seiner «Pinot-Träubchen» mit solcher Präzision und Eleganz in die Flasche zu zaubern. Mehr dazu hier

Gute Burgunder müssen nicht teuer sein – und sind keine «Pinot Noirs»! – ein Kommentar von Frank Kämmer MS

Zum wirklichen Verständnis von Burgund müssen zunächst zwei immer wiederkehrende Stereotypen ausgeräumt werden. Selbstverständlich ist wahr, dass ein berühmter Grand Cru aus einer renommierten Domaine locker 150 Euro kosten kann. Und wahr ist natürlich auch, dass man in Burgund – wie aber eigentlich in vielen anderen Weinregionen rund um den Globus auch –  ziemlich viel Geld für eher zweifelhafte Weine ausgeben kann. Was jedoch gerne übersehen wird, ist, dass so manche berühmte Domaine, die einen Échezeaux oder Clos de Vougeot für 150
Euro anbietet, nicht selten auch einen Wein aus einer unbekannteren regionalen Appellation oder gar einen simplen Bourgogne im Sortiment hat, der mit der selben Sorgfalt erzeugt wurde und der dann vielleicht nur 15 bis 20 Euro kostet und durch sein überwältigendes Preis-Genuss-Verhältnis überzeugt. Mehr dazu hier

Pinot Noir in der Schweiz –Trend zu mehr Finesse – von Marcio Hamann

Ob im Rebberg oder im Keller – der Umgang mit der Pinot Noir-Traube ist ein Seiltanz. Um diesen zu meistern, braucht es unter anderem Mut, Fingerspitzengefühl und vor allem viel Erfahrung. Attribute, welche in der Schweiz bis vor wenigen Jahren nur bedingt vorhanden waren. Doch haben mittlerweile viele Winzer Vertrauen in ihre Terroirs entwickelt und arbeiten mit viel Enthusiasmus und Selbstbewusstsein daran, Gewächse mit Typizität und internationalem Format in die Flasche zu bringen. Inzwischen ist auch dort die rote Diva auf dem besten Weg, sich zur eidgenössischen Paradesorte zu entwickeln, wie unser dort lebender Gastautor Marcio Hamann zu berichten weiss. Mehr dazu hier

Das grosse Südafrika-Spezial – Teil 2: Die Walker Bay – Das Burgund Südafrikas – von Giuseppe Lauria

Für viele gilt Stellenbosch als das Bordeaux Südafrikas. Franschhoek ist durch die Hugenotten geprägt, hat französische Wurzeln. Demgegenüber könnte man die «Cool Climate»-Region Walker Bay mit dem Hemel-en-Aarde Tal als das Burgund am Kap bezeichnen. Der kalte Ozeanstrom sorgt für eine frische Brise und dementsprechend sind die Weine «europäischer» und fester in der Struktur. Ideale Bedingungen also für Burgundersorten. Hier findet man bemerkenswerten Pinot Noir und Chardonnay – ein wahres Eldorado für Burgundliebhaber. Mehr dazu hier

Chardonnay aus «Cool Climate»-Regionen – von Markus Budai

«Cool Climate» ist ein grosses Thema in der Weinbranche. Denn wo überwiegend nördliche Weinanbaugebiete vom Klimawandel über die nächsten Jahrzehnte profitieren sollten, kann es andernorts wie zum Beispiel in manch südlicher Region bereits zu warm werden. Das zwingt Winzer zum Umdenken – bei vermeintlich prädestinierten Rebsorten, Arbeitsmethoden im Weinberg oder bei der Entscheidung der Pflanzstandorte. Hier zeigt sich zunehmend ein Verlagern von Rebanlagen auf höher gelegene Weinberge. Wie aber verhält sich eine Rebsorte, wenn man sie über den Planeten quer verkostet und dabei den Fokus auf jeweils kühle Regionen legt? Rund 30 Weine standen zur Blindverkostung in grosser Runde an. WEINWISSER Markus Budai war dabei und weiss über einige Überraschungen zu berichten. Mehr dazu hier

 


THEMEN DER AUSGABE 06/2017:

BORDEAUX 2016: DAS GROSSE PRIMEURS-SPEZIAL Teil 2: Das Beste vom Rechten Ufer, Sauternais und Bordeaux Weiss sowie 25 Jahre WEINWISSER und der Bericht von 30 Jahrgängen Château Margaux

 Bordeaux-Primeurs 2016 Teil 2: Die großen Weine aus dem Libournais und Sauternais – von Giuseppe Lauria

Die intensive und viel beachtete Bordeaux-Primeurs-Kampagne ist einige Tage vor Redaktionsschluss auf ihrem Höhepunkt. Die mit Spannung erwarteten Preise der grossen Châteaux trudeln derzeit praktisch im Tagesrhythmus ein. Im Schnitt liegen die meisten noch einmal rund 10 bis 15 Prozent über dem Vorjahr und damit exakt im Rahmen unserer Prognose, einige haben aber auch wieder die 20-Prozent-Marke durchbrochen (siehe unsere Analyse mit Übersicht der Preisdifferenzen gegenüber 2015 auf Seite 5). Während wir im ersten Teil unserer zwei grossen Bordeaux-Primeurs-Spezials die besten Weine vom «Linken Ufer» veröffentlicht haben, widmen wir uns in dieser Ausgabe den herausragenden Weinen vom «Rechten Ufer» sowie den aussergewöhnlichen Süssweinen aus dem Sauternais. Doch vor allem gibt es wieder jede Menge Kaufempfehlungen zu den Jahrgangssiegern, den «Overperformern» und unterschätzten «Sleepers» sowie den besten Weissweinen aus diesem grossen Twin-Jahrgang. Wie immer mit den WW-typisch fundierten und ausführlichen Verkostungsnotizen sowie Ratings. Und das seit nunmehr 25 Jahren!

Ausführliche Notizen und Bewertungen der besten Weine aus: von Tjark Witzgall und Giuseppe Lauria 

Saint-Émilion, Pomerol, Montagne Saint-Émilion / Pomerol, Lalande-de-Pomerol / Fronsac & Canon-Fronsac und Bordeaux-Satelliten. Graves, Sauternes und Barsac.
Mehr dazu
hier

Silvio Denz, CEO Denz Vignobles, im EXKLUSIV-INTERVIEW –  von Giuseppe Lauria

Silvio Denz ist ein echter Tausendsassa. Der 60-jährige ist nicht nur Unternehmer, Weinliebhaber und Besitzer der weltbekannten Kristallmanufaktur Lalique, sondern auch Inhaber von mehreren Top-Weingütern sowie des Weinhandelshauses Denz Weine und des Schweizer Weinauktionshauses «Wermuth Auktionen». Neben den Weingütern Château Péby Faugères und Château Faugères (beide Saint-Émilion Grands Crus) gehört ihm auch Château Cap de Faugères in der Appellation Côtes de Castillon und das 1er Grand Cru Classé Château Lafaurie-Peyraguey in Sauternes. Ausserdem führt er zusammen mit dem bekannten Starönologen Peter Sisseck das Château Rocheyron (Saint-Émilion) und besitzt mit Fabio Chiarelotto das Weingut Montepeloso in Italien (Toskana) und ist Teilhaber am Weingut Clos d’Agon in Spanien (Katalonien). Zudem begeistert er sich für Architektur und Kunst und sammelt impressionistische und zeitgenössische Werke grosser Meister sowie Kreationen von René Lalique. Chefredakteur Giuseppe Lauria sprach mit ihm über seine Leidenschaften für gute Weine, Parfum und Kunst sowie über die Besonderheiten des Jahrgangs 2016 und über die En-Primeur-Kampagne. Mehr dazu hier

Das grosse Margaux-Spektakel – 30 Jahrgänge Château Margaux beim Rheingau Gourmet Festival – von Giuseppe Lauria

Es war einer dieser Abende, die man als Wein- und Bordeauxliebhaber nicht vergisst. Erst recht nicht, wenn man feine gereifte Weine liebt. Eine dieser Weinproben, die zurecht als «Once-in-a-lifetime» geadelt werden. Nahezu sieben Dekaden des legendären Château Margaux. Ein Mythos von Wein, der wie kaum ein zweiter für Eleganz und Finesse steht. Eine Delikatesse der Extraklasse – gekrönt von einem fabelhaften Gala-Dinner von Simon Stirnal. Alles an einem Abend, an einem Ort, im schönen Kronenschlösschen. Chefredakteur Giuseppe Lauria war bei diesem einzigartigen Festival der Superlative dabei. Mehr dazu hier

Jubiläums-Interview mit René Gabriel –  von Giuseppe Lauria

Wie schnell die Zeit vergeht: 25 Jahre ist es inzwischen her, seit René Gabriel den WEINWISSER als monatlichen Infoletter für Bordeaux-Liebhaber gegründet hat. Seitdem hat sich nicht nur in der internationalen Weinwelt viel getan, auch der WEINWISSER hat sich sichtbar weiterentwickelt. Anlass genug, um mit dem Gründer René Gabriel die letzten 25 Jahre Revue passieren zu lassen. Mehr dazu hier

Sichern Sie sich jetzt hier den WEINWISSER im Jubiläums-Jahresabo mit 25% Rabatt!


THEMEN DER AUSGABE 4-5/2017:

Das grosse Primeurs-Spezial: Bordeaux 2016 – ein grosses Jahr der Extreme

Bordeaux-Primeurs 2016: Ein grosser Jahrgang der Extreme – von Giuseppe Lauria, Tjark Witzgall und Thomas Boxberger

Trotz der extremen Witterungsverhältnisse mit viel Regen und dann extremer Trockenheit schlummert erneut ein grosser Jahrgang in den Bordelaiser Kellern. Der 2016er hat vielerorts alle Anlagen dazu, ein ganz Grosser zu werden – in manchen Appellationen könnte er den 2015er sogar übertreffen. Das linke Ufer scheint tendenziell bevorzugt zu sein, aber auch an der «Rive droite» gibt es jede Menge Weltklasse-Weine, wenn auch der Merlot nicht überall an die herausragende Güte des Cabernets heranreichen kann. Nach dem grossen Jahrgang 2015 könnte also mit 2016 das «Bordeaux-Double» gelingen, ein weiterer sogenannter Twin-Jahrgang wie 1989/1990 oder 2009/2010…
Wieder für Sie mit dabei ist unsere zwei Seiten lange WEINWISSER „Best of Bordeaux“-Liste.

Einführung: Bordeaux-Primeurs 2016: von Giuseppe Lauria

  • Grosses Jahr am linken Ufer – Advantage Cabernet Sauvignon!
  • Das Jahr der Wetterextreme – ein Wechselbad der Gefühle
  • Palmer versus Margaux (Merlot versus Cabernet)
  • Die Gewinner-Appellationen: Saint-Estèphe, Pauillac und Graves
  • Noch ein Twin-Jahrgang
  • Was machen die Preise?

Ausführliche Notizen und Bewertungen der besten Weine aus: von Tjark Witzgall,

Giuseppe Lauria und Thomas Boxberger

Saint-Estèphe

Pauillac

Saint-Julien

Margaux

Moulis/Listrac

Médoc/Haut-Médoc

Pessac-Léognan
Mehr dazu hier

Nicolas Glumineau, CEO Pichon-Comtesse, im EXKLUSIV-INTERVIEW –  von Giuseppe Lauria

Pichon-Comtesse: Hier wurden schon immer grosse Weine gemacht, besonders in den Achtzigern. Doch fehlte manchmal die Konstanz. Seitdem aber Nicolas Glumineau als Geschäftsführer dort die Fäden zieht, häufen sich die ausserordentlichen Jahrgänge – gerade die letzten drei sorgten für Furore. Chefredakteur Giuseppe Lauria sprach mit CEO Nicolas Glumineau unter anderem darüber, wie er und sein Team diesen grossen Jahrgang der Extreme interpretiert haben, worauf es ankam und welche Rolle noch der Merlot für den Grand Vin und für das linke Ufer spielt…
Mehr dazu hier

Testen Sie jetzt hier den WEINWISSER im Miniabo mit 30% Rabatt!


THEMEN DER AUSGABE 3/2017:

Das grosse Südafrika-Spezial: Höhenflug am Kap der guten Weine

Das grosse Südafrika-Spezial: Höhenflug am Kap der guten Weine  –  von Giuseppe Lauria

Kaum eine andere Weinregion der Welt hat im letzten Jahrzehnt so einen dynamischen Höhenflug erfahren wie Südafrika. Gerade die Kapregion boomt wie nie zuvor. Kein Wunder, den weinkulinarischen Besucher erwartet neben beeindruckenden Landschaften ein wahrer Garten Eden lukullischer Genüsse. Ein geradezu perfektes Zusammenspiel von Wein, Landschaft und Kulinarik. Chefredakteur Giuseppe Lauria war am Kap der guten Genüsse auf Entdeckungstour, besuchte viele der besten Winzer und Restaurants, entdeckte neue spannende Wein-Projekte und ist dabei auf den südafrikanischen Geschmack gekommen…
Mehr dazu hier

Die besten Shiraz und Rieslinge von Down Under  –  von Michael Schmidt

Durch ihre starke Expansionspolitik war die australische Weinindustrie über die letzten 30 Jahre vielen strukturellen und finanziellen Schwankungen unterworfen. Die Ausfuhrstatistik für 2016 gibt wieder einmal Anlass zum Optimismus. Obwohl man von der Menge her mit 7,5 Mio. Hektolitern gegenüber dem Vorjahr nur einen Zuwachs von einem Prozent erzielte, wuchs der Gesamtwert der exportierten Weine um sieben Prozent auf 2,22 Mrd. Australische Dollar (AUD), was einem Wert von ungefähr 1,5 Mrd. Euro entsprach. Dieser Höchststand wurde zuletzt im Jahr 2009 notiert. Die letztjährige Umsatzsteigerung geht hauptsächlich auf den Verkauf höherwertiger Flaschenweine zurück, während beim Export von Fasswein sogar ein leichter Rückgang zu verzeichnen war…

Brunello-Triple in Montalcino  –  von Thomas Boxberger

Die Winzer in Montalcino erfreuen sich an einer ausgezeichneten Jahrgangsserie: Erst konnte durch die ausgewogene Wachstumsperiode von 2010 nahezu jeder Betrieb hervorragende Qualitäten erzeugen. Die massive Hitzewelle von 2011 machte es ihnen dann zwar etwas schwerer, doch in der Spitze war auch dieser Jahrgang hervorragend. In 2012 profitierten die Weinmacher von einer ausgedehnten Wärmephase, die bereits im Mai begann und bis zur Ernte anhalten sollte. Die Beeren waren klein gewachsen, die Traubenschalen dick und gesund. Da sich die Pflanzen rechtzeitig an die zuweilen heisse Witterung gewöhnen konnten, blieben somit auch Frische und Säure in den Weinen erhalten. 2012 war daher ein idealer Jahrgang in Montalcino, der bei manchen Erzeugern sogar den 2010er übertrifft! Für die Erzeugung einer Riserva war die Hitze von 2011 eigentlich keine perfekte Voraussetzung, dennoch kann der WEINWISSER in diesem Jahr einige herausragende und viele empfehlenswerte Weine vorstellen…

5. WEINWISSER – Signature Tasting: Weingut Hirsch, Kamptal: Riesling Heiligenstein und Grüner Veltliner Lamm in der Vertikale  –  von Michael Quentel

«Eigensinn seit 1878» – dieses Motto ziert sämtliche Weine mit den neu gestalteten Etiketten ab Jahrgang 2014. Lernt man das überaus sympathische, weltoffene, gastfreundliche und engagierte Winzerehepaar Sandra und Johannes Hirsch kennen, drängt sich die Frage auf, welcher aus der Art geschlagene Vorfahre für diese einprägsame Charakterisierung verantwortlich war. Die Antwort auf diese Frage lieferte ein Besuch des Weingutes im Sommer 2016 sowie das in Berlin stattfindende WEINWISSER-Signature Tasting im November. Bei Vertikalverkostungen – über eine Vielzahl von Jahrgängen – steht die Wahrheit im Glas. Ob Glückstreffer oder nachvollziehbare Handschrift über viele Jahrgänge hinweg – schnell wird deutlich, was den Charakter eines Weins ausmacht. Ob Eigensinn da hilft?…

Perlen.des Monats – Champagne Bollinger: „Leben und sterben lassen“ von Giuseppe Lauria und Stefanie Köhler

«Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, …» Lily Bollinger…
Unter den grossen Négociants der Champagne gibt es nur wenige, die stilistisch so klar positioniert sind wie Champagne Bollinger. Seit dem Gründungsjahr 1829 ist das Champagnerhaus seinen Traditionen und Qualitätsansprüchen unbeirrbar treu geblieben und ist eines der letzten, die bis heute noch in Familienhand geblieben sind. Mit 167 Hektar eigenen Reben, darunter 95% Grand Cru und 5% Premier Cru Lagen, stellt das Haus 60% der Produktion aus eigenen Trauben – ein ungewöhnlich hoher Anteil in der Riege der grossen Häuser….
Mehr dazu hier


THEMEN DER AUSGABE 2/2017:

Das große Argentinien-Spezial: Sensationelle Weine aus Höhen-Lagen

EXKLUSIV-Interview mit Piero Incisa della Rocchetta von Giuseppe Lauria

Teil 1 – „Ich suchte Charakter und Authentizität“
Teil 2 – „Patagonien ist frei von der Reblaus mit ungepfropften Weinbergen“
Teil 3 – „Argentinien wird im hohen Qualitätssegment seinen Platz finden“

Das ausführliche Interview (3 Seiten) mit unserer Wein.Persönlichkeit des Monats finden Sie hier.

Argentinien – Sensationelle Lagen-Weine von Jürgen Mathäß

Trotz Wirtschaftskrise hat sich der Weinbau in Argentinien im vergangenen Jahrzehnt ganz erstaunlich weiterentwickelt. Das gilt wie in anderen Ländern für den Mut zu weniger Barrique, manchmal Rückkehr zu grossen Holzfässern und individuellerem Ausbau im Keller. Vor allem aber haben führende Erzeuger mit wissenschaftlicher Hilfe bei der Erforschung von Mikroterroirs und der Selektion der besten Lagen erhebliche Fortschritte gemacht, häufig verbunden mit aufwendigen Bodenuntersuchungen und blockbezogenen Bewässerungs- und Pflanzkonzepten. WEINWISSER Jürgen Mathäß war vor Ort und hat die besten und spannendsten Weine selektioniert…

Bordeaux 2001 – „The Big Five“ von Réne Gabriel

Wäre dieses Verkostungsevent eine Safari gewesen, so wären mit diesem Begriff der Löwe, der Leopard, der Elefant, der Wasserbüffel und das Nashorn gemeint. Wir machten uns aber auf die Pirsch zu den «The Big Five» von Bordeaux. Will heissen: alle Premier Grand Crus vom linken Ufer: Haut-Brion, Margaux, Lafite, Mouton und Latour. Ergänzt mit Referenzen aus der zweiten Elite des Médocs sowie mit tollen Weinen vom rechten Ufer, also Saint-Émilion und Pomerol. Und da war auch der besonders rare und teure Pétrus mit dabei. Aus einer Doppelmagnum! Im allerletzten Glas der dritten Serie. Also eine nervenzerreissende Erwartungshaltung. Doch das ist leider eine ganz andere Story. WEINWISSER René Gabriel erzählt uns die ganze Geschichte…

Neuseeland meets Pinot Noir –  von Michael Schmidt und Giuseppe Lauria

Noch bis Anfang der 1970er Jahre des 20. Jahrhunderts dümpelte Neuseelands Weinindustrie mit weniger als 1.000 Hektar unbemerkt vom Rest der Weinwelt vor sich hin. Anbaugebiete befanden sich fast ausschliesslich auf der Nordinsel, der Schwerpunkt der Produktion lag mit Süssreserve auf lieblich getrimmten Müller-Thurgau sowie rustikalen Port- und Sherryimitationen. WEINWISSER Michael Schmidt nahm in London die jüngeren Jahrgänge unter die Lupe, während Chefredakteur Giuseppe Lauria sich auch älteren Weinen widmete…

Chablis – Grand Cru für Kenner von André Dominé

Die sieben Grand Crus Blancs der Côte de Beaune von Corton-Charlemagne bis Montrachet verlocken Weinsammler aus der ganzen Welt. Die sieben Climats des Chablis Grand Cru können im Vergleich dazu fast noch als Schnäppchen gelten. Mögen die grossen Weissen bei Beaune Struktur und Opulenz mit unterschwelliger Mineralität vereinen, zeigen ihre Cousins in Chablis deutlich mineralischeren Charakter. Beide verfügen über ausgezeichnetes Alterungspotenzial, Kennzeichen jedes echten Grand Cru. Mag dieses durch die Klimaerwärmung jetzt in manchen Jahrgängen etwas schrumpfen, noch immer gibt es hin und wieder klassische Jahrgänge, in denen das Potenzial hervorragend ist. Wie beim Chablis Grand Cru 2014…

Perlen.des Monats – Triumvirat, Grande Cuvée Brut, Raumland von Giuseppe Lauria

Deutschlands Spitzenerzeuger sind wieder auf dem Weg zur Weltspitze, dabei gibt es beim Sekt nur ganz wenige Erzeuger, die das von sich behaupten können. Einer davon ist ohne Zweifel Volker Raumland, Inhaber des gleichnamigen Wein- und Sektgutes mit Sitz im rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim. Er hatte eine klare Vision: Er wollte mit Riesling und Burgundersorten grossen Schaumwein machen. Und zwar nur Schaumwein – und nicht wie viele andere die zusätzliche Versektung einer – nicht selten dicken – Spätlese, um das Portfolio zu erweitern. Heute gilt er als der beste deutsche Sekthersteller, seine nach dem Champagner-Vorbild ausgebauten Sekte gehören regelmässig zu den besten des Landes und sind Seriensieger im Gault Millau.
Mehr dazu hier

 


THEMEN DER AUSGABE 12/2016 – 01/2017:

Best of Bordeaux: Die besten Châteaux und das Beste aus 1998 und 1961

Best of Bordeaux – die 200 besten Bordeaux-Châteaux von Réne Gabriel

Endlich ist sie da – die mit Spannung erwartete WEINWISSER-Best of Bordeaux-Liste!
Welche Châteaux gehören zu den 200 besten?
Welche Weine sind am besten bewertet?
Was sind die Preis-Leistungs-Hämmer? Wann sollte man seine noch im Keller liegenden Schätze idealerweise trinken? Genau hier hat der WEINWISSER die Nase vorn. Durch konkrete Angaben weiss der Leser ziemlich genau, welche Weine sich warum lohnen und ob er seine Flaschen entkorken und gleich geniessen kann. Und bei welchen Bouteillen eine gewisse Dekantierdauer einen zusätzlichen Genussgewinn bringt. Gelistet werden heuer die Top 200 der Jahre 1999 bis 2015, die wir bereits «en primeur» ausführlich verkostet und bewertet haben. Zusätzlich veröffentlichen wir erstmals aus der Best-of-Liste die aktuellen Top 100 Châteaux und die besten Weine aus dem Top-Jahrgang 1998.
Mehr dazu hier

Best of Bordeaux 1999 bis 2015 von Réne Gabriel

Barolo hat sich in den vergangenen 25 Jahren einen Fixplatz in den meisten Weinportfolios erobert. Ein guter Barbaresco sollte ebenfalls Teil der Kellerstrategie sein. wein.pur-Chefredakteur Alexander Magrutsch stellt von knapp 500 verkosteten Weinen der aktuellen Jahrgänge Barolo 2012 und Barbaresco 2013 für den WEINWISSER seine Favoriten vor.
Mehr dazu hier

Die 100 Top-Châteaux – Superstar Château Latour! von Réne Gabriel

«Fest gemauert in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt …». Diesen Anfangstext vom Lied der Glocke von Friedrich Schiller könnte man auch auf das überalterte Bordeaux-Klassement adaptieren. Denn – was 1855 galt, gilt offiziell auch heute noch. Ausser, dass es Mouton-Rothschild mit viel anwaltlicher Kraft geschafft hat, als Einziger an dieser mittlerweile über 160-jährigen Rangliste zu rütteln. Des Baron Philippes Château stieg nämlich im Jahr 1973 vom «Deuxième» zum «Premier Grand Cru» auf.
Mehr dazu hier

WEINWISSERS Top 100 Bordeaux von Réne Gabriel
Die Top-Weingüter aufgrund der Gesamtleistungen 1999 bis 2015, ein Auszug.

Die grosse Retrospektive: 1961 – Der Jahrhundert-Jahrgang! von Réne Gabriel

Ja, das ist ein ganz grosser Titel. Aber hier geht es um ein legendäres Ausnahmejahr mit ganz grossen Weinen! Denn der Bordeaux 1961 gilt als einer der grössten Jahrgänge in den letzten 100 Jahren. Und auch nach 55 Jahren in der Flasche haben die allerbesten Crus nichts von der erwarteten Faszination eingebüsst. Für WEINWISSER war René Gabriel bei dieser unvergesslichen Probe dabei und weiss wahrlich Unvergessliches zu berichten.
Mehr dazu hier

Weltberühmt: Domaine de la Romanée-Conti. DRC – das magische Kürzel für die Burgund-Ikone von Patrick Bopp

Wenn Weinliebhaber Domaine de la Romanée-Conti hören, denken sie sofort an teure Weine. Stimmt. Denn für den Erwerb einer Flasche DRC, wie die weltberühmte Domaine unter Liebhabern genannt wird, muss der Burgunderfan tief in die Tasche greifen. Sehr tief. WEINWISSER durfte im schweizerischen St. Gallen beim Exklusivhändler Martel AG sämtliche acht Grand Crus vom
aktuell lancierten Jahrgang 2013 degustieren und ihnen tief auf den Grund gehen.
Mehr dazu hier

Teuerster Grange aller Zeiten; Penfolds stellt sein 2012er Flaggschiff vor von Frank Kämmer MS

Ende Oktober wurde der neue Jahrgang der australischen Weinikone Grange vorgestellt und zum Verkauf freigegeben. Mit einem Preis von 850 australischen Dollar ab Weingut und 620 Euro in Deutschland ist es der teuerste Grange bisher und übertrifft damit die beiden Vorgängerjahrgänge (785 Aus. Dollar/537 Euro) noch einmal. Doch wird er auch einmal einer der besten Grange werden? WEINWISSER Frank Kämmer war live dabei und hat Grange und seine schönen Brüder und Schwestern verkostet.
Mehr dazu hier

50-jähriges Jubiläum des grossen Portwein-Jahrgangs 1966 – Die Vintage Ports feiern Geburtstag von Axel Probst

Die 1960er Dekade ist bisher die beste in der Portweingeschichte überhaupt. Die Vintage Ports der Jahrgänge 1960, 1963, 1966 und 1967 sind derzeit allesamt Hochgenüsse und der Jahrgang 1966 entwickelt sich zum «primus inter pares». 1966 ist eines der seltenenbvJahre, das nicht nur sehr gute Vintage Ports, sondern zusätzlich auch einige atemberaubende Colheitas hervorgebracht
hat. Doch der Jahrgang kam «erst spät um die Ecke». Wie auch beim Jahrgang 1960 haben die Portweine des Jahrgangs 1966 erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren eine gewisse Finesse und Harmonie entwickelt, davor präsentierten sich viele kantig mit spürbaren Tanninen. 1966 ist ein sogenannter «split-declaration»-Vintage. Die meisten Häuser haben sich für 1966, einige für
1967 entschieden – wenige Produzenten haben beide Jahrgänge abgefüllt. WEINWISSER Axel Probst hat sie probiert und stellt pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum seine Favoriten vor.
Mehr dazu hier

Rheingau-Star mit Charme: Theresa Breuer – Kühle Bergweine mit Charakter von Giuseppe Lauria

Ein Termin mit Theresa Breuer ist immer auch eine Art Gute-Laune-Wellness. Ihre herzerfrischende Art und ihr Charme sind selbst für mich als gut gelaunter Italiener und Coach immer wieder eine Wonne. Und ihre Weine trüben dieses Grundgefühl nicht. Im Gegenteil. Sie gehören stets mit zum Besten, was es im Rheingau an trockenem Riesling gibt. Und das nicht seit ein paar Jahren, sondern seit mindestens gut drei Jahrzehnten, als noch der 2004 überraschend und viel zu früh verstorbene Visionär Bernhard Breuer seine Rieslinge entgegen dem Zeitgeist geschmacklich trocken ausbaute.
Mehr dazu hier

Perlen.des Monats – Dom Pérignon, der „Don“ unter den Champagnern von Giuseppe Lauria

Es ist wahrscheinlich der berühmteste Champagner der Welt. Und er eignet sich wie kaum ein Zweiter für den Start unserer neuen Rubrik Perlen.des Monats, in der wir nun regelmässig grosse, flaschenvergorene Schaumweine der Welt in unserer Print-Ausgabe und auf www.weinwisser.com vorstellen und ausführlich besprechen.
Mehr dazu hier

 


THEMEN DER AUSGABE 11/2016:

Das grosse Piemont-Spezial: Barolo, Barbaresco, Barbera, Trüffel & Co.

EXKLUSIV-Interview mit Angelo Gaja von Giuseppe Lauria

Teil 1 – „Die Erderwärmung ist ein großes Thema“
Teil 2 – „Die Biodynamie hat die vielleicht wichtigsten Impulse gesetzt“

Das ausführliche Interview (2 Seiten) mit unserer Wein.Persönlichkeit des Monats finden Sie hier

Piemont im Herbst – ein Sehnsuchtsort für Feinschmecker von Thomas Boxberger von Giuseppe Lauria

Das Piemont gehört mit seinen herausragenden Weinen und seinem önogastronomischen Angebot zu den Sehnsuchtsorten vieler Gourmet- und Weinliebhaber, gerade im Spätherbst zur berühmten Trüffelzeit, die immer mehr Feinschmecker anzieht. WEINWISSER-Chefredakteur Giuseppe Lauria und WEINWISSER-Autor Thomas Boxberger waren mit von der Partie und berichten von ihrem Besuch beim legendären Angelo Gaja, der sie persönlich empfing, sowie bei den Renommier-Gütern Vietti, Braida, Sandrone und Bruno Rocca – aber ebenso von kulinarischen Highlights rund um die edle Knolle.
Mehr dazu hier

Barolo 2012 und Barbaresco 2013 – Eleganz vor Kraft von Alexander Magrutsch

Barolo hat sich in den vergangenen 25 Jahren einen Fixplatz in den meisten Weinportfolios erobert. Ein guter Barbaresco sollte ebenfalls Teil der Kellerstrategie sein. wein.pur-Chefredakteur Alexander Magrutsch stellt von knapp 500 verkosteten Weinen der aktuellen Jahrgänge Barolo 2012 und Barbaresco 2013 für den WEINWISSER seine Favoriten vor.
Mehr dazu hier

Ein seltenes Grossereignis von Alexander Magrutsch

Neunzig Barolo zu verkosten ist eine feine Sache. Noch spannender wird es, wenn man die Weine 15 Jahre nach der Ernte geniessen kann. Zumal aus so einem ausgezeichneten Jahr. «wein.pur» – Chefredakteur Alexander Magrutsch hat Barolo von 2001 verkostet und für den WEINWISSER seine Eindrücke zusammengefasst.
Mehr dazu hier

Wachauer Spitzen – 2015 Riesling und Grüner Veltliner Smaragd & Co. von Michael Quentel

2015 wird auch in der Wachau als grosser Jahrgang in die Geschichte eingehen. Nach einem herausfordernden 2014 haben die Winzer viele sehr gute bis herausragende Qualitäten auf die Flasche gebracht. Vor allem drei Faktoren haben dazu beigetragen: ein September, wie er im Lehrbuch steht, die Tröpfchenbewässerung sowie eine weitgehende Einstellung der Versorgung der Gescheine
durch die Rebe in der Hitzeperiode. Die nachfolgend aufgeführten Smaragd-Weine wurden – teils noch als Fassmuster – anlässlich der VieVinum im Juni diesen Jahres verkostet. Die Leistungsdichte war äusserst eng; die Auswahl stellt eine Selektion der Besten dar.
Mehr dazu hier

 


THEMEN DER AUSGABE 10/2016:

Ikonenweine aus Douro, Priorat, Maremma, Burgund, Nahe und Sancerre

ww_1016_4c_titel

EXKLUSIV-Interview mit Dirk Niepoort von Giuseppe Lauria und Axel Probst

Teil 1 – „Das Douro-Tal ist die schönste Weinregion der Welt“

Teil 2 – „Ich trinke viel lieber einen nicht vollständigen sauberen, aber dafür interessanten Wein“

Das ausführliche Interview (2 Seiten) mit unserer Wein.Persönlichkeit des Monats finden Sie hier: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

Ouro do Douro – die “goldenen” Ikonenweine aus dem Douro-Tal von Axel Probst

Rotweine vom Douro sind angesagt wie nie zuvor. Spätestens seit den Bewertungen des Jahrgangs 2011 spielen die Douro-Rotweine in der Champions-League mit. Obwohl sich die Preise zügig dem Einhundert Euro-Niveau annähern oder in einigen Fällen bereits darüber liegen, stellen viele dieser Weine noch eine Kaufempfehlung dar. Mit Produktionen zum Teil weit unterhalb von 5.000 Flaschen werden sie bald begehrte Schätze im Weinkeller. WEINWISSER war vor Ort und hat einige der besten Exemplare verkostet.

Mehr zu diesen Schätzen: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

Fira del Vi im Priorat von André Dominé

Bei Sonnenschein, aber beissend kaltem Wind zog die Fira del Vi in Falset ihr zahlreiches Publikum an. Dieses Mal neu und besucherfreundlich gestaltet, nämlich mit Ständen auf dem Parkplatz an der Hauptstrasse statt oben im Städtchen vor dem Castell del Vi, dem Weinmuseum. Aber für Eingeweihte fand das erste Highlight am Samstagabend in Gratallops statt. Dort forderten die unermüdlichen Weinbotschafter des Priorat, Cristina und Waldo vom Design-Hotel und Restaurant Cal Llop, zum 10. Mal zum Tast Amb Llops, dem „Probieren mit den Wölfen“ auf.

Von den treuen „Wölfen“ aus dem Hauptort der DOQ stellten sich dazu u.a. Álvaro Palacios, Clos Mogador, Réné i Sara, Clos Figueras und Fredi Torres ein, zusätzlich in diesem Jahr auch Vall Llach, Mas Alta, l’Infernal mit Peter Fischer und Laurent Combier sowie Los Vinos de Malena mit den überraschenden Douro-Weinen von Gouvyas und den salzig-anregenden Weissweinen von Vale da Capucha aus der Appellation Lisboa.

Mehr dazu: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

Maremma-Ikonen – Stippvisite bei Sassicaia und Tua Rita von Giuseppe Lauria

Die Maremma ist ein Küstenstreifen zwischen Livorno und Grosseto. Sie gehört zur Toskana, ist aber weit weniger touristisch beliebt, wie etwa die klassische Toskana rund um das Chianti Classico-Gebiet. Und doch hat das einstige Sumpfgebiet viel zu bieten. Vor allem für Liebhaber edler Tropfen. Denn hier gruppieren sich rund um das schöne Städtchen Bolgheri einige der herausragendsten Weingüter Italiens. Echte Ikonen. Allen voran Sassicaia und Ornellaia. Weiter südlich in Rovereto sitzt dann ein weiteres Juwel. Das Weingut Tua Rita.

Fährt man im Spätherbst durch die trocken und steppenartig wirkende sanfte Hügellandschaft der Maremma, kann man kaum glauben, dass hier bis in die 1930er-Jahre ein Sumpfgebiet war. Erst vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die endgültige Trockenlegung und Urbanisierung. Mit dazu beigetragen hat der umtriebige Sassicaia-Erfinder Mario Incisa della Rocchetta, der letztlich mit dem vielleicht berühmtesten Wein Italiens die Maremma zu önologischer Berühmtheit führte (WEINWISSER berichtete ausführlich in der Ausgabe 08/16 darüber).

Den ausführlichen Bericht zu diesen zwei Weltklasse-Weingütern finden Sie hier: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

BURGUND 2012: EIN SICHERES FREUDENFEST von René Gabriel

Auf dem Titelbild ist links gross der 2012 Saint-Aubin von Jacques Carillon zu sehen. Das war der allererste und bereits überzeugende Wein einer grossen Degustation rund um den 2012er Burgunder. Nicht viel ist vom grossen Rest auf dem Bild zu sehen, denn es standen insgesamt 24 themenbezogene, weitere Kandidaten an. Die Preisspannweite betrug 25 bis rund 200 Franken pro Bouteille.

Die Probe fand im kühlen Keller vom Caveau du Vully in Guevaux statt. Ein Dutzend Männer sassen am gut gedeckten Tisch und verkosteten die von Urs Ratschiller gebotenen Weine mit Neugier, Aufmerksamkeit und Respekt. Wir liessen uns immer genügend Zeit für die acht Dreierserien. Jeweils einer der Weinprofis kommentierte die Weine, damit vielleicht etwas weniger erfahrene Gäste einen besseren Anhaltspunkt hatten.

Das Fazit zum roten Burgunder 2012 finden Sie hier: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

 

Emrich-Schönleber – Fingerprints beim 4. Berlin Signature Tasting

Die grosse WEINWISSER-Vertikale – Grosses Gewächs aus dem Monzinger Halenberg und Frühlingsplätzchen von Michael Quentel

„Halenberg“ und „Frühlingsplätzchen“ sind klingende Worte, die Rieslingfreunde in Schwingung versetzen. Weniger die schöne Wortmelodie, als vielmehr die genussreichen Weinunikate von Winzern wie Frank und Werner Schönleber sorgen für freudige Erregung, wenn Weine aus Monzingens Grossen Lagen ins Glas fliessen. Wie ein unverwechselbarer Fingerabdruck sorgen Terroir und Winzers Handschrift dafür, dass Weinprofis, Wein-Aficionados und Wiederholungsgeniesser – gleichermassen – die reinrassigen und klassischen Grossen Gewächse der Schönlebers meist blind erkennen und benennen können.

Den ausführlichen Verkostungsbericht finden Sie hier: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

Sancerre im Portrait – Besuch zweier Grossmeister von Markus Budai

Der Sauvignon Blanc ist mit seiner verführerisch expressiven Art und dem im Jugendstadium zugänglichen, leicht verständlichen Charakter oft ein Wein, der unterschätzt wird. Seine zweite Facette und eigentliche Grösse zeigt er erst mit der Reife. Dann, wenn die exotische Frucht oder vegetabile Noten in den Hintergrund treten, entwickelt er sich mineralisch und komplex. Auf die Spitze wird dies im Sancerre getrieben. Ein Portrait über zwei Koryphäen der Region, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.

Porträts und Weine finden Sie hier: http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-10-2016.html

 


THEMEN DER AUSGABE 9/2016: SONDERAUSGABE

Grosse Gewächse – die besten trockenen Weine Deutschlands

ww_0916_titel_150

EXKLUSIV-Interview mit VDP-Präsident Steffen Christmann von Giuseppe Lauria: «Die Qualität des Weinbergs spielt die entscheidende Rolle»

Steffen Christmann gehört zu den Top-Winzern Deutschlands und ist Präsident des Elite-Weinbauverbandes VDP. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist und ausgebildete Weinwirtschafter liebt es, mit der Familie und Freunden zu kochen, zu essen und gut zu trinken, in den Weinbergen und den echten Bergen zu wandern, Ski zu fahren und gute Bücher zu lesen. Im Exklusiv-Interview mit Chefredakteur Giuseppe Lauria spricht er über die VDP-Klassifikation, über die Aufgaben und Visionen des VDP und wo er den deutschen Wein in der Zukunft sieht.

Das ausführliche Interview (2 Seiten) mit unserer Wein.Persönlichkeit des Monats sowie unsere ausführlichen Berichte zu den einzelnen Regionen und Verkostungsnotizen zu den Grossen Gewächsen finden Sie hier:

http://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/weinwisser/einzelhefte/digital/weinwisser-digital-9-2016.html

Kein Jahrhundertjahrgang – aber ein ausgezeichnetes Jahr mit Weltklasse-Weinen von Giuseppe Lauria

Mit grosser Spannung erwartet die Weinwelt jedes Jahr aufs Neue den 1. September. Es ist der Tag, an dem die Grossen Gewächse des Verbandes der Prädikatsweingüter (VDP), die sogenannten deutschen «Grand Crus», auf den Markt kommen. Zuvor lädt der Verband die internationale Presse und Fachverkoster zur Vorpremiere VDP.Grosses Gewächs ein. Dies ist eine seit Jahren ausgezeichnet organisierte Verkostung, die weltweit ihresgleichen sucht. WEINWISSER war alle drei Tage dabei und hat ausführlich verkostet. Zusammen mit meinen Kollegen Jürgen Mathäß und Master Sommelier Frank Kämmer – beide sind ausgezeichnete Deutschland-Experten und seit Jahrzehnten als Fachverkoster, Buchautoren und Journalisten bekannt – haben wir die aus unserer Sicht besten und spannendsten Weine in Weiss und Rot selektiert, ausführlich beschrieben und bewertet. Die Ergebnisse des dreitätigen Verkostungsmarathons mit gezielten Nachverkostungen finden Sie geballt in dieser Sonderausgabe zu den Grossen Gewächsen (GG).

Mosel – Grosser Jahrgang von Giuseppe Lauria

Die Grossen Gewächse von der Mosel gehören zu den klaren Gewinnern des Jahrgangs. Keine andere Region hat sich so homogen präsentiert. Jedenfalls bei den Grossen Gewächsen. Das liegt daran, dass die zwischen dem Hunsrück und der Eifel liegenden Mosel-Weinberge vom heissen Jahrgang profitierten und genau zum richtigen Zeitpunkt die ersehnte Abkühlung bekamen.

Hier stimmt einfach die Balance aus Reife, Eleganz und Boden mit der für dieses Terroir typischen Rasse und Schiefermineralik des Rieslings. „Wir haben immer dann Regen abbekommen, wenn wir ihn brauchten, deswegen hatten wir – jedenfalls an der Mittelmosel – keinen Trockenstress, die Weine haben moderate Alkoholwerte und zeigen eine tolle Balance“, fasst Ernst Loosen vom Weingut Dr. Loosen zusammen. Und es ist ein Jahrgang, in dem die Lagenunterschiede schmeckbar sind.

„Jedes Terroir strahlt in seiner Individualität“, so Reinhard Löwenstein im Interview mit dem WEINWISSER (siehe Seite 9)…

Nahe: Sehr homogen, viele grosse Weine von Giuseppe Lauria

Die Nahe präsentierte sich nahezu homogen gut. Und es hat sich auch hier einiges getan. Inzwischen kann man von den „Big-Five“ (Diel, Dönnhoff, Schäfer-Fröhlich, Emrich-Schönleber und Gut Hermannsberg) sprechen, die aus dem Jahrgang 2015 beeindruckende Weine produzierten. Und sie brillieren mit eigenständigen Stilen: Diel mit drei ausdrucksstarken GGs mit klaren Lagenprofilen, was auch für Dönnhoff und Emrich-Schönleber gilt – beide trumpfen (wieder) mit gewohnt herausragenden Rieslingen auf.

Bei Dönnhoff liegt das Dellchen im Augenblick sogar noch vor der wieder erstarkten Hermannshöhle, während bei Emrich-Schönleber der Versteigerungswein „Auf der Ley“ der beste trockene Riesling des Sortiments und einer der besten des Jahrgangs überhaupt in ganz Deutschland ist, dicht gefolgt vom Halenberg. Mit Gut Hermannsberg ist in den letzten Jahren ein weiteres Juwel in die Spitze der Region vorgedrungen. Hier wird zwar noch viel experimentiert, dennoch scheint sich ein sehr eigenständiger Stil herauszukristallisieren: Sehr strahlende, charaktervolle und manchmal auch gerbstoffbetonte Rieslinge mit klarer und fokussierter Struktur. Schäfer-Fröhlich hat in diesem Jahr wohl den Vogel abgeschossen. Seine Kollektion ist bärenstark und gehört zu den besten Deutschlands. Schon der Mittelbau zeigt viel Format, die edelsüssen Weine sind schlichtweg atemberaubend und die Phalanx an sechs Grossen Gewächsen beeindruckend – inklusive der reduktiven Sponti-Noten. Klar kann man einwenden, dass hier die Handschrift des Winzers im Vordergrund steht und diese möglicherweise das „Terroir“ überdeckt. Allerdings hat er diese Ausbauart weiter perfektioniert und hinter den Reduktionsnoten schmeckt dann doch jeder Wein anders. Und wie! Allen voran der Felseneck – ein Wein mit Gänsehautfeeling, der für uns zu den besten drei trockenen Rieslingen des Jahres in ganz Deutschland gehört.

Rheingau: Berg- und Talfahrt – aber mit vielen ausgezeichneten Weinen von Giuseppe Lauria

Im Rheingau gab es viel Licht, aber auch Schatten. Wie schon in den letzten Jahren. Obwohl gerade hier der Wetterverlauf den Winzern in die Hände spielte, zeigte sich der Rheingau insgesamt recht heterogen. Auf der anderen Seite sind hier viele sehr gute bis ausgezeichnete Weine zu finden. Manches enttäuschte aber, da wird man den Eindruck nicht los, dass noch einige Betriebe, darunter auch grosse Namen, ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen. Man muss hier eben selektieren, die Spreu vom Weizen trennen.

Profitieren konnten die wasserspeichernden Brunnen- als auch die höheren Berglagen in Rüdesheim und im mittleren Rheingau, während es die flussnahen Lagen etwas schwerer hatten. Hier waren auch einige sehr schwache Weine zu finden, deren GG-Status sich einem nicht erschliesst und die kaum besser oder gar weniger trinkanimierend sind als die entsprechende Mittelklasse der jeweiligen Weingüter. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber der Reihe nach. Die Weine des Jahres im Rheingau, die ich bereits mehrmals aus dem Fass probieren durfte und seit gut einem Jahrzehnt intensiv verfolge, kommen vom letztjährigen „Winzer des Jahres“. Es sind die beiden 2014er vom Weingut Peter Jakob Kühn, die fast zwei Jahre auf der Vollhefe lagen und entsprechend erst jetzt auf den Markt gekommen sind…

Rheinhessen: Roter Hang gut, Wonnegau rockt Giuseppe Lauria

Rheinhessen präsentierte sich mit seinen Spitzenweinen recht homogen. Es gab sie auch hier, die schwachen Weine, über deren GG-Status der VDP mal ernsthaft nachdenken sollte. Aber das ist nicht unbedingt etwas Jahrgangspezifisches. Sicherlich haben auch hier einige eher früher gelesen, manche hatten auch gar keine andere Wahl, wollten sie Botrytis vermeiden, denn ab Mitte September kam der Regen. Das macht sich bei einigen Weinen in einer vordergründig erstmal positiven Schlankheit bemerkbar, denn die Weine wirken für rheinhessische Verhältnisse rassig und zupackend. Aber auch sehr gerbstoffreich, und es mangelt ihnen dann oft an aromatischer Tiefe und Komplexität. Hier schmeckt man einfach, dass ihnen der Faktor Zeit im Sinne eines «Slow maturing » gefehlt hat.

Aber auch das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rheinhessen einige Weltklasse-Weine hervorgebracht hat. Augenfällig ist, wie der Rote Hang über die letzten Jahre an Profil gewonnen hat und mit welcher Dynamik hier gearbeitet wird: Neben den grossen Namen wie Keller und Kühling-Gillot sorgen immer mehr jüngere Winzer wie Kai Schätzel und die jungen Teams von St. Antony und Gunderloch zunehmend für Aufmerksamkeit. Allerdings wirkten hier einige Grosse Gewächse früh gelesen und etwas (zu) phenolisch. Nicht nur im trockenen Bereich ist der Rote Hang übrigens wieder eine Benchmark. Wer einmal die Hipping-Serie von Klaus-Peter Keller vom Kabinett bis hin zu der fabelhaften Trockenbeerenauslese probiert, merkt sofort, dass es sich hier um ein ganz besonderes Terroir handelt. Rheinhessen trumpft also inzwischen mit mindestens zwei schönen Weinwelten auf: mit dem Roten Hang und dem Rheinhessischen Hügelland rund um den Wonnegau…

Pfalz: Ausgezeichnetes Jahr für Riesling, vor allem in der Südpfalz von Jürgen Mathäß

Die Pfalz hat 2015 erneut auf recht grosser Breite sehr gute Grosse Gewächse erzeugt. Dabei half der ausgezeichnete Jahrgang, der insgesamt recht mineralische Weine brachte, die vor allem an der Mittelhaardt weniger die typisch kraftvollen Aromen von gelbem Pfirsich, sondern eher weissen Pfirsich, Apfel oder gar weisse Blüten als Aromenmerkmale zeigen. Besonders die Südpfalz profitierte von der mineralischen Art und der anhaltenden, reifen Säure des Jahrgangs, wodurch nicht nur Rebholz, sondern auch Wehrheim und Minges in die Spitze der Region vorstossen konnten. An der Mittelhaardt haben Winning und Pfeffingen hervorragende Weine auf die Flasche gebracht. Die aus dem Fass verkosteten Weine von Bürklin-Wolf zeigen freilich, dass weltweit kaum jemand eine derart beachtliche Phalanx grosser trockener Rieslinge zu bieten hat…

Franken – Die Rieslinge zeigen Charakter und Silvaner mehr Eleganz von Giuseppe Lauria

Franken hat in den letzten Jahren nicht nur mit Silvaner, sondern auch mit Riesling zunehmend starke Akzente gesetzt. Waren früher manche Rieslinge eher rustikal und auch hoch im Alkohol, arbeiten die Spitzenwinzer immer mehr daran, den Alkohol und die Fülle zu zügeln. Zwar gab es in der Spitze, anders als bei den Silvanern, kaum Ausreisser nach oben, aber das Feld war recht geschlossen und zeigte wunderbar unterschiedliche Stile und Herkünfte. Bei den Silvanern gab es wieder einige herrlich saftig-komplexe und gleichzeitig animierende Weine wie vom Spitzentrio Weltner, May und Luckert. Jeder mit seinem eigenen Stil präsentierte herausragende und ausdrucksstarke Silvaner, die man in einigen Monaten schon mit viel Genuss antrinken kann. Auch das Bürgerspital punktete mit prachtvollen Silvanern.

Diese Sorte gewinnt immer mehr an grossartiger Eleganz und Finesse. Und gerade in einem solchen warmen Jahr war es eine Herausforderung, neben der saftigen Fülle auch Finesse, Trinkfluss und Druck in den Weinen zu behalten. Und natürlich auch die Alkoholausbeute im Zaum zu halten, bzw. dafür zu sorgen, dass die Weine nicht in die Breite gehen. Diese Kombination haben aber nur ganz wenige geschafft.

GG rot und Weisse Burgunder – in der Spitze mit mehr Frische und Finesse von Jürgen Mathäß

Wie in den Vorjahren teilen Baden und die Pfalz die besten Plätze der weissen Burgundersorten unter sich auf. Insofern gab es wenige wirkliche Überraschungen. In der Pfalz bleiben Rebholz, Wehrheim, Knipser und Kranz, in Baden Huber und Bercher die besten Erzeuger.

Württemberg Spezial – Die besten 12 Schwaben von Frank Kämmer MS

Die Topweine aus der Region rund um die Metropolen Stuttgart und Heilbronn sind auf dem internationalen Weinparkett eher selten zu finden. Doch es kann sich lohnen, nach ihnen zu suchen. Das Anbaugebiet Württemberg hat aktuell einige sehr interessante Grosse Gewächse zu bieten, von denen vor allem die Rotweine der Sorte Lemberger bemerkenswert sind. Im besten Fall zeigt diese in Österreich auch als Blaufränkisch bekannte Sorte eine saftige Brombeerfrucht, die von einer pikanten Würze im Kern harmonisch unterfüttert ist. Doch obgleich der Lemberger hinter dem einfacheren Trollinger die wichtigste Rotweinrebe des Anbaugebiets ist, stand sie lange Zeit im Schatten der prestigeträchtigeren Weine wie der Spätburgunder oder der ambitionierten Blends mit internationalen Sorten.

 


THEMEN DER AUSGABE 8/2016

Perlen und Juwelen der Toskana – Teil 2 von Giuseppe Lauria

Wein.Persönlichkeit des Monats: Interview mit Wolfgang Reitzle von Giuseppe Lauria

Wolfgang Reitzle gehört zu den bekanntesten Top-Managern Deutschland. Er gilt als Mr. BMW, war bei Ford in führender Position und hat als CEO die Linde AG saniert, deren Aufsichtsratschef er vor wenigen Monaten geworden ist. Er bekleidet eine Reihe weiterer Aufsichtsratsmandate, unter anderem bei Hawesko. 2006 wurde er vom Manager Magazin zum «Manager des Jahres» gewählt. Der passionierte Golfer und Weinliebhaber trank früher gerne Bordeauxwein, liess sich dann von den «Supertuskans» inspirieren und hatte schliesslich einen Traum: Er wollte seinen eigenen Lieblingswein produzieren. Einen Wein, der locker mit seinem Vorbild Guado al Tasso, Antinoris «Supertuscan» aus Bolgheri, mithalten kann…

Villa Santo Stefano: Weingut von Wolfgang Reitzle und Nina Ruge. „Meine Dividende ist die Lebensfreude“ von Giuseppe Lauria

Dass die Toskana spätestens seit Goethes Italienreise zu den absoluten Sehnsuchtsgebieten der Deutschen gehört, ist nichts Neues. Dass die Toskana önologisch und gleichsam kulinarisch ein Ort des hedonistischen Genusses ist, ist ebenfalls bekannt. Doch dass die Gegend rund um Lucca, diesem wunderschönen Toskana-Vorzeigestädtchen, grosse Weine hervorbringen kann, das ist relativ unbekannt. Das gilt auch für die Villa Santo Stefano, wo der Top-Manager Professor Wolfgang Reitzle mit seiner Frau, der ehemaligen TV-Journalistin Nina Ruge, bemerkenswerte Weine produziert.

300 Jahre Carmignano. Villa di Capezzana – ein historisches Juwel mit langlebigen Weinen von Giuseppe Lauria

Die kleine DOCG-Region Carmignano liegt malerisch in der toskanischen Hügellandschaft westlich von Florenz. Sie ist eine der ältesten klassifizierten Appellationen der Welt und wurde schon 1716 als Ursprungsgebiet gesetzlich festgelegt. Der Grossherzog Don Cosimo III. de‘ Medici höchstpersönlich liess neben Teilen des Chianti und des Montalcino vor allem das Anbaugebiet Carmignano genauestens definieren und per Dekret schützen, was als Geburtsstunde der kontrollierten Ursprungsbezeichnung (DOC) gilt. Anlässlich dieses 300-jährigen Jubiläums kam Serena Contini Bonacossi nach Deutschland, um die Weine der Villa di Capezzana zu präsentieren. Die Vertikalverkostung wurde in Kooperation mit Smart Wines für den WEINWISSER exklusiv durchgeführt. Die Weine gehören zu den langlebigsten Weinen Italiens überhaupt. Giuseppe Lauria war vor Ort und konnte sich hiervon überzeugen…

Brunello di Montalcino 2010 – der Massstab für Sangiovese von Thomas Boxberger

Es gibt Jahrgänge, in denen nahezu alles von alleine gelingt. 2010 war so ein perfekter Jahrgang für Montalcino. Viele Betriebe produzierten ihren bislang besten Brunello. Ein neuer Massstab für Sangiovese ist entstanden. Im vergangenen Jahr hat der WEINWISSER nahezu alle Annatas und in diesem Frühjahr die Riserven verkostet. Im folgenden Bericht stellen wir Ihnen die besten Weine vor. Einige Annatas erreichen so langsam ihr erstes Trinkfenster und werden noch ein langes Leben vor sich haben, die Spitzen-Brunelli werden ohne weiteres zwei bis drei Jahrzehnte überdauern….

Riesling Kabinett – eine Kategorie für sich von Markus Budai

Dass der Riesling Kabinett eine Kategorie für sich ist und dabei extrem vielfältig ausfallen kann, ist hinlänglich bekannt. Klassischerweise handelt es sich um einen Leichtwein, der mit Finesse, Rasse und verspielter Frucht viel Trinkfreude bereitet. Im Juni waren 12 Verkoster auf der Suche nach dem perfekten Riesling Kabinett des Jahrgangs 2015. Auch wenn die Farbpalette dieser Prädikatskategorie bunt erscheint, gab es trotzdem einen klaren Favoriten…

Véritable 2016 – Die Best-of-Sammlung von Giuseppe Lauria und Jürgen Mathäß

Grosses Kino im kleinen St. Martin: Einmal mehr wurde die véritable ihrem Ruf als kleines Juwel unter den Weinmessen gerecht – mit herausragenden Weinen, tollen Menschen und vielen WEINWISSERN. Die vom umtriebigen Uwe Warnecke organisierte véritable 16 lockte rund 90 Winzer von Rang und Namen sowie rund 600 Fachbesucher. «Er ruft, und sie kommen», fasste Stephan Graf von Neipperg, unsere Wein. Persönlichkeit des Monats aus Heft 04-05/16, den Erfolg der Fachmesse bei seinem Vortrag am Tag zuvor in Neustadt zusammen. Und die Winzerpersönlichkeiten kamen erneut aus aller Welt, schenkten auf engstem Raum einige ihrer Spitzenweine aus und ertrugen mit Gelassenheit die sportlich-warmen Temperaturen im Aloisiushof…

Chivite Colección 125 – Beeindruckende Reifefähigkeit von Jürgen Mathäß

Die Kellereigruppe Chivite gehört zu den wichtigsten Erzeugern Navarras und zu den traditionsreichsten Spaniens. Die Familie hat eine fast 270-jährige Weinbaugeschichte, litt aber zuletzt jahrelang unter Familienzwist. Er beeinträchtigte den Verkauf, glücklicherweise aber nicht die Qualität der Weine. In Madrid stellte Julian Chivite 28 Weine der legendären «Colección 125» vor. Die versammelte spanische Weincommunity klatschte Beifall…


THEMEN DER AUSGABE 7/2016

WW_0716_Cover

Ikonen und Perlen der Toskana Teil 1 – die großen Vertikalen von Sassicaia, Monteverro, Luce und Nittardi von Giuseppe Lauria

Rechtzeitig zur Ferienzeit machen wir den Sehnsuchtsort vieler Reisender und Weinliebhaber in den nächsten beiden Ausgaben zum Schwerpunkt. Freuen Sie sich auf IKONEN UND PERLEN DER TOSKANA Teil 1 mit ausführlichen Vertikalverkostungen von
— Sassicaia & Guidalberto (insgesamt 18 Weine von 1985 – 2014)
— Monteverro (alle Weine, alle Jahrgänge)
— Luce della Vite (10 Jahrgänge aus 20 Jahren)
— Nittardi (hist. Vertikalen Chianti Classico, Riserva und Nectar Dei)
Zudem berichten wir über das Weltraritätendinner beim Rheingau Gourmet Festival (u.a. mit Notizen von Ikonen wie: 1996er Château Latour und Château Margaux, 1989er Dominus, 1987er Opus One und anderen großen Raritäten) sowie über zwei Raritätenproben im Rheingau bei J.B. Becker und Baron zu Knyphausen – zurück bis 1971!
Und unsere Wein.Persönlichkeit des Monats, kein geringerer als Marchese de‘ Frescobaldi, verrät im EXKLUSIV-Interview alles über das Projekt “Luce“ und warum die Mondavis den Börsengang und Verkauf ihres Weingutes bereut haben.
Viel Spaß bei der Lektüre und genießen Sie den Sommer!

Wein.Persönlichkeit des Monats: Interview mit Marchese de‘ Frescobaldi von Giuseppe Lauria

Lamberto Frescobaldi, Jahrgang 1963, repräsentiert die dreissigste Generation der Familie Frescobaldi, eine Winzerdynastie mit einer über 700-jährigen Familiengeschichte. Seit 2004 ist er für das Projekt Luce alleinverantwortlich. Dieses Projekt wurde 1993 von der Vision seines Vaters Vittorio Frescobaldi und der US-Weinbau-Ikone Robert Mondavi entwickelt, die aus Sangiovese und Merlot den «Luce della Vite» kreierten. Chefredakteur Giuseppe Lauria sprach mit ihm anlässlich eines Milestone-Tastings über das Gemeinschaftsprojekt Luce, über sich befruchtende kulturelle florentinisch-kalifornische Gegensätze und warum die Mondavis letztlich den Verkauf ihres Weingutes bereut haben…

Milestone-Tasting Luce della Vite: 20 Jahre Luce – ein Wein zwischen zwei Rebsorten und Kulturen von Giuseppe Lauria

Luce bedeutet auf italienisch Licht. Und das toskanisch-kalifornische Weinprojekt Luce stand zunächst für die Vision, zwei durchaus gegensätzliche Rebsorten und Weinkulturen miteinander zu vermählen. Nicht von irgendwem. Sondern von zwei Giganten des Weines. Die einen, die Frescobaldis, gehören zu den wichtigsten Weindynastien der Welt und schauen auf eine fast 700-jährige Familiengeschichte zurück. Die anderen waren die Mondavis, die Pioniere des kalifornischen Weinbaus mit einer einmaligen Geschichte, die sich wie aus dem Lehrbuch liest. Und gemeinsam schufen sie einen Wein, der längst eine feste Grösse am internationalen Firmament ist und im letzten Jahr sein rundes Jubiläum von 20 Jahren feierte…

Tenuta San Guido: Mythos Sassicaia & Co. von Giuseppe Lauria

Zweiter Weltkrieg. Toskana. Mario Incisa della Rocchetta, Liebhaber guter Tropfen aus dem Bordeaux, versucht in diesen düsteren Tagen vergeblich, an französischen Wein zu kommen. Also beginnt er auf seinem Wohnsitz in der Maremma, der Tenuta San Guido, auf 1,5 Hektar selbst mit französischen Rebsorten zu experimentieren. Was heute dabei herausgekommen ist, ist aus der Weinwelt nicht mehr zu denken. Entdecken Sie eine spannende Verkostung und einige Geheimnisse der Tenuta, die wir gelüftet haben…

Monteverro: Aus Weizen wird Wein von Réne Gabriel

Georg Weber war gerade mal 25 Jahre alt, als er zum ersten Mal auf dem Ausläufer des Monte Verro stand. Zuvor war er die Maremma ein paar Mal rauf und runter gefahren. Seinem Wunschinstinkt folgend, in dieser extrem beliebten Weinregion irgendwann einmal ein eigenes Weingut zu besitzen. Es blieb nicht lange beim Wunsch, daraus wurde bald Realität…

Historische Vertikale der Weine von Nittardi – in fünf Akten von Giuseppe Lauria

Es war ein ganz besonderes Ereignis, das sich an einem herrlichen Februarnachmittag in den schönen Räumlichkeiten von «DIE GALERIE» im Frankfurter Westend ereignete. Kunst und Wein, wohin das Auge schaut: Zeitgenössische figurative Kunst und Weinflaschen mit ebenso tollen Künstleretiketten als Symbiose des Schönen. Doch deswegen allein sind wir nicht hier. Peter Femfert, versierter Kunsthändler und Galerist, lud zusammen mit seiner Ehefrau Stefania Canali, Historikerin aus Venedig, zur allerersten Vertikalverkostung in der 35-jährigen Geschichte ihres toskanischen Weingutes Fattoria Nittardi ein…

20 Jahre Rheingau Gourmet Festival – ein Rückblick von Giuseppe Lauria

Längst ist das einmal im Jahr stattfindende Rheingau Gourmet Festival eine feste Institution für Weinliebhaber, Feinschmecker und Geniesser. Seit 20 Jahren treffen sich hier Spitzenköche und Spitzenwinzer von Weltruf, um rund zwei Wochen lang ihr grosses Können zu zeigen. Da kommen delikate Speisen wie Kunstwerke auf den Teller, um mit internationalen Spitzenweinen zur Vollendung gebracht zu werden. Mit von der Partie war Chefredakteur Giuseppe Lauria…

Reife Rheingauer Leistungen von Giuseppe Lauria und Thorsten Kogge

Der Rheingau, das ist gut reifender Riesling und Spätburgunder aus historischen Spitzenlagen. Und hier wurde immer wieder Geschichte geschrieben. Ob die Erfindung des Cabinets im Kloster Eberbach oder die (zufällige) Entstehung der Spätlese auf Schloss Johannisberg – Keimzelle war immer der Rheingau. In keiner anderen deutschen Weinbauregion lässt sich auf derart engem Raum eine vergleichbare Anzahl von Weingütern mit alten Kellern und Schatzkammern finden. Klöster wie Eberbach oder Schloss Vollrads etablierten die jahrhundertealte Tradition des «Cabinetkellers» für die besonders langlebigen Spitzenweine. Noch heute vermittelt ein Besuch solcher Weingüter eine Weinzeitreise der besonderen Art. WEINWISSER ging auf Schatzsuche und wurde im Rheingau fündig.


THEMEN DER AUSGABE 6/2016

Bordeaux-Primeurs 2015 Teil 2 – die großen Weine aus dem Libournais und Sauternais von Réne Gabriel

Allein die Zahlen sprechen für sich: Mit 6 mal 20 Punkten und sage und schreibe 27 mal 19 Punkten finden sich am rechten Ufer und im Sauternais viele Ausnahmeweine. Nicht zuletzt deswegen fokussieren wir uns in der zweiten Doppelausgabe unseres umfassenden Bordeaux-Specials 2015 auf die herausragenden Weine vom rechten Ufer sowie die erneut exzellent gelungenen Süssweine aus dem Sauternais. Last but not least erhalten Sie jede Menge Kaufempfehlungen zu den besten Weissweinen, zu «Overperformern» und «Sleepern» aus diesem grossen Jahrgang.

Wein.Persönlichkeit des Monats: Interview mit Pierre Lurton von Giuseppe Lauria

Pierre Lurton (60) ist Direktor von Château Cheval Blanc und CEO von Château d’Yquem – beide gehören zu den berühmtesten und prestigeträchtigsten Icon-Weingütern der Welt. Zugleich ist er Mitbesitzer von mehr als einem Dutzend Weingütern im Bordeaux und in Spanien. Giuseppe Lauria sprach mit der Winzerlegende über die Besonderheiten des Jahrgangs 2015, über Cheval Blanc sowie über die Sauternes-Ikone Château d’Yquem…

Grosse Gewächse & Co. Die «10-Jahre-danach»-Reifeprüfung von Giuseppe Lauria

Wer kann sich nicht an die grossen Herausforderungen des 2006er Jahrgangs erinnern. Die Natur hielt die Winzer in Atem. Denn es war ein schwieriger Jahrgang. Ein sehr schwieriger sogar. Vermutlich für viele Regionen der schwierigste im letzten Jahrzehnt überhaupt. Letztlich hatten in 2006 nur die Winzer, die das gesamte Jahr über eine sehr sorgfältige und penible Weinbergarbeit geleistet hatten, überhaupt eine Chance, Qualitäten zu ernten, die eine Einstufung als Grosses Gewächs verdienen und auch nach 10 Jahren noch Genuss bieten. Dass die Realität indes anders aussieht, ist kein Geheimnis. Grund genug, dem schwierigen Jahr nach 10 Jahren auf den Zahn zu fühlen, denn 2006 pauschal als schlecht abzuwerten, wird diesem nicht gerecht. Im Gegenteil: Es gab einige sehr ausgezeichnete Weine – damals schon und heute noch!

Véritable 2016 – klein, aber fein! von Giuseppe Lauria

Am Montag, den 4. Juli 2016, ist es im pfälzischen St. Martin auf dem Aloisiushof nun wieder soweit: Dann präsentieren insgesamt 90 Spitzenerzeuger und Nachwuchstalente aus 34 Anbaugebieten und 11 international führenden Weinbauländern je sechs ihrer besten Weine und werden von 12 bis 18 Uhr persönlich auf der Premium-Weinfachmesse anwesend sein, um mit den Wein-Professionals ins Gespräch zu kommen. Der WEINWISSER ist als Medienpartner natürlich mit dabei.
Der Eintritt beträgt 30 Euro zzgl. Glaspfand. Weitere Infos finden Sie unter: www.veritable.de


Themen der Ausgabe 4-5/2016

Bordeaux-Primeurs 2015 von Réne Gabriel

Mit dem 2015er schlummert gewiss ein ganz grosser Jahrgang in den Bordelaiser Kellern. Und zwar quer durch die Bank: Also in Weiss, Rot und Süss. Linkes Ufer und rechtes Ufer brillieren fast gleichermaßen. Klingt wie ein perfekter Bordeaux-Jahrgang. Ist es auch. Kein Wunder also, dass uns die Bordeauxwinzer mit einem freudigen Lächeln zu den Primeurs 2015 empfingen. Also Friede – Freude – Eierkuchen?
Nicht ganz, denn ein paar kleine Fragezeichen gibt es schon. Und die klärt unser Experte René Gabriel für WEINWISSER auf…

Wein.Persönlichkeit des Monats: Interview mit Stephan Graf von Neipperg von Giuseppe Lauria

Der China-Sog ist vorbei: Chefredakteur Giuseppe Lauria hat Stephan Graf von Neipperg, der sechs namhafte Güter im Bordelais besitzt, unter anderem über den Jahrgang, die Zukunft des Primeurhandels und über die Preisentwicklung befragt…

 

Ihr WEINWISSER-Exemplar

doppelSie sind bereits Kunde und haben über unseren → Direktabo-Shop ein Digital-Einzelheft, ein Digital-Abo oder ein Kombi-Abonnement Print/Digital des WEINWISSER bestellt? Dann können Sie direkt in unserem → Download-Center die aktuelle Ausgabe des WEINWISSER herunterladen. Sie benötigen dazu nur Ihre Kundennummer und die Postleitzahl Ihrer Bestelladresse.
Sie kennen WEINWISSER noch nicht? In unserem →Direktabo-Shop finden Sie eine detaillierte Übersicht unseres WEINWISSER-Angebots. Dort können Sie einfach und schnell online bestellen.

TIPP: Schließen Sie ein kombiniertesPrint/Digital-Jahresabonnement ab. Dann finden Sie jede druckfrische Ausgabe des WEINWISSER automatisch in Ihrer Post, können zusätzlich jede Ausgabe als PDF herunterladen und haben über Ihr persönliches Abo-Login vollen Zugriff auf die kompletteOnlinedatenbank des WEINWISSER mit mehr als 25.000 Spitzenweinen aus aller Welt und über 8.000 Fachartikeln. Preis: 132,- Euro


WEINWISSER ist eine Publikation der Konradin Mediengruppe GmbH mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen. Mit rund 600 Mitarbeitern gehört Konradin zu den grössten Anbietern von Fachinformationen im deutschsprachigen Raum. Das 1929 gegründete Unternehmen publiziert über 40 Fachmedien.

Zum Newsletter anmelden
  • Hidden
  • Hidden